Seth Rogen hat die Comic-Adaption „The Boys“ produziert und mittlerweile festgestellt, dass Marvel-Filme nichts für ihn sind.
Mit der Superheld*innen-Satire „The Boys“ feierte Amazon in den letzten Jahren seinen bisher größten Streamingerfolg. Die Serie konnte letztes Jahr sogar die Marvel-Serien bei Disney+ überholen. Einen großen Anteil an dem Erfolg von „The Boys“ dürfte die explizite Gewalt und Grenzüberschreitung sein, mit der sich die Serie an Erwachsene richtet.
Das ist auch der große Unterschied zwischen „The Boys“ und den Werken aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU), die Unterhaltung für die gesamte Familie versprechen. Seth Rogen, der die Amazon-Serie produziert, hat in einem Interview mit Total Film über diesen Unterschied gesprochen:
„Ich denke, dass Kevin Feige (Chef des MCU, Anm. d. Red.) ein brillanter Typ ist und ich denke, dass viele der Filmemacher*innen, die er angeworben hat, um diese Filme zu machen, großartige Filmemacher*innen sind. Aber als jemand, der keine Kinder hat… Alles richtet sich irgendwie an Kinder. Manchmal vergesse ich das. Ich schaue einen dieser Filme und denke mir als Erwachsener ohne Kinder: ‚Oh, das ist einfach nichts für mich.‘“
„The Boys“ Staffel 4 erwartet uns wahrscheinlich noch dieses Jahr. Alle Infos zur neuen Staffel gibt es im Video:
Ohne Marvel würde es „The Boys“ nicht geben
Rogen ist sich allerdings bewusst, dass es ohne den Erfolg des MCU, dank dessen Superheld*innen und Comics endgültig Mainstream geworden sind, auch „The Boys“ nicht gäbe:
„Ganz ehrlich, ohne Marvel gäbe es ‚The Boys‘ nicht oder wäre uninteressant. Das weiß ich. Ich denke, wenn es nur Marvel gäbe, wäre das schlecht. Aber ich denke, dass ist es nicht – eindeutig. Ein Beispiel, dass ich immer zitiere, ist, dass es einen Punkt in der Geschichte gibt, wo eine Reihe von Filmemacher*innen zusammengesessen hätten und meinten: ‚Glaubt ihr, dass wir niemals wieder einen Western machen werden? Alles ist ein Western! Western dominieren das verdammte Kino. Wenn es keinen Hut und kein Gewehr und keine Kutsche gibt, dann werden es die Leute nicht mehr schauen.“
Der Vergleich von Superheld*innen-Filmen mit Western wird gerne angeführt, um den Erfolg von Marvel und DC besser zu verstehen. Allerdings hinkt der Vergleich. Denn obwohl Western in den 1940er- und 1950er-Jahren überaus populär waren, hat das Genre die Kinolandschaft nie so dominiert, wie aktuelle Superheld*innen-Filme. Außerdem wurden Western von einer Vielzahl kleiner und großer Studios produziert, während Marvel- und DC-Filme lediglich von zwei riesigen Studios gemacht werden, die die Rechte an den Marken haben.
Wie gut kennt ihr „The Boys“? Findet es heraus: