Viele Serien-Fans wünschen sich, dass es für ihre Lieblinge niemals ein Ende geben möge. Manchmal jedoch wäre ein rechtzeitiges Finale genau die richtige Wahl. Wir haben zehn Serien ermittelt, die mit ihrer Laufzeit leider immer schlechter wurden oder werden. Bitte beachtet unsere Spoiler-Warnung.
„Die Simpsons“
Fangen wir mit dem offensichtlichsten Kandidaten an. Seit 1989 laufen „Die Simpsons“ im Fernsehen rauf und runter und es ist immer noch kein Ende in Sicht. Doch was nützt der Rekord der am längsten laufenden Serie, wenn die Qualität seit den überragenden 1990er Jahren konstant rückläufig ist? War der Mix aus anarchischem Unsinn und subversiven Gags früher unschlagbar, so sind Homers Abenteuer heutzutage nur noch ein absurdes Konglomerat aus lauwarmen Scherzen. Ein Ende ist in diesem Fall leider mehr als überfällig.
„Dexter“
Die Thriller-Serie begann stark und erfreute völlig zurecht viele Fans. Doch mit der Zeit änderte sich das Bild Stück für Stück und spätestens in der finalen Staffel war vom einstigen Glanz kaum noch etwas übrig. Nach der merkwürdigen Beziehungskiste zwischen den Adoptivgeschwistern Dexter (Michael C. Hall) und Debra (Jennifer Carpenter) entgleiste das Geschehen komplett, nur um dann in einem unbefriedigenden Ende zu münden.
„Sons of Anarchy“
Nach zwei starken Staffeln setzte mit der Entführung von Jax‘ Sohn Abel (Evan Londo/Ryder Londo) die große Langeweile ein. Seine Suche geriet unnötig bräsig, weil der Zuschauer seinen Aufenthaltsort die ganze Zeit über kannte. Richtig erholt hat sich die Serie seitdem nicht mehr.
„The Walking Dead“
Ähnlich wie bei den „Simpsons“ ist auch in diesem Fall Quantität nicht gleich Qualität. Mit dem Auftreten von Negan begann für viele Fans der Abstieg der einst gefeierten Zombie-Serie. Doch der gute Mann allein kann nichts für das immer schleppendere Tempo und die zunehmende Handlungsarmut von „The Walking Dead“. Auch hier ist kein Ende in Sicht, die Quoten aber sinken und sinken. Vielleicht wäre es besser, die Serie nicht weiter aufzublähen, sondern sie langsam aber sicher in Richtung Finale zu steuern.
„The Big Bang Theory“
Ob nach der 12. Staffel tatsächlich Schluss ist, wissen wir noch nicht. Ratsam wäre es aber, denn die Geschichte der Nerds scheint schon seit einiger Zeit auserzählt. Was einst als origineller Gegenentwurf zum allgemeinen Romantic-Comedy-Sitcom-Brei funktionierte, hat sich über die Jahre zu genau dem entwickelt. Die verschiedenen Geschichten wiederholen sich immer mehr und Sheldons Spleens werden immer großspuriger, was ihnen den ursprünglichen Charme raubt. Wir verweisen an dieser Stelle nur einmal auf die Lagerung aller seiner Besitztümer…
„Roseanne“
Ob das aktuelle Revival uns milder stimmen wird, vermögen wir derzeit noch nicht zu beurteilen. Fest steht aber, dass die Auflösung der letzten Staffel ein Ärgernis bleibt, das rückblickend völlig unnötig erscheint und die eigentlich gelungene Serie in ein ganz anderes Licht rückt. Dass darauf aktuell gar kein Bezug genommen wird, spricht Bände und deutet darauf hin, dass auch die Macher von einst nicht mehr so ganz von ihrer früheren Arbeit überzeugt sind.
„How I Met Your Mother“
Die finale Staffel von „How I Met Your Mother“ wird einer der besten Sitcoms dieses Jahrhunderts leider überhaupt nicht gerecht und treibt die nachlassende Qualität der späteren Folgen auf die Spitze. Zunächst wird ellenlang geheiratet und es passiert gar nichts, dann erschlagen uns die Ereignisse von Jahren in einem schnell zusammengeschusterten Zeitraffer.
„Scrubs“
Eigentlich sollte „Scrubs“ mit der finalen Folge von Staffel acht beendet werden. Dann wäre die Serie niemals auf dieser Liste aufgetaucht, doch die Macher entschieden sich leider dafür, einen uninspirierten Mix aus Spin-off und Fortsetzung an das geniale Original zu klatschen und damit den Ruf der gesamten Serie zu beflecken. Die ersten acht Staffeln lieben wir aber so sehr, dass wir bereit sind, um den Nachklapp den Mantel des Schweigens zu hüllen.
„Two and a Half Men“
Mit dem erzwungenen Abgang von Charlie Sheen endete die glorreiche Zeit von „Two and a Half Men“. Stattdessen bekamen wir einen so wirren wie absurden Nachklapp serviert, der uns schnell die Lust am Weiterschauen nahm. Die Geschichte des Milliardärs Walden Schmidt vermochte uns zu keiner Zeit zu packen, viel trauriger erscheint im Nachhinein aber die Entwicklung von Charlies Bruder Alan, der immer mehr zur Witzfigur degradiert wurde. Da konnte selbst Berta nicht mehr viel ausrichten.
„Eine schrecklich nette Familie“
Wir schließen unsere Reihe mit einem modernen Serien-Klassiker, der leider auch als Vorbild dafür dient, wie man eine einst originelle Idee mit immer abstruseren Eskapaden zu Tode reiten kann. Aus dem frechen White-Trash-Porträt wurde von Jahr zu Jahr eine immer bräsigere Herren-Witz-Sammlung, die irgendwann nur noch Lacher vom Band produzieren konnte. Unsere anfängliche Freude über Al Bundys loses Mundwerk wich letztlich purem Fremdscham.