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„Tatort: Von Affen und Menschen“ (Episode 1268): Kritik

„Tatort: Von Affen und Menschen“ (Episode 1268): Kritik
© SRF / Sava Hlavacek

Überraschend viele Tote, eine ordentliche Prise schwarzer Humor und eine für Schweizer Verhältnisse fast schon schwindelerregende Dynamik lassen den neuesten Fall der Züricher Kommissarinnen Grandjean und Ott zu einer echten Überraschung werden, wie ihr Mareks Kritik zum „Tatort: Von Affen und Menschen“ erfahrt.

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Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Von Affen und Menschen“?

Déjà-vu am Sonntagabend: Während in der vergangenen Woche viele vor den grausamen Szenen gequälter Hunde im Münchner „Tatort“ zurückschreckten, liegt nun ein erschossener Schimpanse in seinem Gehege. Dass es sich bei der Tat juristisch um eine Sachbeschädigung handelt, setzt nicht nur Kommissarin Tessa Ott zu, sondern sicher auch so manchen vor dem Fernseher. Abschalten braucht aber niemand, denn nach dem düsteren Einstig geht es überraschend flockig und vor allem höchst unterhaltsam weiter.

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Besonders die erste Hälfte des von Regisseur Michael Schaerer rasant inszenierten Krimis überzeugt als rabenschwarze Komödie, in der gefühlt alle fünf Minuten jemand mit Schmackes um die Ecke gebracht wird, was von den ansonsten eher zurückhaltenden Züricher „Tatorten“ in dieser Form nicht zu erwarten war. Garniert wird das garstige Treiben mit einem willkommenen, weil wunderbar beiläufig erzählten Einblick in das Privatleben der beiden Kommissarinnen, deren Zusammenarbeitet mittlerweile wie am Schnürchen funktioniert. Allein die Szene, in denen die beiden übermüdeten Polizistinnen ein kleines gemeinsames Nickerchen einlegen, belohnt das Dranbleiben nach dem dann doch recht herben Einstieg.

Die größten Aufreger aus über 50 Jahren „Tatort“-Geschichte finden natürlich weiterhin nicht in der Schweiz statt, dafür aber im Video.

Worum geht es im „Tatort: Von Affen und Menschen“?

Vollmond über dem Zürichsee: Übermüdet versuchen die Kommissarinnen Grandjean und Ott zu schlafen, doch sie bekommen kein Auge zu. Mondsüchtig sind aber nicht nur die beiden aus der Rolle fallenden Polizistinnen, sondern auch eine ganze Horde skurriler Gestalten, die sich ohne mit der Wimper zu zucken reihenweise gegenseitig ins Jenseits befördern. Dass der Himmelskörper damit in Wirklichkeit kaum etwas zu tun hat, sondern vielmehr das Diamantenfieber ausgebrochen ist, ahnen die beiden lange Zeit nicht. Dann aber erwischt es auch Isabelle Grandjean und wir lernen die sonst so kontrolliert auftretende Kommissarin von einer ganz anderen Seite kennen. Währenddessen fügt sich ein Puzzlestück an das andere und jeder Mord erscheint in einem neuen, zusammenhängenden Licht.

Mareks „Tatort“-Kritik: Voll auf die Zwölf

Zugegeben, die zweite, ernsthafter gehaltene Hälfte des neuesten Züricher Krimis flacht etwas ab und auch die nach wie vor unverständlich steif angelegte Figur der Staatsanwältin sägt unbeirrt am Nervenkostüm aller, die gebannt auf den Bildschirm starren, dennoch ist der Rest des Films ein so lustvoll wie überraschend über die Stränge schlagender Krimispaß, der in seiner Schwarzhumorigkeit eher an die österreichischen „Tatorte“ erinnert, als an die oftmals gehemmt wirkenden Beiträge aus der Schweiz. Gut aufgehoben ist der Stoff in Zürich aber dennoch, wofür neben den souverän agierenden Hauptdarstellerinnen Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler auch Schauspieler Aaron Arens verantwortlich ist, der als sympathischer Assistent Noah diesmal ein wenig mehr zur Handlung beitragen darf als nur im Hintergrund auf den Rechner zu schauen.

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Die größte Attraktion ist allerdings Gaststar Sarah Viktoria Frick, deren Doppelrolle als skrupellose Zwillingsschwestern die ganze Eskalation erst so richtig ins Rollen bringt. Schon ihre erste, herrlich absurde Trennungsszene lohnt das Einschalten und beweist, dass die Uhren in der Schweiz nicht automatisch langsamer ticken müssen, als sie es in der Vergangenheit so oft taten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Handbremse auch in Zukunft gelöst bleibt und wir uns auf weitere Krimis freuen dürfen, die den über die Jahre etablierten Klischees genauso genussvoll den Mittelfinger zeigen, wie dieser von allen Fesseln befreite „Tatort“, dessen Sichtung einfach nur Freude bereitet.

Der „Tatort: Von Affen und Menschen“ wurde am Sonntag, dem 14. April 2024 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für einen Monat in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es zum „Polizeiruf 110“, in dem die Kommissare Koitzsch und Lehmann mit der Episode „Der Dicke liebt“ ein exzellentes Comeback nach drei Jahren feiern

„Tatort“-Quiz: Wie gut kennt ihr den Krimi-Dauerbrenner wirklich?

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