In einem Interview haben die Showrunner Craig Mazin und Neil Druckmann einen klaren Ausblick auf die nähere Zukunft der Horrorserie „The Last of Us“ gewährt.
Es ist die für viele meisterwartete Serie des Jahres 2023 – und das direkt zu Jahresbeginn. Die apokalyptische Horrorserie „The Last of Us“ kommt zur rechten Zeit, denn mit „The Walking Dead“ ist erst kürzlich eine langlebige Zombie-Serie zu Ende gegangen. Ausgehungerte Horror-Fans dürften die Videospieladaption, die hierzulande über Sky und deren Streamingdienst WOW verfügbar sein wird, also mit Kusshand begrüßen.
„The Walking Dead“ ist auch das Stichwort: Im ausführlichen Bericht von The Hollywood Reporter haben die Co-Showrunner Craig Mazin („Chernobyl“) und Neil Druckmann, der die Videospiele bei Entwickler Naughty Dog als Schöpfer verantwortet hat, klar und deutlich betont, wohin die Reise für sie gehen soll. So ließ Mazin wissen, dass er nicht vorhabe, „The Last of Us“ als Serie über Gebühr in die Länge zu ziehen:
„Ich habe kein Interesse an einer Serie, in der sich alles dreht. Wenn es zu einem Perpetuum mobile wird, kann es einfach nicht anders als irgendwie… dumm werden. Enden bedeuten mir alles.“
Auch wenn Mazin den Titel nicht in den Mund nimmt, kommt man nicht umhin, an „The Walking Dead“ zu denken. Die Zombie-Serie begann stark, führte eine Gruppe an Charakteren ein, mit denen man sich identifizieren, mit denen man mitfiebern konnte. Sie waren dem Publikum nicht egal. Doch allerspätestens mit Staffel 9 drehte sich die Handlung immer mehr im Kreis, verlief sich in zu vielen Nebensächlichkeiten und verlor den Fokus aus den Augen. Das Ergebnis: Selbst das Finale konnte nichts mehr reißen, nicht wenige Fans, die vorher abgesprungen waren, blieben der letzten Staffel fern.
Die Verantwortlichen hatten den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg verpasst. Das soll bei „The Last of Us“ nicht geschehen. Folgerichtig soll sich die Serie auf das Wesentliche konzentrieren und sich eng an die Vorlage halten, also vor allem auf Joel Miller (Pedro Pascal) und Ellie Williams (Bella Ramsey) konzentrieren, so Druckmann:
„Wir haben keine Pläne, über die Adaption der Videospiele hinaus weitere Geschichten zu erzählen. Wir werden nicht das gleiche Problem wie bei ‚Game of Thrones‘ haben, da Teil 2 [von ‚The Last of Us‘] nicht mit einem Cliffhanger endet.“
Ein neues „The Last of Us“-Featurette im Video gewährt vor dem Start der Horrorserie Einblick hinter die Kulissen und zeigt einige neue Ausschnitte. So wird etwa über den zugrundeliegenden und tatsächlich existierenden parasitären Cordyceps-Pilz gesprochen.
So viele Staffeln könnte „The Last of Us“ erhalten
Also keine Spin-offs, keine Prequels, keine Staffeln mit Handlungen, die nicht in der Vorlage vorgekommen sind. Tatsächlich wird die erste Staffel die gesamte Handlung des ersten Spiels inklusive der Erweiterung „Left Behind“ wiedergeben – mit kleineren Änderungen. Das bedeutet, dass es keinen Cliffhanger mittendrin geben wird, um den Rest der Geschichte in der nächsten Staffel zu Ende zu erzählen.
Sollte ein entsprechender Erfolg eine Staffel 2 ermöglichen, werde diese die Handlung des zweiten Spiels für das TV-Publikum aufbereiten – ohne störende Filler-Episoden, also solchen, die für die Haupthandlung belanglose Nebengeschichten aufgreifen. Mazin sei kein Fan davon. Da es aktuell noch kein „The Last of Us 3“ gibt, Ideen seien laut Druckmann allerdings vorhanden, dürfte somit auch die Serie vorerst nach zwei Staffeln beendet sein. Kurz und knackig. Dabei könnten Mazin und Druckmann den Perspektivenwechsel aus „The Last of Us 2“ durchaus dazu nutzen, zwei Staffeln daraus zu formen. Aber offensichtlich geht es den beiden darum, eine Geschichte zu erzählen, nicht zu strecken.
„The Last of Us“ startet ab dem 15. Januar 2023.
Wie gut kennt ihr euch eigentlich mit Videospielverfilmungen aus? Macht den Test: