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„Tatort: Das perfekte Verbrechen“ (Episode 1124): Kritik

„Tatort: Das perfekte Verbrechen“ (Episode 1124): Kritik
© rbb / Volker Roloff

Am Sonntag, dem 15. März 2020 mussten die Berliner Kommissare Karow und Rubin um 20:15 Uhr in der ARD einen scheinbar grundlosen Mord aufklären, der sie mitten in den Kreis einer elitären Privatschule führte. Ob die Episode „Das perfekte Verbrechen“ auch ein perfekter Krimi geworden ist, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Das perfekte Verbrechen“?

Vor fünf Jahren beerbten Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) das alteingesessene Duo Ritter und Stark und verpassten dem Berliner „Tatort“ eine dringend benötigte Frischzellenkur. Die Hauptstadt-Krimis wurden lauter, schneller und dreckiger. Berlin als Kulisse gewann zudem endlich an Bedeutung und musste in den letzten Episoden nicht mehr ein vernachlässigtes Dasein als austauschbare Postkarten-Kulisse fristen.

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Auch die Figuren wurden brüchiger. Gefühlsmensch Nina Rubin lässt sich nach Feierabend gern mal ins Berliner Nachtleben fallen, der undurchsichtige Karow vergräbt seine Emotionen im grauen Beton seiner kalten Plattenbauwohnung. Entsprechend angespannt war das Verhältnis der beiden, die sich bei ihrer Zusammenarbeit schon mal lautstark im Ton vergriffen. Das alles änderte sich in der letzten Folge „Das Leben nach dem Tod“, in dem ihre gegenseitige Abneigung einer ungeahnten Zärtlichkeit wich. Von ihr ist im neusten „Tatort“ allerdings kaum etwas übrig geblieben. Auch der Pulsschlag der Metropole hat sich in der Episode „Das perfekte Verbrechen“ wieder verlangsamt.

11 besonders beliebte „Tatort“-Kommissare aus fünf Jahrzehnten Krimi-Geschichte findet ihr im Video.

Worum geht es im „Tatort“„Das perfekte Verbrechen“?

Eine junge Studentin wird um 12:00 Uhr mittags auf dem Berliner Gendarmenmarkt erschossen. Als Täter kommen vier Studenten in Frage, die sich zum Tatzeitpunkt im Seminarraum einer privaten Elite-Uni befanden, aus dem der tödliche Schuss abgegeben wurde. Die angehenden Juristen faseln von einem „perfekten Verbrechen“, sind auf die Ermittlungen der Polizei aber bestens vorbereitet und können sich aus allen Anschuldigungen aalglatt herauswinden.

Dann korrigiert Augenzeugin Luise ihre Aussage und verrät Karow und Rubin, dass ihr Freund Benjamin kurz vor der Tat einen Anruf bekam und verschwand. Der ehrgeizige Student aus armen Verhältnissen wollte unbedingt zum elitären Kreis der „Berlin School of Law“ gehören und steckt mitten in einem perfiden Aufnahmeprozess, bei dem einige Mutproben zu absolvieren sind. Damit wächst der Kreis der Verdächtigen auf fünf Personen an.

Mareks „Tatort“-Kritik: Solide Krimi-Unterhaltung ist für Berlin mittlerweile zu wenig

Bereits 1948 ließ Krimi-Papst Alfred Hitchcock in seinem Klassiker „Cocktail für eine Leiche“ eine Gruppe junger Männer einen Mord aus purer Lust am perfekten Verbrechen begehen. Der Berliner „Tatort“ bedient sich ausgiebig an der berühmten Vorlage und verlegt sie in das Milieu elitärer Studentenverbindungen. Doch auch dieses Setting ist nicht neu. Schon die Münsteraner Ermittler Thiel und Boerne bekamen es in der Episode „Satisfaktion“ mit den mitunter robusten Ritualen von Burschenschaften zu tun.

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Etwas wirklich Neues vermag Regisseurin Brigitte Maria Bertele ihrer Mixtur heute nicht hinzuzufügen. Auch die Ereignisse des vorherigen Berliner „Tatorts“ werden geflissentlich ignoriert und bis auf eine winzige Szene nicht weitergesponnen. Damit verzichten die Filmemacherin und ihr Autor Michael Comtesse auf eine der größten Stärken des Hauptstadt-Krimis der letzen Jahre. Das Feuer im Zusammenspiel von Meret Becker und Mark Waschke kann sich diesmal leider nicht entfachen, dafür agieren ihre Figuren ohne Not viel zu sehr im Hintergrund. Auch die Künste des großartigen Peter Kurth („Herbert“) als Mäzen und Strippenzieher werden nur spärlich eingesetzt, eine weitere Chance, die in „Das perfekte Verbrechen“ ungenutzt bleibt.

Dabei ist der neueste Berliner „Tatort“ an sich kein schlechter Film, solide Krimi-Unterhaltung bietet er allemal. Das reicht an der Spree bei allem vorhandenen Potential mittlerweile aber nicht mehr aus. Dass die Geschichte um Verfehlungen innerhalb eines vermeintlich elitären Kreises letztlich in jeder Kleinstadt spielen könnte, dürfte das Dilemma am besten beschreiben.

Die „Tatort“-Episode „Das perfekte Verbrechen“ wurde am Sonntag, dem 15. Februar 2020, um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. 2022 steigt Meret Becker als Kommissarin aus dem Berliner „Tatort“ aus. Alle Informationen über ihre Nachfolgerin findet ihr hier

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Kommende Woche geht es nach Köln zu den Kommissaren Ballauf und Schenk und der Episode „Niemals ohne mich“.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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