In einem Interview äußerte sich Filmemacher Andy Muschietti zum DC-Kassenflop „The Flash“. Er glaube, den Grund für den Misserfolg zu kennen.
Eigentlich hatte der DC-Film „The Flash“ so gut wie alle Zutaten, um zu einem Kassenhit zu werden: einen mehr als fähigen Regisseur mit Andy Muschietti („ES“), ein im Grunde starkes Drehbuch, das Spektakel mit Emotionen verbindet und die Rückkehr von gleich drei Batman-Darstellern, wobei eine als Cameo-Auftritt mit Augenzwinkern eingebunden wurde. Vor allem aber war es die Hoffnung, dass Michael Keatons Rückkehr in das Batman-Kostüm den gleichen Effekt für „The Flash“ haben würde, wie das Spidey-Klassentreffen in „Spider-Man: No Way Home“. Doch dem war nicht so. Die 200 Millionen US-Dollar teure Produktion spielte weltweit gerade einmal 271 Millionen US-Dollar ein und erweiterte damit lediglich die Liste der gescheiterten Filme des mittlerweile eingestellten DC Extended Universe beziehungsweise SnyderVerse.
Der Grund für den Kassenflop war schnell gefunden: In erster Linie wurde er Ezra Matthew Miller angelastet, dey – Miller identifiziert sich als nichtbinär – im Vorfeld des Kinostartes mehrfach negativ auffiel. Nicht wenige glaubten, dass diese Negativpresse rund um Millers Person dem Film letzten Endes das Genick gebrochen hat. Im Interview mit dem argentinischen Radio TU sprach Regisseur Muschietti diesen Punkt an. Es gebe Dinge, über die man beim Film keine Kontrolle haben könne, so der 51-Jährige. Eines davon seien öffentliche Entgleisungen wichtiger Stars, die auf den Film zurückfallen können. Er persönlich habe aber ein gutes Verhältnis zu Miller gehabt.
Hinzu kam, dass 2023 ein äußerst schlechtes Jahr für Comic-Verfilmungen darstellte, ganz gleich ob DC oder Marvel. Der einzige Film, der das weltweite Publikum überzeugen konnte, war Filmemacher James Gunns Marvel-Abschied mit „Guardians of the Galaxy Vol. 3“. Heute steht er gemeinsam mit Peter Safran an der Spitze der DC Studios und verantwortet das DC Universe (DCU). Übrigens gibt es in „The Flash“ auch einen irrwitzigen Cameo-Auftritt eines Beinahe-Superman. Um wen es sich dabei handelt und warum er im Film doch noch zu seinem Auftritt gekommen ist, verraten wir euch im Videoclip:
„The Flash“: Andy Muschietti gesteht, einen Teil des Publikums vergessen zu haben
Der wohl wichtigste Punkt für den Misserfolg an den Kassen wurde dem Filmemacher allerdings erst sehr viel später gewahr. Im US-amerikanischen Filmjargon wird dabei von den vier Quadranten des Publikums gesprochen: Ältere (über 25 Jahre) und jüngere Männer (unter 25 Jahre) sowie ältere und jüngere Frauen im gleichen Altersspektrum. Große und teure Event-Filme müssen die Gesamtzahl des Publikums ansprechen:
„Das ist ein Film, der – abgesehen von allem anderen, was ich erwähnt habe – darin gescheitert ist, nicht alle vier Quadranten des Publikums angesprochen zu haben. Wenn ein 200-Millionen-US-Dollar-Film gedreht wird, erwartet das Studio, dass alle ins Kino gehen – sogar die Großmutter.“
Das weibliche Publikum, vermutet Muschietti, habe einfach kein Interesse am Charakter Flash gehabt. Das habe er nach eigener Aussage durch viele private Gespräche erfahren. Und man kann wahrscheinlich davon ausgehen, dass auch der Großteil der Grant-Gustin-Fans dem Kinospektakel ferngeblieben sein dürfte. Gustin verkörperte den Superhelden in der erfolgreichen TV-Serie „The Flash“.
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Für Batman-Fans war „The Flash“ trotz allem eine wahre Wonne. Und solltet ihr euch dazuzählen, dann wagt euch an unser kniffliges Quiz zum Dunklen Ritter und beweist uns euer Fan-Wissen: