Das Casting für das Spin-off von „The Handmaid’s Tale“ bringt nach dem Serienfinale bekannte Charaktere zurück: Ist June in „The Testaments“ doch dabei?
Am 8. April 2025 starten die finalen Folgen von „The Handmaid’s Tale“ Staffel 6 in Deutschland bei MagentaTV. Eine siebte Staffel wird es nicht geben, doch die Geschichte von Gilead geht in der neuen Serie „The Testaments“ weiter. Das Spin-off geht im April dieses Jahres in Produktion.
Die Hauptdarsteller*innen sind längst gecastet und auf der inzwischen enthüllten Besetzungsliste befindet sich ein bekannter Name: Ann Dowd kehrt in ihre Rolle als Tante Lydia zurück. Ihr Charakter ist allerdings nicht der einzige Bezug zu „The Handmaid’s Tale“: Die anderen beiden Hauptfiguren von „The Testaments“ haben eine direkte Verbindung zu bisherigen Protagonistin June (Elisabeth Moss), wodurch vielleicht doch Hoffnung auf eine Rückkehr ihrer Figur besteht.
Der Trailer schenkt euch erste Einblicke in Junes Schicksal in „The Handmaids Tale“ Staffel 6:
„The Testaments“ beleuchtet die Welt von Gilead nach „The Handmaid’s Tale“
Das Spin-off „The Testaments“ nach dem Roman „Die Zeuginnen“ von Margaret Atwood (im Original „The Testaments“) setzt die Geschichte von Gilead 15 Jahre nach den Ereignissen von „The Handmaid’s Tale“ (Staffel 1) fort. Das verrät uns, dass die totalitär-theokratische Republik Gilead auch nach den Ereignissen von „The Handmaid’s Tale“ Staffel 6 fortbesteht. Der aufkeimende Widerstand sorgt in „The Testaments“ allerdings für einen Wandel, der Gilead letztendlich zu Fall bringen wird.
Durch den drastischen Zeitsprung (laut The Hollywood Reporter setzt die Handlung vier Jahre nach dem Finale von „The Handmaid’s Tale“ an) steht nicht länger June Osborne im Mittelpunkt. „The Testaments“ erzählt die Geschichte aus der Perspektive von drei unterschiedlichen Frauen: der regimetreuen, aber innerlich zerrissenen Tante Lydia, der in Gilead aufgewachsenen Agnes Jemima (Chase Infiniti) und der kanadischen Daisy (Lucy Halliday).
Der US-Streamingdienst Hulu, der „The Testaments“ bestellt hat, beschreibt die Serie folgendermaßen (via Variety):
„Für diese jungen Frauen ist das Aufwachsen in Gilead alles, was sie kennen. Sie haben keine Erinnerungen an die Welt davor. Angesichts der Aussicht, zwangsverheiratet zu werden und ein Leben in Knechtschaft zu führen, müssen sie sich – mit alten und neuen Verbündeten – im Kampf um ihre Freiheit zusammenschließen.“
Als zentrale Figur aus „The Handmaid’s Tale“ ist natürlich die Geschichte von Tante Lydia eine bekannte Verbindung zur Originalserie. Bereits im Verlauf von „The Handmaid’s Tale“ deutete sich bei der strengen und fanatischen Aufseherin ein innerer Wandel an, ihre Loyalität dem Regime gegenüber begann zu bröckeln. Im Spin-off erfahren wir mehr über ihre inneren Konflikte und ihre Rolle im Widerstand gegen Gilead.
Tante Lydia wird in „The Testaments“ zu einer Schlüsselfigur, die sich gegen das System stellt, nachdem sie die wahren Gräueltaten des Regimes erkannt hat. Nach außen wahrt sie den Anschein einer treuen Hüterin der Gilead-Regeln, insgeheim aber dokumentiert sie die Korruption der Führungsriege und betreibt Sabotage, um Gilead von innen zu destabilisieren. Aus dem Buch wissen wir, dass Tante Lydia im Geheimen an einem brisanten Manuskript schreibt (dem Ardua-Hall-Holograph), in dem sie ihre Vergangenheit und Gileads Heuchelei offenlegt.
Junes Töchter sind die neuen Hauptfiguren in „The Testaments“
Allerdings nicht nur Tante Lydia, sondern auch der Name von Chase Infinitis neuer Figur in „The Testaments“ dürfte Fans von „The Handmaid’s Tale“ aus gutem Grund aufhorchen lassen. Wie ihr Vorname es bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Agnes um die erwachsene Version von June und Lukes Tochter Hannah Bankole, die als Kind der Familie von Kommandat MacKenzie aufgezogen wurde und den Adoptivnamen Agnes erhielt.
In „The Testaments“ ist Agnes eine junge Frau, die innerhalb Gileads behütet, aber streng erzogen wurde. Ihre Adoptivmutter ist verstorben und ihr droht eine arrangierte Ehe mit einem deutlich älteren Kommandanten. Doch Agnes beginnt, Gileads patriarchale Strukturen infrage zu stellen. Um der Frühverheiratung zu entkommen, lässt sie sich – ungewöhnlich für ein Mädchen ihrer Stellung – zur Tante ausbilden.
Dabei erhält sie Einblicke in geheime Unterlagen und erfährt schließlich ihre wahre Herkunft: Ihre leibliche Mutter war eine Magd, die nach Kanada fliehen konnte, und Daisy – von der sie bisher nichts wusste – ist ihre Schwester. Der Name Daisy gehört Nichole, Junes zweiter Tochter (und Kind von Nick), die in der Serie als Baby in Freiheit gebracht wurde und durch ihre vermeintliche Entführung zur Märtyrer-Figur Gileads wurde.
Daisy lebt inzwischen als Teenager ahnungslos in Kanada, bis ihre Adoptiveltern getötet werden und sie die Wahrheit über ihre Herkunft erfährt. Sie schließt sich einer gefährlichen Widerstandsmission an: Unter falschem Namen (Jade) kehrt Daisy nach Gilead zurück, um im Untergrund Informationen zu beschaffen. Dort trifft sie auf Agnes, und gemeinsam arbeiten die beiden jungen Frauen – unterstützt von Tante Lydia aus dem Inneren – daran, das Regime zu Fall zu bringen und die unterdrückten Frauen zu befreien.
„The Handmaid’s Tale“-Comebacks möglich: Kehrt June zurück?
In Margaret Atwoods Büchern wird der wahre Name der Magd, June, nie genannt, allerdings ist die Verbindung zu ihrem Seriencharakter für „The Testaments“ unübersehbar. Ob June im Spin-off tatsächlich zurückkehrt, ist noch unklar. Wie auch bei anderen wichtigen Figuren wie Luke (O.T. Fagbenle), Nick (Max Minghella) oder Moira (Samira Wiley) hängt dies natürlich von ihrem jeweiligen Schicksal in der finalen Staffel von „The Handmaid’s Tale“ ab. Die Formulierung „alte und neue Verbündete“ (siehe oben) lässt jedoch auf weitere Comebacks abgesehen von Tante Lydia hoffen.
Ob June in einer Gastrolle, in Form von Flashbacks oder womöglich nur indirekt durch die Aufarbeitung der Vergangenheit ihrer Töchter Teil der Geschichte sein wird, bleibt abzuwarten. Ihr Einfluss und der Widerstand, den June angestoßen hat, wird sicherlich eine Rolle spielen. Schauspielerin Elisabeth Moss ist übrigens als Produzentin an „The Testaments“ beteiligt.
