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Nach gelungenem „The Last of Us“-Start: Freut euch auf das, was da noch kommt...

Nach gelungenem „The Last of Us“-Start: Freut euch auf das, was da noch kommt...
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Der erste Pflichttitel für Serienfans in 2023 ist endlich gestartet. Doch überzeugt die ganze erste Staffel von „The Last of Us“? Wir verraten es euch ohne Spoiler!

Wenn das prestigeträchtige US-Network HBO 100 Millionen US-Dollar für eine Serienproduktion locker macht, dann werden Zuschauer*innen weltweit hellhörig. Genau das ist bei „The Last of Us“ der Fall, der Adaption des gleichnamigen Videospielhits von 2013 – die ihr ab jetzt bei Sky und WOW streamen könnt. Ab dem 16. Januar erwartet euch wöchentlich eine neue von insgesamt neun Folgen der mit Spannung erwarteten Serie.

Nachdem sie lange Zeit belächelt wurden – weil sie auch oftmals wenig mit dem Original gemein hatten und einfach schlecht waren – feiern Videospielverfilmungen gerade eine Renaissance. Gerade bei „The Last of Us“ sind die Hoffnungen groß, dass die Fans hier eine gute, vorlagengetreue Umsetzung der Geschichte erwartet. Immerhin war die Geschichte um Joel, der das Mädchen Ellie durch die post-apokalyptische und von Infizierten zerstörte USA bringen muss, bereits als Videospiel äußerst filmisch inszeniert. Zudem bewies Showrunner Craig Mazin bereits mit „Chernobyl“, dass er Prestige-TV beherrscht und um gefühlt alle Sorgen zu zerstreuen, ist auch noch „The Last of Us“-Schöpfer Neil Druckmann als zweiter Showrunner an Bord.

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Da kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Wir kamen bereits in den Genuss der kompletten ersten Staffel von „The Last of Us“, wobei gerade bei den letzten Folgen einige Elemente wie Spezialeffekte noch äußerst rudimentär waren, und können euch entsprechend einen spoilerfreien(!) Eindruck davon geben, ob die Adaption gelungen ist.

Julia: Bessere Zombie-Unterhaltung als „The Walking Dead“ – auch ohne Zombies

Als bekennender „The Walking Dead“-Fan lasse ich mir neuen Zombie-Content selten entgehen – wobei es sich bei „The Last of Us“ genau genommen nicht um Zombies handelt, denn die Infizierten sind vor der Verwandlung nicht gestorben und somit keine wandelnden Toten. Trotzdem mutieren sie zu aggressiven Wesen, die darauf aus sind, Nicht-Infizierte zu beißen. Dementsprechend lassen sich einige Parallelen zum Zombie-Genre finden, die mein Interesse geweckt haben. Und glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht.

Was mich bei Zombie-Filmen und -Serien fasziniert, sind nicht etwa die Infizierten, ihre Blutrünstigkeit oder die Gewalt. Viel eher interessiert mich das Szenario „Was wäre, wenn…“ in Hinblick auf den Zusammenbruch der Zivilisation. Und diese Situation weiß „The Last of Us“ bestens umzusetzen. Zugegeben, ein paar mehr Runner, Clicker und Bloater hätten es für meinen Geschmack schon sein können – zumal die Pandemie in der Serie seit 20 Jahren andauert. Die Gefahren, denen sich Joel und Ellie auf ihrer Reise stellen müssen, sind vorrangig menschlicher Natur, trotzdem aber nicht minder furchteinflößend als die Infizierten.

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Dennoch hält die Videospieladaption den Spannungsbogen hinsichtlich der Infizierten dauerhaft aufrecht. Frei nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ ist es den Verantwortlichen gelungen, genau dann mit Infizierten um die Ecke zu kommen, wenn man es am wenigsten erwartet. Andersherum lässt sich oft minutenlang auf einen Jump-Scare hinfiebern, der letztendlich doch nicht kommt. „The Last of Us“ spielt an dieser Stelle mit den Sehgewohnheiten des Publikums – etwas, das beispielsweise „The Walking Dead“ über die Jahre verloren hat. Spätestens ab Staffel 3 rückten die Beißer dort derart in den Hintergrund, dass die Angst vor den Toten vollends verfliegt. „The Last of Us“ hält den Puls hingegen lange Zeit auf 180.

Einen Vergleich zum Spiel kann ich euch an dieser Stelle nicht liefern, denn ich habe keine PlayStation und „The Last of Us: Part I“ erscheint erst im März 2023 für den PC. Dafür verspreche ich euch: Die Serie lohnt sich auch für jene, die nicht in den Genuss der Videospielreihe gekommen sind. „The Last of Us“ versteht es nicht nur, Spannung und Horrormomente in den Fokus zu rücken – auch erwartet euch eine herzergreifende Geschichte, die eure Emotionen auf einzigartige Weise zum Kochen bringen. Überraschenderweise war es dabei nicht die rührende Verbindung zwischen Joel und Ellie, die mir die Tränen in die Augen trieb, sondern eine Episode, die sich zwei Nebencharakteren widmet. Haltet also auf jeden Fall die Taschentücher bereit. Meine Empfehlung zum Einschalten habt ihr!

Andi: Lohnenswert, selbst wenn ihr das Spiel kennt

Wenn ich die „The Last of Us“-Serie mit dem Spiel vergleiche, muss ich festhalten: Erstaunlich wenig Infizierte – und einige bemerkenswerte Änderungen. Die Adaption fühlt sich teils tatsächlich wie ein Begleitstück zum Original an, da sie mit einigen Rückblenden die bekannte Welt erweitert, ihr neue Nuancen hinzufügt und gerade auch mit dem Blick auf die Corona-Pandemie eine erschreckende Aktualität erhält.

Etliche Fans haben ja bekanntlich Aversionen gegen Änderungen bei Film- und Serienadaptionen und ich bin äußerst gespannt, wie die Online-Foren und Sozialen-Medien-Blasen auf „The Last of Us“ reagieren werden. Ich kann nur festhalten, dass mich praktisch alle Änderungen nicht gestört haben, da sie die Welt erweitern, sie sinnvoll in das Medium Serie überführen – und das Bekannte stellenweise sogar deutlich verbessern. Wie meine Kollegin Julia hatte auch ich bei der erwähnten Episode über zwei Nebenfiguren Tränen in den Augen und die dort erzählte Geschichte unterscheidet sich enorm von der, die wir im Spiel geboten bekommen. Nur ist sie eben um ein Vielfaches emotionaler, wahrhaftiger und besonderer als im Original und alleine für diese Änderung bin ich bereits froh, dass wir die Adaption bekommen haben.

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Mein größter Kritikpunkt an der Serie ist leider mit ihrem Alleinstellungsmerkmal verbunden: Dadurch, dass sie uns Rückblenden und weiterführende Geschichten präsentiert, entfernt sie sich oftmals von Joel (Pedro Pascal) und Ellie (Bella Ramsay), wodurch bei ihrer Geschichte die entscheidenden Momente nicht die gleiche Wucht wie im Spiel entfalten. Hier wirkt „The Last of Us“ im Vergleich zum Spiel noch mal deutlich entschleunigter, was zugleich allerdings auch eine der Stärken des Titels ist.

Billige Schockeffekte und unnötige Action-Einlagen sind hier fehl am Platz. Die Konzentration liegt vollends auf den Charakteren und ihren Schicksalen, was „The Last of Us“ in seinen besten Momenten zu einer fesselnd erzählten Serie macht, die schonungslos die Grausamkeit der zerstörten Zivilisation vor Augen führt – aber auch die weiterhin vorhandene Menschlichkeit durchscheinen lässt.

Trotz einiger Ablenkungen gilt das vor allem für Joel und Ellie sowie ihre Beziehung zueinander. Den Unkenrufen zum Trotz haben die beiden mich vollends in diesen Rollen überzeugt. Sie mögen vielleicht nicht so aussehen wie die beiden Versionen aus dem Videospiel und die Figuren der Vorlage in ihren Darbietungen nicht genau kopieren, doch sie geben deren Charaktere definitiv wieder und liefern uns so ihrerseits eine alternative Version, die auch Fans des Videospiels überzeugen dürfte. Wer hingegen mit der Serie einsteigt, erhält so einen Anreiz, das fantastische Spiel als nächstes zu konsumieren, denn dort erwarten sie ihrerseits einige Überraschungen.

Test: Würdet ihr die Zombie-Apokalypse überleben?

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