Im Rahmen der Comic-Con Experience in São Paulo wurde just ein brandneuer Trailer zur kommenden Videospielverfilmung „The Last of Us“ enthüllt.
In Sachen Videospielverfilmungen sind aktuell äußerst interessante Entwicklungen in Hollywood zu beobachten: Während sich die Studios in den 1990er-Jahren vornehmlich die eher anspruchslosen und vermeintlich massentauglichen Videospiele für eine Leinwandadaption vorgenommen hatten wie etwa die Fighting-Spiele „Double Dragon“ und „Mortal Kombat“, greifen sie mittlerweile auch auf Werke zurück, die sich durch eine dichte Handlung, vielschichtige Charaktere und ambivalente Botschaften auszeichnen. So arbeitet Francis Lawrence („Constantine“) an einer Netflix-Verfilmung von „BioShock“, bei Amazon entsteht eine Serie zu „Fallout“ und schon bald startet auf HBO Max, hierzulande dann beim Streaming-Partner WOW, die Verfilmung der preisgekrönten wie erfolgreichen PlayStation-Reihe „The Last of Us“.
Zu der ambitionierten Serienadaption von den Showrunnern Craig Mazin („Chernobyl“) und Neil Druckmann, seines Zeichens Co-Schöpfer der Videospielvorlage, wurde nun im Rahmen der Comic-Con Experience (CCXP) in São Paulo der erste volle Trailer veröffentlicht:
Einfach nur atemberaubend: Dieser richtige Trailer verdeutlicht, welche Mühen in das Großprojekt gesteckt wurden. Etwas anderes würde man ohnehin nicht erwarten bei dem Unternehmen, das Serien wie „House of the Dragon“, „Euphoria“ und „Station Eleven“ produziert hat. Fans der Vorlage dürften sofort die verschiedenen Orte und das nur allzu vertraute Setting wiedererkennen und bei den gezeigten Charakteren die teils schrecklichen Schicksale vor Augen haben, die ihnen widerfahren sind und/oder noch widerfahren werden.
Dieser Trailer stellt auch beim Publikum, das nicht mit den fantastischen Videospielen des Entwicklerstudios Naughty Dog vertraut ist, unmissverständlich klar, dass „The Last of Us“ eine zutiefst nihilistische, teils melancholische Erfahrung sein wird. Eine, die einen auch lange danach nicht loslassen wird – so wie es bei der Vorlage der Fall ist. Und: Der Gruselfaktor wird definitiv nicht zu kurz kommen, allein der Anblick des Bloaters am Ende sorgt für Gänsehaut. Das wird ein beängstigender Kampf für die Überlebenden. Für Kenner*innen der Videospiele ebenfalls interessant: Offenbar wurden hier Story-Elemente aus dem DLC „Left Behind“ integriert. Außerdem wird Ashley Johnson, die in den Videospielen Ellie verkörperte, in der Serie als deren Mutter Anna zu sehen sein.
„The Last of Us“: Das ist die Handlung der ersten Staffel
Die Welt ist nicht mehr dieselbe: Der Ausbruch einer rätselhaften Pandemie mit der parasitären Pilzart Cordyceps hat sie ins Chaos gestürzt. Infizierte neigen zu einem höchst aggressiven Verhalten, beißen und infizieren wiederum andere, während der Pilz in ihrem Inneren eine schreckliche Metamorphose hervorruft. Die Clicker und Bloater, wie sie von den Überlebenden genannt werden, sind keine Menschen mehr, sie sind vollkommen vom Pilz vereinnahmt und enden, sofern sie nicht vernichtet werden, als Sporenkadaver, der die Umgebung weiterhin mit dem gefährlichen Parasiten verseucht.
In dieser unwirtlichen Welt können die Überlebenden nur noch in befestigten Quarantänezonen wirklich überleben. Joel Miller (Pedro Pascal) ist einer von ihnen, der sich als Schmuggler verdingt. Dann erhält er von den Fireflies den Auftrag, eine menschliche Fracht von Boston nach Salt Lake City zu bringen: das Mädchen Ellie (Bella Ramsey). Sie soll immun gegen den Pilz sein und könnte bei der Entwicklung eines Gegenmittels von äußerster Bedeutung sein. Was für Joel als normaler Auftrag beginnt, wird schließlich zu einem Weg für den verbitterten Mann, mit seiner Vergangenheit abzuschließen und einen neuen Sinn im Leben zu erkennen.
Die erste Staffel wird insgesamt neun Episoden beinhalten und startet ab dem 15. Januar 2023. Gerade jetzt, nachdem die langlebige Zombie-Serie „The Walking Dead“ zu Ende gegangen ist, dürfte diese Serie als willkommener geistiger Nachfolger gelten.