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„Tatort: Unklare Lage“ (Episode 1118): Kritik

„Tatort: Unklare Lage“ (Episode 1118): Kritik
© ARD

Nur wenige Wochen nach ihrem letzten Einsatz schickte die ARD die alten Hasen Batic und Laitmayr erneut auf Mörderjagd. Dass es sich bei der Episode „Unklare Lage“ um einen ihrer stärksten Auftritte handelt, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik. Nun wird sie an Pfingstsonntag, dem 5. Juli 2022 wiederholt.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Unklare Lage“?

Seit 1991 sind der aus Kroatien stammende Ivo Batic (Miroslav Nemec) und sein Kollege Franz Laitmayr (Udo Wachtveitl) in München im Einsatz und längst zu einer Institution im deutschen Fernsehen gereift. Bereits in den 1990er Jahren bereicherten sie den „Tatort“ um Sternstunden wie etwa der preisgekrönten Episode „Frau Bu lacht“, die sich sensibel dem heiklen Thema Kindesmissbrauch annimmt.

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Brisant wird es auch in ihrem neusten Fall „Unklare Lage“, dessen Handlung auf den rechtsradikalen Anschlag im Olympia-Einkaufszentrum aus dem Jahr 2016 verweist, bei dem ein 18 Jahre alter Schüler neun Menschen tötete.

Ausgerechnet bei der größten Herausforderung, der sich die Münchner in den letzten Jahren stellen mussten, dürfen sich die Kommissare auf ihre alten Stärken besinnen und werden von den unheilvollen Verschlimmbesserungen der letzten Episoden verschont. Autor Holger Joos und Regisseurin Pia Strietmann lassen das Duo endlich wieder als eingeschworene Einheit auftreten, was dem rasant erzählten Thriller enorm zuträglich ist.

Batic und Laitmayr dürfen in unserer Top-Liste der besten „Tatort“-Kommissare natürlich nicht fehlen:

Worum geht es im „Tatort“„Unklare Lage“?

Ein vollbesetzter Stadtbus gerät am helllichten Tag unter Beschuss, ein Fahrgast bezahlt das Attentat mit seinem Leben. Kurze Zeit später schlägt das SEK zu und erschießt den flüchtigen Täter. Batic und Leitmayr finden bei dem Teenager Munition für einen weiteren Anschlag und ein Funkgerät, das auf einen Komplizen hindeutet. In Frage kommt der Bruder des Schülers, doch der ist nirgends zu finden.

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Während die Einsatzleitung gegenüber der Öffentlichkeit am liebsten von einem Einzeltäter sprechen würde, bleiben die Kommissare skeptisch und lassen die ehemalige Schule der Brüder sicherheitshalber evakuieren. Das sorgt für hitzige Diskussionen in den sozialen Medien, welche die „Unklare Lage“ in München weiter auf die Spitze treiben.

Mareks „Tatort“-Kritik: Befreiungsschlag für die Münchner Kommissare

Vor über zehn Jahren lieferten die Münchner Kommissare mit dem packenden Thriller „Wir sind die Guten“ ihren letzten wirklich spektakulären Fall ab, der bis heute zu einer der besten Episoden der gesamten Krimi-Reihe zählt. Danach wechselten sich solide Folgen mit weniger gelungenen „Tatorten“ ab, die meist darunter zu leiden hatten, dass an der hemdsärmligen Männerfreundschaft zwischen Batic und Laitmayr gerüttelt wurde und die beiden sich immer mehr voneinander entfremdeten.

In ihrem letzten Fall „One Way Ticket“, einer überfrachteten Räuberpistole um alte Stasi-Seilschaften und Drogenschmuggel, wurde gar ihr freundlicher Assistent Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) zum Unsympathen umgedeutet. Höchste Zeit also, sich auf die alten Stärken zu besinnen und ein neuerliches Ausrufezeichen zu setzen.

Genau das gelingt ausgerechnet einer Regisseurin, die bislang noch keinen „Tatort“ zu verantworten hatte. Pia Strietmann macht in „Unklare Lage“ alles richtig. Sie liefert einen hochspannenden, rasanten Thriller ab, der den Schrecken eines Attentats in realistisch anmutenden Bildern anschaulich macht. Wilde Spekulationen im Netz, das harte Durchgreifen der Einsatzkräfte sowie die Ohnmacht der Eltern des Täters, all diese Aspekte werden raffiniert miteinander verwoben und ergeben im Gesamten einen überzeugenden „Tatort“, der auch auf der Kinoleinwand eine gute Figur gemacht hätte.

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In all dem Chaos funktionieren Laitmayr und Batic wie ein gut geöltes Uhrwerk und wirken in ihren ungewohnten Polizeiwesten trotz ergrautem Haar gut und gerne zehn Jahre jünger und agiler als in ihren letzten Einsätzen. Dass sie im letzten Drittel des Films dann noch einen kleinen gemeinsamen Moment spendiert bekommen, in dem sie sich so humorvoll wie robust ihrer Freundschaft versichern, ist das Sahnehäubchen auf einem großen „Tatort“, der nicht nur mühelos die beste Episode der laufenden Saison ist, sondern auch zu den herausragenden Fällen aus fast 30 Jahen Batic und Leitmayr zählt. Es war an der Zeit.

Die „Tatort“-Episode „Unklare Lage“ feierte am Sonntag, dem 26. Januar 2020, um 20:15 Uhr in der ARD Premiere und wird an Pfingstsonntag, dem 5. Juli 2022 um 20:15 Uhr wiederholt. 

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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