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„Tatort: Limbus“ (Episode 1143): Kritik

„Tatort: Limbus“ (Episode 1143): Kritik
© WDR / Bavaria Fiction GmbH / Martin Valentin Menke

Bevor die neue Saison startet, strahlte die ARD am Sonntag noch eine letzte „Tatort“-Wiederholung aus. Darin müssen wir uns zwar endgültig von Nadeshda Krusenstern verabschieden, ansonsten liefert der irrwitzige Psychothriller aber beste Unterhaltung und zeigt uns das Münsteraner Traumpaar Thiel und Boerne auf dem Höhepunkt seiner Kunst. Warum sich eine erneute Sichtung definitiv lohnt, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Limbus“

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Limbus“?

Sie sind das Nonplusultra der sonntäglichen Krimi-Unterhaltung, zumindest was die Quoten anbelangt. Seit Jahren erreichen Frank Thiel (Axel Prahl) und Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) Zahlen, die sonst nur für König Fußball reserviert sind. Dabei ist das Rezept für Deutschlands beliebtesten „Tatort“ denkbar einfach. Man nehme eine möglichst abwegige Geschichte und übergebe das Zepter an das berühmt-berüchtigte Münsteraner Personal. In ihrem bislang stärksten Fall „Limbus“ aus dem Jahr 2020 wird diese simple Prämisse genüsslich auf die Spitze getrieben.

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Doch es gibt nicht nur Grund zum Lachen. Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) hat tatsächlich das Zeitliche gesegnet. Die Ereignisse aus dem Experiment „Das Team“ vom Neujahrstag 2020 zählen auch im echten „Tatort“-Universum und so müssen wir uns schweren Herzens von der guten Seele des Münsteraner Kommissariats verabschieden. Viel Zeit dafür bleibt allerdings nicht, denn im Fokus steht diesmal Rechtsmediziner Boerne, der ebenfalls an die Himmelstür klopft.

Thiel und Boerne dürfen in folgendem Video natürlich nicht fehlen.

Worum geht es im „Tatort“„Limbus“?

Professor Karl-Friedrich Boerne macht seinem Ruf als eitler Fatzke vom Dienst alle Ehre und möchte seine Memoiren schreiben. Dafür plant er, sich für einige Monate zurückzuziehen. Doch daraus wird nichts. Aus unerklärlichen Gründen verliert er auf schnurgerader Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug. Benommen verlässt er sein Autowrack, nur um festzustellen, von seinen Rettern nicht wahrgenommen zu werden.

Die sind mit ernster Miene damit beschäftigt, seinen schwer verletzten Körper zu bergen. Boerne selbst ist zu einem Geist mutiert, der im titelgebenden „Limbus“, einer Art Vorhof zwischen Himmel und Hölle, seinen Sachbearbeiter trifft, der ausgerechnet die Gestalt von Frank Thiel angenommen hat.

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Während der seine Mühe hat, die guten Taten im Leben des Professors an einer Hand abzuzählen, entfleucht Boerne zurück ins echte Leben. Dort muss er tatenlos mit ansehen, wie seine Vertretung Dr. Jens Jacoby (Hans Löw) alle um den Finger wickelt. Dabei war er es, der den Unfall des Professors als Teil seines perfiden Plans in die Wege geleitet hat…

Mareks „Tatort“-Kritik: Hochspannung statt Münsteraner Kalauer

Das im vorangegangenen „Tatort: Väterchen Frost“ angedeutete Happy End für Nadeshda Krusenstern war nur Wunschdenken. Die ewige Assistentin ist tot und trifft Karl-Friedrich Boerne in einem Paralleluniversum zwischen Himmel und Hölle, nur um kurze Zeit später tatsächlich in andere Sphären zu entgleiten. Der Rechtsmediziner hingegen springt von einer Welt in die nächste und bildet das Epizentrum einer der abstrusesten Geschichten, die je am Sonntagabend bei der ARD ausgestrahlt wurden.

Doch was in jedem gewöhnlichen „Tatort“ zum Scheitern verurteilt wäre, funktioniert in Münster prächtig und liefert den spannendsten und unterm Strich wohl auch besten Krimi, der bislang in der westfälischen Studentenmetropole produziert wurde. Der Clou ist in diesem Fall nicht die Suche nach dem Täter, sondern die Frage, wann und ob Frank Thiel hinter die Machenschaften des immer dreister agierenden Psychopathen im erschlichenen Ärztekittel kommt.

„Limbus“ verzichtet dabei auf die üblichen Münsteraner Kalauer und ist sich in seiner Grundprämisse Extravaganz genug, was dafür sorgt, dass wir es zum Abschluss der Sommerpause mit einem waschechten Psychothriller zutun bekommen, der deshalb zu fesseln weiß, weil zu keinem Zeitpunkt klar ist, welche Kapriole er als nächstes schlägt.

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Die „Tatort“-Episode „Limbus“ wurde am Sonntag, dem 20. August 2023 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. In dieser Woche erreicht uns dann mit dem Magdeburger „Polizeiruf 110: Du gehörst mir“ der erste frische Krimi der neuen Saison. 

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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