Lucasfilm versucht erneut, das Marvel Cineamtic Universe zu kopieren. Das scheiterte schon einmal grandios. Klappt es diesmal dank des Hypes um „The Mandalorian“?
Staffel 2 von „The Mandalorian“ ist zu Ende und verabschiedete sich mit einem Knaller in die Pause: Eine weitere Spin-off-Serie namens „The Book of Boba Fett“ wird ebenfalls kommen. Schon wenige Tage zuvor beim Investor Day 2020 von Disney wurden ganze zehn neue „Star Wars“-Projekte angekündigt, darunter etliche Serien für den Streamingdienst Disney+.
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Wie Variety in einer Analyse treffend feststellt, wecken die Pläne von Lucasfilm erneut den Anschein, den Erfolg des Marvel Cinematic Universe (MCU) kopieren zu wollen. Das war allerdings wohl schon einmal die Absicht. Kurz nachdem Disney Lucasfilm für 4,05 Milliarden US-Dollar von „Star Wars“-Schöpfer George Lucas abgekauft hatte, sollte die weit, weit entfernte Galaxis dem erfolgreichen Superhelden-Universum mit etlichen Filmen in kurzer Abfolge nacheifern.
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„Solo“ beerdigte den ersten MCU-Versuch von Lucasfilm
Neben einer neuen Trilogie waren zahlreiche einzelne Filme geplant – und der Anfang konnte sich sehen lassen: „Rogue One: A Star Wars Story“ war mit weltweiten Einnahmen von über einer Milliarde US-Dollar ein echter Blockbuster. Der nächste Versuch verkam jedoch zum bislang einzigen „Star Wars“-Flop im Kino: „Solo: A Star Wars Story“ spielte enttäuschende 392 Millionen US-Dollar an den Kinokassen dieser Welt ein. Pläne für einen Obi-Wan-Kenobi- und Boba-Fett-Film wurden kurz darauf gestrichen und die Filmsparte von „Star Wars“ sollte ein paar Jahre Pause nach „Der Aufstieg Skywalkers“ einlegen.
Zum Glück scheint ein neuer Fokus gefunden zu sein: Serien. „The Mandalorian“ ist schließlich ein gewaltiger Hit. Nicht zuletzt dank Baby Yoda und dem vergleichsweise frischen Ansatz eroberte das Format das Internet und die Herzen der Fangemeinde im Sturm. Das verhalft dem jungen Streamingdienst Disney+ natürlich auch enorm beim erfolgreichen Start.
Freut euch auf das „The Mandalorian“-Universum bei Disney+
Entsprechend überrascht es nicht, dass Lucasfilm jetzt etliche Serien hinterherschiebt. Boba Fett und Obi-Wan erhalten so doch noch ihre Projekte, nur eben bei Disney+ statt im Kino. Zudem erwarten Fans mit „Rangers of the New Republic“ und „Ahsoka“ zwei Spin-offs, die ebenfalls von den „The Mandalorian“-Schöpfern Jon Favreau und Dave Filoni beaufsichtigt werden. Was Kevin Feige als Architekt für das MCU ist, könnten die beiden für das „The Mandalorian“-Universum werden. Wie passend, dass Jon Favreau als Regisseur der ersten beiden „Iron Man“-Filme und mit seiner Rolle als Happy Hogan schon Erfahrungen beim großen Vorbild gesammelt hat.
Die ganzen „The Mandalorian“-Spin-offs wecken die Hoffnung, dass Lucasfilm aus den Fehlern seines ersten Anlaufs gelernt hat. Schließlich waren die Kinofilme abseits der Trilogie nicht als großes Erlebnis miteinander verbunden gewesen. Das ist vermutlich die größte Stärke des MCUs. Selbst wenn „Ant-Man“ alleine das allgemeine Publikum vielleicht nicht derart stark interessiert, lockt der Reiz eines zusammenhängenden Universums doch etliche Menschen ins Kino. Genau hier könnten die „The Mandalorian“-Serien ansetzen und im Laufe der kommenden Jahre immer wieder aufeinander Bezug nehmen sowie Charaktere aus der einen Show in einer anderen auftauchen lassen. Fans wird so natürlich naheleget, alles zu sehen, was nur in Disneys Interesse sein kann.
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Lucasfilm hat aus seinen „Star Wars“-Fehlern gelernt
Ein weiterer Fehler im ersten Anlauf eines größeren „Star Wars“-Universums war es, den Zuschauer*innen nicht unbedingt das zu geben, was sie sehen wollen. „Rogue One“ war eine vergleichsweise dreckige Geschichte, in der Lichtschwerter nur am Rande eine Rolle spielten. Dies hatte den Reiz des Besonderen. „Solo“ hingegen stellte Fragen, deren Antworten niemand so recht wissen wollte. Zudem lebte der Fanliebling Han Solo stets von seinem Darsteller Harrison Ford, entsprechend schwer hatte es Alden Ehrenreich von Anfang an.
Für die Obi-Wan-Serie kehrt jedoch Ewan McGregor zurück, was bei Fans wenig überraschend für Begeisterung sorgt. Auch Temuera Morrison als Boba Fett zurückzuholen, war allein aus Marketingsicht ebenfalls ein Geniestreich.
Ob all diese Serien erfolgreich sein werden, muss natürlich die Zukunft zeigen. Lucasfilm wirkt jedoch aktuell deutlich besser aufgestellt als noch vor ein paar Jahren. Das gilt auch für die geplanten Filme. „Star Wars: Rogue Squadron“ von Patty Jenkins („Wonder Woman 1984“) konzentriert sich auf eine Rebellen-Fliegerstaffel, was nicht nur vom Titel her an den Erfolg „Rogue One“ erinnert. Nach einer weiteren Skywalker-Trilogie über das Schicksal der Galaxis dürfte diese Abwechslung erneut willkommen sein.
Zudem darf Taika Waititi einen „Star Wars“-Film inszenieren. Seine besondere Art hauchte mit „Thor 3: Tag der Entscheidung“ schon dem Marvel-Donnergott neues Leben ein. Wenn Waititi sein komödiantisches Genie nahezu ungefiltert zur Schau stellen darf, erwartet uns ein Film über die weit, weit entfernte Galaxis, wie wir ihn noch nie gesehen haben. Angesichts einer drohenden „Star Wars“-Müdigkeit aufgrund all der kommenden Projekt ist das zweifellos ein Vorteil.
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