Die zwölfte und damit finale Staffel von „The Big Bang Theory“ ist mittlerweile über die hiesigen TV-Bildschirme geflimmert. Über die Jahre ist uns die Gruppe der schrägen aber liebenswürdigen Nerds ganz schön ans Herz gewachsen. Wenn man es allerdings genauer betrachtet, haben wir womöglich vieles über die Jahre falsch gedeutet… Wir zeigen euch, wie einige der Gags tatsächlich zu verstehen sind.
1. Sheldon ist gar kein Autist
Sheldon ist ein sehr spezieller Charakter, der uns mit seinen merkwürdigen Eigenheiten oft zum Lachen bringt. Viele seiner Zwänge und Verhaltensweisen könnten nahe legen, Sheldon sei Autist. Von offizieller Seite wurde das jedoch nie bestätigt. Mayim Bialik stellte in einem Interview klar, dass die Serie zwar eine ganz bestimmte Gruppe von Menschen ansprechen möchte, die gegebenenfalls auf Grund ihrer Eigenarten oft wenig Beachtung erfahren hat; die Sitcom jedoch nicht den Anspruch hat, eine medizinische Diagnose zu stellen und die Protagonisten daraufhin zu behandeln.
2. Penny und Leonard sind kein süßes Paar
Es ist die große Liebesgeschichte der Serie: Der Schlaukopf Leonard erobert die hübsche Penny. Auf den ersten Blick wirken die beiden wie ein tolles Paar. Besonders harmonisch und respektvoll ist ihre Beziehung bei genauer Betrachtung allerdings nicht. Immer wieder demütigen sich die beiden verbal, nicht selten vor der gesamten Gruppe. Außerdem hatten sie ab und zu – unter Alkoholeinfluss stehend – nächtliche Zusammenkünfte, die nicht immer auf beidseitigem Einverständnis beruhten. Zu guter Letzt wäre da noch Leonards Fremdkuss-Geständnis am Tag der Hochzeit – autsch! Vielleicht sind die beiden auch eher ein Leitfaden, wie man eine Beziehung nicht führen sollte…
3. Howards Flirtversuche sind nicht komisch, sondern gruselig!
Besonders zu Beginn der Serie wurden oft Howards Versuche, mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu kommen, thematisiert. Was uns erstmal schmunzeln lässt, ist jedoch mehr als fragwürdig: Er stalkt per Drone, um Adressen heraus zu finden und versteckt Kameras in Kuscheltieren, die er dann seiner Auserwählten schenken kann, um sie heimlich zu filmen. Außerdem wären da noch etliche verbale Flirt-Entgleisungen, die an sexuelle Belästigung grenzen. Alles in allem eher bedenklich.
4. „The Big Bang Theory“ ist weder die längste Sitcom, noch die längste Serie
Auch wenn man manchmal das Gefühl haben könnte, die nerdige Gruppe um Leonard und Sheldon begleitet uns schon ein halbes Leben, gibt es immer noch Sitcoms, die sehr viel langlebiger waren. „Die drei Söhne“ aus den 1960/70er Jahren ist immer noch die längste Sitcom überhaupt mit 380 Folgen. Wenn man den Begriff auf „Serie“ erweitert, fällt „The Big Bang Theory“ mit seinen 279 Folgen weiter zurück und reiht sich hinter „Supernatural“ und „Grey’s Anatomy“ ein. Angeführt wird das Feld von den „Simpsons“ mit bisher knapp 650 Folgen.
5. Nicht alle Nerds sind (gleich) cool
Auch wenn uns die Serie versucht, Nerds und Geeks auf sympathische Art und Weise näher zu bringen, ist sie letztendlich doch sehr sexistisch: Denn während die klugen Herren als nette Underdogs gelten, wirken ihre intelligenten Partnerinnen klischeehaft unbeholfen und nervig – obwohl sie ebenso erfolgreich sind wie ihre männlichen Kollegen, beruflich wie auch privat. Außerdem wird die emanzipierte Penny immer wieder auf Grund der Anzahl ihrer Sexualpartner aufgezogen – auch von ihren eher konservativ eingestellten Freundinnen Amy und Bernadette.
6. Physik ist nicht gleich Physik
Die erste Disziplin, die einem bei „The Big Bang Theory“ in den Kopf kommt, ist wahrscheinlich Physik. Die Doktoren (und Howard) legen sehr viel Wert darauf, ihre Fachgebiete voneinander zu unterscheiden: Raj ist Astrophysiker, Leonard Experimentalphysiker und Sheldon theoretischer Physiker. Als Ingenieur, der lediglich einen Masterabschluss vom MIT hat, ist Howard in Sheldons Augen eher „der Mann fürs Grobe“.
7. Eine Sendung für oder gegen Nerds?
Über weite Strecken hat uns „The Big Bang Theory“ das Leben der Nerds auf erfrischende Art und Weise näher gebracht. Mit den Jahren hat die Serie jedoch an charmantem Humor eingebüßt, die Gags sind zunehmend klischeehaft und verletzend geworden. Letztendlich wird sich also mehr über die Gruppe lustig gemacht, als sie und ihre Lebensweise zu feiern.
© Warner
8. Penny ist öfter Tyrann als Freundin
Von Anfang an war klar, dass Penny das komplette Gegenteil der Nerds sein würde. Allerdings war sie zu Beginn der Serie sehr freundlich und sanftmütig. Mit der Zeit änderte sich dies jedoch: Sie wurde schneller reizbar, verdreht häufig die Augen und wirkt zunehmend herablassend gegenüber ihren eigentlichen Freunden, sobald das Gespräch in nerdige Themen abdriftet. Ab und zu entwickelt sie sich so eher in die Art Mensch, die die Nerds früher in der Schule terrorisiert hat, als in eine Freundin der Wissenschaftler-Gruppe.
9. Auch Amy und Sheldon sind nicht das beste Paar
Obwohl die beide viele Eigenarten gemeinsam haben, geraten sie genau deswegen oft aneinander. Amy und Sheldon versuchen sich häufig gegenseitig zu übertrumpfen, sei es in Bezug auf das Forschungsgebiet oder die Lieblingssendung des jeweils anderen. Auf perfide Art und Weise versuchen sie die Gegenseite von der eigenen, vermeintlich besseren Meinung zu überzeugen. Auch Sheldons fehlende Kenntnis von Sozialkonventionen erschwert die Beziehung maßgeblich. Dies hat oft böse Folgen und häufig können sich die beiden nur mit Hilfe ihrer Freunde wieder versöhnen. Schade auch, dass Amys Charakter anscheinend nur angelegt wurde, um Veränderungen in Sheldons Leben herbeizuführen, und sie nicht als eigenständige Person konzipiert wurde.
10. Mysterium Mrs. Wolowitz
Mrs. Wollowitz ist jahrelang die mysteriöse Stimme aus dem Hintergrund, die mit Howard das Abendessen oder Besorgungen bespricht und ihn anschreit, die Tür zu öffnen oder ans Telefon zu gehen. Der Clou dabei: Howards Mutter ist nie zu sehen – fast! Bei der Hochzeit ihres Sohnes kann man einen kurzen Blick auf sie erhaschen: Ganz in rot gekleidet sitzt sie rechts auf einem Stuhl und schaut der Zeremonie zu.