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„Tatort: Schattenkinder“ (Episode 1193) – Kritik

„Tatort: Schattenkinder“ (Episode 1193) – Kritik
© ARD Degeto /SRF / Sava Hlavacek

Im „Tatort: Schattenkinder“ landet ihr in einer sonderbaren Künstler*innensekte und müsst nebenbei ein schweres Thema verdauen. Ob sich das Einschalten lohnt, lest ihr hier in Kristinas „Tatort“-Kritik.

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Im neuen „Tatort“ „Schattenkinder“ ermitteln Grandjean und Ott in Zürich zum Tod einer gruselig eingepackten Leiche und müssen sich mit Kunstobjekten der anderen Art auseinandersetzen.

Welche Kommissarinnen ermitteln im „Tatort: Schattenkinder“?

Die Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und die Profilerin Tessa Ott ersetzen seit 2020 die Kriminalkommissare Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer). Während diese ihre Ermittlungen in Luzern durchführten, ist das neue Team in Zürich tätig. Der „Tatort“ an diesem Sonntag ist ihr dritter Fall. Grandjean ist muttersprachlich Französin und kommt aus La Chaux-de-Fonds, daher hat sie ihren charmanten Akzent. Neben der Polizeischule absolvierte sie auch ein Fernstudium in Jura. Ihre Kollegin ist Fallanalytikerin und stammt aus einer einflussreichen und wohlhabenden Familie, zeichnet sich aber durch einen großen Gerechtigkeitssinn und Freiheitsdrang aus und stellt die Regeln und Grenzen ihrer Herkunft ständig infrage insbesondere weil sie in ihrer Jugend zur Besetzer*innenszene gehörte. Sie landete nach einem Studium der Psychologie und Soziologie bei der Polizei, hadert aber auch dort mit ihrer Rolle. Sie hat den Verdacht, ihre Familie hat hinter den Kulissen an ihrer Einstellung gedreht. Beide Frauen sind noch dabei als Team zusammenzuwachsen und sich kennenzulernen, was nach ihrem dritten Fall ein großes Stück vorangekommen ist. Der „Tatort“ aus der Schweiz hat es gemeinhin etwas schwerer mit der Publikumsgunst und wird oftmals als nicht ganz so gut empfunden wie die anderen Produktionen der ARD-Reihe, vielleicht gelingt es Grandjean und Ott zukünftig dieses Image etwas aufzupolieren? In die Bestenliste in diesem Video haben sie es aber noch nicht geschafft:

Worum geht es im „Tatort: Schattenkinder“?

Es beginnt alles mit einer Leiche im Kokon, die in einer leeren Fabrikhalle aufgefunden wird. Schnell führt die Spur die Ermittlerinnen zu einer gehypten Künstlerin namens Kyomi (Sarah Hostettler). Diese hat eine sonderbare Schar tätowierter Anhänger*innen um sich versammelt, die sie als ihre „Objekte“ bezeichnet. Während Ott irgendwie von der Frau fasziniert ist, ist Grandjean eher abgestoßen. Es stellt sich heraus, dass die Leiche im Kokon auch Teil dieser sektenartigen Gemeinschaft war, diese aber im Streit verlassen hat. Auch Max (Vincent Furner), der aufgrund eines Hinweises aus dem Darknet von seinem Vater aufgefunden wird, hat Tätowierungen auf Hals und Gesicht und sogar die Hornhaut der Augen ist tätowiert. Seine Haare sind rasiert, wie auch bei den anderen von Kyomis Jünger*innen. Der Vater, Beat Gessner (Imanuel Humm), behauptet, seinen Sohn schon lange nicht mehr gesehen zu haben und gibt an, dass er psychisch sehr labil war. Aber es scheint, als würde er der Polizei etwas verheimlichen. Ebenfalls ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät der Galerist Bruno Escher (Fabian Krüger), der an Kyomi ordentlich verdient und auch durch den Tod von Max noch reicher werden könnte. Aber würde er wirklich einen Mord begehen und die Leiche so inszenieren? Im Rahmen der Ermittlungen kommt Ott der Künstlerin näher und Grandjean erfährt dadurch ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit ihrer Kollegin.

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Kristinas „Tatort“-Kritik: „Schattenkinder“ ist nur mäßig überzeugend

Wer den letzten „Tatort“ mit Ott und Grandjean „Schoggiläbe“ nicht gesehen hat, sollte zumindest wissen, dass die beiden dort heftige Probleme miteinander hatten, da Ott zögerte ihre Schusswaffe zu benutzen und das für Grandjean sehr gefährlich war. Der dritte „Tatort“ der beiden nimmt darauf nämlich häufiger Bezug. Aber auch sonst verlangt der neue Eintrag der Reihe absolute Aufmerksamkeit, denn sonst ist den beiden Ermittlerinnen teilweise schwer zu folgen und nicht ganz zu verstehen, warum und wie sie ihre Schlüsse ziehen. Die Künstlerin Kyomi im Mittelpunkt der Geschichte ist in jedem Fall faszinierend und charismatisch dargestellt und ihre philosophischen Überlegungen zur Traumaverarbeitung nicht uninteressant. Der Fall selbst aber lässt einen trotzdem meistenteils kalt, vielleicht auch, weil man von der Idee der menschlichen Kunstobjekte ziemlich abgestoßen ist, zumal dies auch noch mit der Thematik Kindesmissbrauch gekoppelt wird. In den letzten 20 Minuten nimmt die Geschichte dann doch noch einmal Fahrt auf und wird tatsächlich richtig spannend bis zum furiosen Schlussmoment. Am Ende sitzt man allerdings trotzdem mit gerunzelter Stirn vor dem Gerät und zweifelt, ob sich das Investment von 90 Minuten Lebenszeit nun wirklich gelohnt hat.

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Der „Tatort: Schattenkinder“ (Folge 1193) wurde am 13. März 2022 im Ersten ab 20:15 Uhr erstmals ausgestrahlt und ist anschließend noch drei Monate in der ARD-Mediathek zu sehen.

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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