Die neueste Folge von „The Last of Us“ beantwortet mit einem enorm emotionalen Rückblick das vermutlich wichtigste Rätsel der ganzen Reihe – und beschert Fans zusätzlich ein besonderes Highlight.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Folge 9 von „The Last of Us“! –
Da ist es endlich, das große Finale von „The Last of Us“ – das auf einige vermutlich noch emotionaler als im Spiel gewirkt haben dürfte. Denn die Showrunner Craig Mazin („Chernobyl“) und Neil Druckmann (Schöpfer der Videospielreihe) haben dann doch einige Änderungen im Vergleich zur Vorlage vorgenommen. Diese stießen in der Fangemeinde nach anfänglicher Skepsis auf überraschend viel Zustimmung, was Mazin und Druckmann definitiv als großes Kompliment für ihre Arbeit werten dürfen. Neben notwendigen Anpassungen, weil eine Serie schlicht anders als ein Game funktioniert, gewährten uns die Verantwortlichen mit der Adaption auch einige spannende neue Einblicke und Informationen – was besonders in Folge 9 deutlich wurde.
Denn die letzte Episode der aktuellen Staffel – keine Angst, Nachschub ist unterwegs – löste mal eben das vielleicht größte Rätsel der ganzen Reihe auf: den Ursprung von Ellies (Bella Ramsey) Immunität. In den Spielen haben wir lediglich erfahren, dass Ellie zwar mit dem Cordyceps-Pilz infiziert wurde und dieser innerhalb ihres Gehirns mutiert sei. Das ist der Grund für ihre Immunität, nur könne man sich nicht genau erklären, wie es dazu kam. Die Serie lieferte jetzt die Antwort.
Falls ihr hingegen nach der Antwort auf die Frage sucht, wie gefährlich die real existierenden Cordyceps-Pilze wirklich für uns Menschen sind, dann hilft euch unser Gespräch mit einer Expertin sicherlich weiter:
Anna-Darstellerin sorgt für besonderen „The Last of Us“-Auftritt
In einem für die Serie konzipierten Rückblick sehen wir in Folge 9 erstmals überhaupt im Franchise Ellies Mutter Anna – der besondere Clou für Fans: Anna wird in der Serie von Ashley Johnson gespielt, die wiederum im Game Ellie spielte! Ihr Auftritt war bereits in Trailern enthüllt worden und sorgte schon da für freudige Reaktionen der Fans.
In den Spielen erfahren wir nicht viel über Anna, außer dass sie als Krankenpflegerin arbeitete und eine Freundschaft mit der späteren Fireflies-Anführerin Marlene aufbaute. Zudem starb sie kurz nach Ellies Geburt, ihre Tochter lernte sie also nie kennen und wurde zur Waise; über Ellies Vater weiß man wiederum gar nichts.
Von ihrer Mutter bleiben ihr nur zwei Andenken: ihr Klappmesser, das sie entsprechend ehrt und eine mit Blut befleckte Nachricht von Anna, die sie direkt nach Ellies Geburt verfasst hat. In dieser teilt sie ihrem Kind mit, dass Marlene sich um sie kümmern werde und dass sie nicht so stur wie sie sein solle, was offenbar nicht ganz geklappt hat. Zudem fordert ihre Mutter sie auf, ihren Sinn in dieser Welt zu finden und dafür zu kämpfen, was einen weiteren Grund für Ellies Wunsch liefert, ihre Immunität mit der Menschheit zu teilen.
So kam es zu Ellies Immunität
Die „The Last of Us“-Serie hat uns jetzt gezeigt, warum Ellie ihre Mutter nie wirklich kennenlernte. Denn in dem Rückblick sehen wir, dass Anna von einem Infizierten gebissen worden war – und das praktisch gleichzeitig mit der Entbindung ihrer Tochter. Nach der Flucht in ein verlassenes Farmhaus brachte Anna ihr Kind allein zur Welt und behauptete gegenüber Marlene, die mit weiteren Personen erst einige Zeit später zur Szenerie stieß, mit Inbrunst, dass ihre Tochter nicht infiziert sei, damit diese gerettet wird.
Die vorherige Szene bewies allerdings das Gegenteil. Denn die Vermutung drängt sich auf, dass Ellie in bester Blade-Manier eine kleine Dosis des Cordyceps-Pilz über die Nabelschnur abbekam, die Anna erst nach dem Biss durchtrennte. Diese kleine Dosis könnte wie eine Impfung gewirkt haben, da sie nicht infiziert wurde, ihr Körper jedoch Antikörper gegen die überschaubare Bedrohung entwickeln konnte und Ellie dadurch auch noch 14 Jahre später immun war. Laut der Mykologie-Expertin Prof. Dr. Meike Piepenbring, mit der wir anlässlich des Serienstarts sprachen, ist solch ein Szenario allerdings unrealistisch, alleine schon, weil eine Immunität nicht so viele Jahre ohne Auffrischung noch aktiv sein kann. Da das gesamte Cordyceps-Szenario von „The Last of Us“ ihrer Einschätzung nach ohnehin unmöglich sei, kann man wohl auch diesen Aspekt als künstlerische Freiheit abheften.
Die Erklärung für Ellies Immunität darf man als offizielle, kanonische Version werten, wie die beiden Showrunner Neil Druckmann, seines Zeichens auch Schöpfer der Videospielreihe, und Craig Mazin im offiziellen „HBO’s The Last of Us Podcast“ (hier bei Spotfiy reinhören) deutlich machten. Darin enthüllte Druckmann zudem, dass er diese Szene mit Anna und dem Ursprung von Ellies Immunität bereits vor Jahren erdacht hatte und zwischenzeitlich sogar überlegte, sie als eine Art Kurzfilm extra zum Spiel zu veröffentlichen. Nachdem Mazin im Zuge der Planung der Serie davon gehört hatte, war er sofort Feuer und Flamme für die Szene, weswegen sie jetzt für die Adaption verwirklicht wurde.
Bis zu Staffel 2 von „The Last of Us“ bleibt euch jetzt ausreichend Zeit, um diese Enthüllung sacken zu lassen und einzuordnen. In der Zwischenzeit könnt ihr auch testen, wie gut ihr euch jetzt nach Staffel 1 mit dem Franchise auskennt: