Mit „The Last of Us“ erwartet Horrorfans direkt das erste Highlight in 2023. Das spiegelt sich auch in der Laufzeit der ersten Episode wider.
Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Start der Videospielverfilmung „The Last of Us“ am 15. Januar 2023, hierzulande auf WOW. Passend zur just beendeten Zombie-Serie „The Walking Dead“ dürfen sich Horrorfans auf die nächste Serie mit ähnlicher Thematik freuen, während Fans der Videospielvorlage schon lange diesem besonderen Moment entgegengefiebert haben.
Was zunächst als Film geplant war und aus einem ganz bestimmten Grund gescheitert ist, dazu mehr weiter unten, ist nun eine Serie mit einer ersten, neun Episoden umfassenden Staffel. Dabei wird die erste Episode über eine ziemlich filmreife Laufzeit verfügen, wie HBO nun bestätigte, nachdem ein Fan diese einer Programmvorschau entnommen und per Twitter verbreitet hatte:
85 Minuten lang wird die Premiere also sein, eine ziemlich epische Laufzeit für eine Serienepisode. Die anderen dürften wahrscheinlich zwischen 50 und 60 Minuten lang gehen. Die werden die Verantwortlichen rund um die Showrunner Craig Mazin („Chernobyl“) und Neil Druckmann, Schöpfer der Videospiele bei Naughty Dogs, auch benötigen. Sollte sich die Adaption beim Auftakt an die Vorlage halten, wird das Publikum direkt in den dramatischen Ausbruch der Pandemie hineingeworfen. Dem sogenannten Outbreak Day folgt dann ein Zeitsprung in die postapokalyptische Welt, in der sich Joel Miller (Pedro Pascal) als Schmuggler verdingt, um zu überleben. Eine fragwürdige Tätigkeit, die ihm den Auftrag beschert, Ellie Williams (Bella Ramsey) nach Salt Lake City zu bringen, wo sie dringend erwartet wird. Denn das Mädchen birgt den Schlüssel im Kampf gegen den Cordyceps-Pilz, der Infizierte in zombieähnliche Wesen verwandelt, buchstäblich in sich.
Bei all dem, was hier Schlag auf Schlag geschieht, könnten die 85 Minuten sogar etwas knapp bemessen sein, je nachdem, was die Verantwortlichen alles in diese erste Episode gepackt haben. Zum Vergleich: Die finale Episode von „Stranger Things“ Staffel 4 hat eine Laufzeit von satten 150 Minuten. Welche Horror-Highlights euch 2023 noch erwarten, seht ihr in unserem Video.
„The Last of Us“: Daran scheiterte der geplante Horrorfilm
Mit „The Last of Us“ wollen Mazin und Druckmann die ihrer Meinung nach „beste, authentischste Adaption“ überhaupt abliefern (via New Yorker). Wobei Mazin anmerkt, dass es hier im Grunde keine besonders hohe Hürde sei:
„Ich habe geschummelt – ich habe einfach das Spiel mit der besten Geschichte genommen. Ich liebe ‚Asassin‘s Creed‘. Aber als sie angekündigt haben, dass sie es verfilmen wollen, dachte ich mir: ‚Ich weiß nicht, wie.‘ Denn die Freude daran ist das Gameplay, die Geschichte ist undurchschaubar.“
Die Geschichte in „The Last of Us“ hat zwar auch ihre Twists, ist jedoch stringent erzählt. In erster Linie bezieht sie ihren Reiz aus der Interaktion der Charaktere untereinander und aus Emotionen. Für Druckmann war es schon immer wichtig, dass bei einer Verfilmung mehr Wert auf die Charakterentwicklung gelegt wird und nicht auf eine etwaige Hochglanz-Optik à la „Resident Evil“.
Doch offenbar war genau das der Plan der Produktionsfirma Screen Gems, die für Sony eine Kinoverfilmung stemmen sollte – genau das Studio, das schon die „Resident Evil“-Filme mit Milla Jovovich verantwortet hat. Die Produzenten sollen demnach mehr Bombast und mehr „Sex-Appeal“ verlangt haben. Wer die Videospiele kennt, weiß, dass die Welt, in der sich Joel und Ellie bewegen, das exakte Gegenteil dessen darstellt.
Genau diese Haltung, dieser mangelnde Respekt vor der Vorlage hat die Hollywood-Flops der 1990er-Jahre ausgezeichnet. Das Gleiche noch einmal? Nicht mit Druckmann. Für die Serienadaption haben er und Co-Showrunner Mazin sogar auf die schonungslose Gewaltdarstellung der Videospiele verzichtet. Bei den Plänen von Screen Gems wäre diese wahrscheinlich eher eskaliert.
Jetzt dürft ihr eure Expertise in Sachen Videospielverfilmungen auf die Probe stellen: