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„Tatort: Die harte Kern“ (Episode 1103): Kritik

„Tatort: Die harte Kern“ (Episode 1103): Kritik
© ARD

Im neuen „Tatort“ freuten sich Fans auf ein Wiedersehen mit den beliebten Kommissaren Lessing und Dorn. Ob ihr neuster Fall „Die harte Kern“ die Erwartungen erfüllen kann, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Check.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Die harte Kern“ aus Weimar?

2013 schickte der mdr das Traumpaar Nora Tschirner und Christian Ulmen im beschaulichen Weimar auf Mörderjagd. Was als einmaliges Weihnachts-Special gedacht war, kam beim Publikum so gut an, dass die beiden zum regulären „Tatort“-Team befördert wurden. Einige kalte Fritten und fette Hoppen später stehen die Kommissare in der Episode „Die harte Kern“ vor ihrem neunten Fall, der in seiner komödiantisch-skurrilen Art nahtlos an ihre letzten Abenteuer anknüpft. Ähnlich wie der Münsteraner „Tatort“ sind auch die Episoden aus Thüringen als Krimi-Komödie angelegt, wobei es in Weimar in der Regel etwas subtiler zugeht als bei den Streithähnen Thiel und Boerne. Dafür sparen Lessing und Dorn nicht an trockenen Sprüchen und die Drehbücher in der Regel nicht an makaberen Einfällen, auch wenn sich „Die harte Kern“ in diesem Fall weicher zeigt als vermutet.

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Lessing und Dorn sind nicht nur beruflich ein Team, die „Tatort“-Kommissare sind auch privat ein Paar und Eltern eines fünfjährigen Sohnes. In der ersten Episode ist Kira Dorn noch schwanger, die Frage nach dem Vater des Kindes ist der Twist des ursprünglich als Eintagsfliege gedachten „Tatorts“. Mittlerweile weiß auch der einst hoffnungslos in Kira verliebte Kollege Lupo (Arndt Schwering-Sohnrey), dass er bei seiner schlagfertigen Kollegin nicht landen kann. Entsprechend macht er sich in  „Die harte Kern“ auf die Suche nach einer neuen Bekanntschaft…

Worum ging es im „Tatort“„Die harte Kern“?

Schrotthändler Harald Knopp hat vor Jahren eine Kunstsammlerin ermordet und wird nun endlich seiner gerechten Strafe zugeführt. Das denkt jedenfalls Kommissar Lessing, der lässig vor Gericht Platz nimmt und auf das gewünschte Urteil wartet. Doch daraus wird nichts. Die Verteidigung zaubert einen Last-Minute-Entlastungszeugen aus dem Ärmel und Knopp verlässt die Anklagebank als freier Mann. Lessing bleiben nur sarkastische Kommentare, die ihm allerdings schneller als gedacht um die Ohren fliegen.

Wenige Stunden nach dem Freispruch erhält der Kommissar einen Anruf von Knopp, der ihn zu seinem Schrottplatz zitiert. Angeblich könne er mit seiner Schuld nicht leben. Vor Ort findet Lessing aber nur Knopps Leiche. Da der Schrotthändler durch die Kugeln aus Lessings verschwundener Dienstwaffe zu Tode kam, gerät der Ermittler selbst unter Mordverdacht. „Die harte Kern“ (Nina Proll) übernimmt die internen Ermittlungen gegen ihren Kollegen und nimmt ihn in Haft. Ihrem Namen macht die Sonderermittlerin alle Ehre, denn selbst am Geburtstag seines Sohnes darf der Kommissar die Zelle nicht verlassen. Jetzt liegt es an seiner Frau Kira, die Unschuld von Lessing zu beweisen und ihn rechtzeitig zum Kindergeburtstag aus dem Gefängnis zu holen.

Mareks „Tatort“-Kritik: Urlaub vom Zeitgeschehen

Nach unnötig kompliziertem Einstieg mit verschiedenen Zeitebenen findet der neuste „Tatort“ „Die harte Kern“ schnell in die Spur. Lessing attestiert dem am Stock gehenden Knopp bei dessen Verhaftung den Fluchtwillen einer Schildkröte und so ist klar, dass wir uns in Weimar befinden, wo nicht jeder Spruch vom Beauftragten für politische Korrektheit abgesegnet werden muss. Überhaupt wollen Lessing und Dorn einmal mehr nur spielen und ihr Publikum unterhalten. Das gelingt ihnen über weite Strecken souverän. Vor allem Nora Tschirner, die in diesem „Tatort“ die meiste Sendezeit spendiert bekommt, überzeugt auf ganzer Linie und kann der Krimi-Komödie in einigen leiseren Szenen die nötige Tiefe verschaffen.

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Grundsätzlich geht Regisseurin Helena Hufnagel mit „Die harte Kern“ kein Risiko ein und unterwirft ihre Inszenierung den allseits bekannten Weimarer Versatzstücken. Es gibt keinen Bezug zum Zeitgeschehen, eine Botschaft will der Krimi auch nicht transportieren. Das ist zwar einerseits Fan-Service pur, andererseits aber auch eine willkommene Abwechslung zu anderen, schwermütigen Episoden, die auf aktuelle gesellschaftliche Probleme und Schieflagen oft mit düsteren und bedrückenden Bildern antworten. So großartig Krimis wie der „Polizeiruf 110“„Der Ort, von dem die Wolken kommen“ auch sein mögen, manchmal ist eine sanfte Berieselung an einem Sonntagabend auch nicht verkehrt. Es muss ja schließlich nicht jede Woche die Welt gerettet werden.

Die „Tatort“-Episode „Die harte Kern“ wurde am Sonntag, dem 22. September 2019, um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt, sowie um 21:45 Uhr auf One und ist dann in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Kommende Woche geht es in der Episode „Hüter der Schwelle“ nach Stuttgart zu den Kommissaren Bootz und Lannert

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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