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„Tatort: In der Familie Teil 2“ (Folge 1147): Kritik

„Tatort: In der Familie Teil 2“ (Folge 1147): Kritik
© BR / WDR / X Filme Creative Pool GmbH / Hagen Keller

Eine Woche zuvor bewies der Münchner Besuch im Pott, dass überregionale Zusammenarbeit im „Tatort“ nicht automatisch in einem gelungenen Krimi mündet. Ob die Geburtstagsparty im zweiten Versuch endlich in Schwung kommt, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Fortsetzung von „In der Familie“. Achtung: Spoiler zum ersten Teil folgen.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„In der Familie Teil 2“?

Die Erwartungen waren naturgemäß groß, als sich die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Laitmayr (Udo Wachtveitl) auf den Weg nach Dortmund machten, um ihrem Kollegen Peter Faber (Jörg Hartmann) einen Besuch abzustatten.

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Auf dem Papier las sich das Treffen der Giganten in etwa so, als würde es beim „Tatort“ zu einer Neuauflage des Champions League Finales zwischen dem FC Bayern und dem BVB kommen. Doch statt eines Torfestivals trennten sich beide Mannschaften nach einem überraschend zähen Spiel mit einem torlosen Remis. Am Ende gab es gar noch einen schmerzlichen Abgang zu verkraften.

Nachdem die Undercover-Ermittlung der Dortmunder Kommissarin Nora Dalay in einem Blutbad endete, quittierte die Polizistin den Dienst. Schauspielerin Aylin Tezel hat den „Tatort“ tatsächlich nach acht Jahren verlassen und spielt in der Fortsetzung keine Rolle mehr, ebenso wenig wie Fabers kongeniale Partnerin Martina Bönisch, die bereits im ersten Teil als Randfigur ins Abseits gestellt wurde. Ihre Darstellerin Anna Schudt bleibt aber grundsätzlich an Bord und so können wir uns in Zukunft hoffentlich wieder auf die gewohnt bissigen Duelle zwischen ihr und Peter Faber freuen, die im Jubiläum wie so vieles zu kurz kamen.

Die beliebtesten Kommissarinnen und Kommissare aus 50 Jahren „Tatort“ findet ihr im Video.  

Worum geht es im „Tatort“„In der Familie Teil 2“?

Vom Dortmunder Regen in die bajuwarische Traufe. Nachdem Luca Modica seine Ehefrau erwürgte, um seine Tochter zu retten, hausen beide nun in einer ranzigen Münchner Wohnung und warten auf neuerliche Befehle der kalabrischen Mafia. Statt ihre Vergangenheit von der Sonne Italiens langsam aus den Köpfen brennen zu lassen, sind sie weiterhin den Demütigungen und Launen ihres Hausgastes Giuseppe Mauro ausgeliefert.

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Dann begeht der Tyrann einen weiteren Mord und das Trio wider Willen gerät erneut ins Visier der Kommissare Batic und Leitmayr. Doch auch Peter Faber hat mit den Ereignissen aus Dortmund noch nicht abgeschlossen und packt seinen Koffer.

Mareks „Tatort“-Kritik: Das Jubiläum ruft sein Potential zu selten ab

Gipfeltreffen entpuppen sich im „Tatort“ oft nur als mühsame Besteigung kleinerer Hügel, es sei denn, man hört auf den Namen Horst Schimanski und gibt im wilden Osten gepflegt den Berserker. Die Sternstunde „Unter Brüdern“ ist allerdings schon dreißig Jahre her und bildet bis heute eher die Ausnahme. Daran ändert auch das Jubiläum zum 50. Geburtstag nichts.

Die ganze Krux von „In der Familie“ spiegelt sich in einer winzigen Szene wider, die einerseits den Höhepunkt der ganzen 180 Minuten darstellt, andererseits schonungslos offenlegt, woran es bei der Begegnung der vermeintlichen Superlative mangelt. Peter Faber betritt in der bayerischen Landeshauptstadt ein Café, in dem der lokale Mafiaboss sein Schmiergeld zählt. Seinem entsetzten Münchner Kollegen offenbart er völlig ungeniert, dass er jetzt ein wenig Druck ausüben werde, um zu schauen, was passiert. Während Franz Laitmayr innerlich die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, ist Peter Faber einfach Peter Faber und plötzlich dürfen die beiden wirklich miteinander spielen.

Solche Momente sind im gesamten „Tatort“-Jubiläum leider viel zu rar gesät, hätten beiden Filmen aber gut getan. Die im Kern schlichte Geschichte um eine Familie in den selbst gewählten Fängen der Mafia hätte schon Mühe genug gehabt, einen einzelnen Film zu füllen,  geschweige denn die mangelnde Interaktion zwischen den Kommissaren über die volle Strecke zu kompensieren. Darüber hinaus bildet das wenig plausible Finale des ersten Teils eine enorme Hypothek für Pia Stratmanns Nachklapp. Zwar gelingt es der Regisseurin, die Stimmung von Dominik Grafs Film perfekt einzufangen, ein Tor mag aber auch in der zweiten Halbzeit nicht fallen, um den Vergleich mit König Fußball noch einmal zu bemühen. Immerhin ist Kalli wieder aufgetaucht.

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Die „Tatort“-Episode „In der Familie Teil 2“ wurde am Sonntag, dem 6. Dezember um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. In dieser Woche geht es nach Münster zum beliebtesten „Tatort“-Duo Boerne und Thiel und ihren neusten Fall „Es lebe der König!“.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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