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„Tatort: Und immer gewinnt die Nacht“ (Episode 1181): Kritik

„Tatort: Und immer gewinnt die Nacht“ (Episode 1181): Kritik
© Radio Bremen / Michael Ihle

Nach über einem Jahr kehrt das neue Bremer Trio auf den Bildschirm zurück. Ob ihm sein zweiter Auftritt gelingt, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Episode „Und immer gewinnt die Nacht“.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Und immer gewinnt die Nacht“?

Als Exzentriker wie Peter Faber oder Felix Murot noch in den Kinderschuhen einer Ideenkladde steckten, wurden an der Weser bereits große Fische gefangen. Kommissarin Inga Lürsen und ihr Partner Nils Stedefreund schielten in ihren immer etwas neben der Spur verankerten Räuberpistolen meist auf das ganz große Spektakel und sorgten dabei zwischenzeitlich gar für einen Rekord an Todesopfern am Sonntagabend.

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Vor einem Jahr folgte dann die Wachablösung durch die Bremerhavener Ballonseidenfraktion, an der Prämisse in der Hansestadt änderte sich hingegen nichts. Jasna Fritzi Bauer überzeugte auf Anhieb als Kommissarin mit prekärer Vergangenheit, während Luise Wolfram als eigensinniger Bonvivant mit Hang zum Makabren ihren perfekten Gegenpol verkörperte. Als Bindeglied zwischen den beiden grundverschiedenen Ermittlerinnen fügte sich Dar Salim als dänischer Elitekämpfer ebenfalls blendend in das neue Team ein, nur der Fall an sich wirkte ein wenig wie ein mit heißem Faden zusammengestricktes Potpourri aus präzisem Sozialdrama und reißerischem Thriller. Gleiches gilt auch für den neusten „Tatort“ aus Bremen, in dem das Personal erneut der größte Hingucker ist. Bis zu einem Auftritt in unserem Video wird es allerdings noch ein Weilchen dauern.

Worum geht es im „Tatort“ „Und immer gewinnt die Nacht“?

Ein Hanns Guck-in-die-Luft war Markus Knüfken alias Andi schon im Kultfilm „Bang Boom Bang“ nicht und auch in seiner Rolle als menschenfreundlicher Arzt, der keinen großen Wert auf eine gültige Versicherungskarte legt, sieht er das an ihn heranbrausende Tatfahrzeug klar und deutlich. Dennoch sorgt der Anblick seiner brutal entstellten Leiche nur wenige Sekunden später für einen der blutigsten Momente der laufenden „Tatort“-Saison. War der edle Halbgott in Weiß etwa doch kein so guter Mensch?

Schnell ermittelt die Polizei eine ganze Reihe an Verdächtigen, doch wessen Hass war so groß, dass dem überfahrenen Arzt auch noch der Schädel zertrümmert werden musste? Darauf findet der Krimi nach 90 Minuten leider keine befriedigende Antwort, was dem neusten Bremer Einsatz einen kräftigen Abzug in der B-Note einbrockt.

Mareks „Tatort“-Kritik: Zum Genuss verpflichtet fühlen sich leider nicht alle

Ein verqualmter Hauch Bonner Republik weht durch die beste Szene des neusten „Tatorts“. Wenn Kommissarin Linda Selb schnurstracks zur Zigarrenverkostung im Hause der verdächtigen Rauchwarenhersteller Aufhoven eilt und ihrer Partnerin die schnöden Fragen nach Alibis und Kontoständen überlässt, wird der Werbeslogan des Unternehmens auch auf dem Bildschirm spürbar. Zum Genuss fühlen sich alle verpflichtet, die vor die Kamera von Regisseur Oliver Hirschbiegel getreten sind, egal auf welcher Seite des Gesetzes sie stehen.

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Ob beim obligatorischen Abendmahl im Tiny House, das nicht viel größer als die davor geparkte G-Klasse geraten ist oder beim Plausch am Rand der Tristesse des Plattenbaus, das Personal müht sich nicht nur redlich, sondern bereichert die hiesige Krimilandschaft tatsächlich um ein famoses Team, dem nur noch ein wirklich gelungener Fall zu wünschen bleibt. Wie schon bei ihrem Erstling hinkt die Vorlage der Klasse ihrer Stars einmal mehr hinterher.

Nur langsam fügen sich die anfangs inflationär verstreuten Puzzlesteine zu einem stimmigen Ganzen, bevor die wenig glaubwürdige Auflösung dem Spaß ein endgültig unbefriedigendes Ende bereitet. So muss die neu zusammengesetzte Bremer Mordkommission weiter auf einen Krimi warten, der ihren Fähigkeiten wirklich gerecht wird. Die Daumen für 2022 sind gedrückt.

Die „Tatort“-Episode „Und immer gewinnt die Nacht“ wurde am Sonntag, den 12. Dezember 2021, um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes erwartet uns mit dem Münchner „Tatort: Wunder gibt es immer wieder“ eine der besten Episoden des Jahres

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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