Damit haben wohl leider alle Fans gerechnet: Die neuen Folgen von „The Last of Us“ werden jetzt ebenfalls zum Ziel von sogenanntem Review-Bombing.
– Achtung: Es folgen Spoiler für Staffel 2, Folge 2 von „The Last of Us“! –
Staffel 2 von „The Last of Us“ sorgt aktuell für Aufsehen – allerdings nicht nur wegen ihrer inhaltlichen Qualität. Obwohl sie bei Kritiker*innen auf große Begeisterung stößt, sehen sich die Verantwortlichen nun einem ganz anderen Problem gegenüber: dem sogenanntem Review-Bombing.
Damit ist gemeint, dass einige gezielt versuchen, einen Film, eine Serie, ein Videospiel oder dergleichen durch schlechte Bewertungen zu sabotieren. Das Ziel ist nichts weniger, als andere davon abzuschrecken, dem jeweiligen Werk eine Chance zu geben. Der Grund für diese Manipulation von Bewertungsplattformen sind oftmals auch ideologische Motive, manchmal aber auch einfach persönliches Missfallen gegenüber einzelnen Aspekten einer Geschichte.
Dass Staffel 2 von „The Last of Us“ noch einiges von euch abverlangen wird, ergründet auch unser Video:
Die zweite Staffel feierte vor einer Woche Premiere, erreichte sofort starke Einschaltquoten und wurde in Rezensionen hochgelobt. Auf Rotten Tomatoes steht sie aktuell bei beachtlichen 94 % Zustimmung durch die Fachpresse.
Der Zuspruch bei den Zuschauer*innen fällt hingegen drastisch geringer aus: Aktuell gefalle die Serie lediglich 55 % des Publikums. Die negativen Kommentare zielen zum einen auf Ellie-Darstellerin Bella Ramsey. Bereits in Staffel 1 war von einer lautstarken Minderheit bemängelt worden, dass sie nicht so aussehe wie die Ellie im Spiel. Dabei wird einfach ignoriert, dass Ramsey in der Rolle schauspielerisch absolut überzeugt.
Mit dem anderen Part des Shitstorms musste man angesichts der Reaktionen auf die Vorlage „The Last of Us: Part II“ leider schon seit Ankündigung der Serie rechnen. Schließlich entwickelt sich das Videospiel allein durch den Umstand, dass Joel darin starb, zu einem der umstrittensten Werke der letzten Jahre, das seinerseits mit Review-Bombing zu kämpfen hat. Etliche Kommentare auf Rotten Tomatoes beziehen sich genau darauf: Sie beschweren sich erneut über Joels Tod und kündigen an, die Serie nach seinem Ausstieg jetzt nicht weitersehen zu wollen.
„The Last of Us“ wurde bereits in Folge 1 Opfer von Review-Bombing
Zum Glück gibt es offenbar genug Zuschauer*innen, denen auch die jüngste Folge gefiel – und wie: Bei IMDb steht die Episode namens „Through the Valley“ derzeit bei einer phänomenalen Bewertung von 9,5 Sternen, womit es die bestbewertete „The Last of Us“-Folge ist.
Ob sie diesen Rekord halten kann, bleibt abzuwarten. Bei IMDb hatte die Serie ebenfalls schon mit Review-Bombing zu kämpfen. So sind ausgerechnet die oftmals hochgelobten Folgen 3 und 7 diejenigen mit den mit Abstand schlechtesten Bewertungen der Plattform. Da sich beide Episoden offen um queere Figuren drehen, ist das wohl kein Zufall.
Als einzig zuverlässiger Indikator, ob „The Last of Us“ auch ohne Joel überzeugt, dürften entsprechend die Einschaltquoten dienen. Wenn diese in den anschließenden Folgen signifikant einbrechen, muss dies als Zeichen gedeutet werden, dass viele Zuschauer*innen an der weiteren Geschichte von Ellie und Abby (Kaitlyn Dever) nicht interessiert sind.