Ob im Disney-Channel oder in täglichen Sitcoms, Kinderstars spielen fast überall eine mehr oder weniger wichtige Rolle und oft steht ihnen deshalb auch eine erfolgreiche Karriere in Aussicht. Allerdings kann man Kinder auch abseits familienfreundlicher Unterhaltung finden – was wäre zum Beispiel der Horror-Film ohne seine gruseligen Kleinen? Diese Rollen und der damit verbundene Dreh sind dem Alter der Nachwuchstalente jedoch nicht immer angemessen, führen sie doch zu Filmen, die ab 16 oder gar 18 Jahren freigegeben werden. Wir erinnern hier an einige der eindrücklichsten und kinderunfreundlichsten Rollen der Kinderstars.
Bella Ramsey in „Game of Thrones“
Ihr habt es euch bestimmt schon gedacht: „Game of Thrones“ darf in dieser Reihe nicht fehlen und so beginnen wir mit Bella Ramsey alias Lyanna Mormont. Die 2003 geborene Schauspielerin war erst 13 Jahre alt, als sie 2016 zum Serien-Hit stieß. Wie sie dem Daily Star verriet, darf Bella Ramsey die Serie, in der sie mitspielt, nicht anschauen. Ihre Eltern halten „Game of Thrones“ für zu brutal. Wenn sie 18 Jahre alt wird, will die Jung-Schauspielerin die Sichtung nachholen. Eine kleine Ausnahme haben die Erziehungsberechtigten dann aber doch zugelassen. Bella Ramsey durfte einige Szenen aus der siebten und achten Staffel ansehen, um sich als Lady der Bäreninsel zu begutachten.
Maisie Williams in „Game of Thrones“
Bleiben wir bei „Game of Thrones“:; Zu sagen, dass es der gesamte Nachwuchs der Familie Stark schwer hat, ist fast eine Untertreibung. Sansa Stark (Sophie Turner), Bran Stark (Isaac Hempstead Wright) und Arya Stark (Maisie Williams) haben durch die Bank weg eine ganz schön harte Zeit. Bran verliert schon in der ersten Staffel die Fähigkeit, zu laufen und Sansa ist lange Zeit eine Geisel, die von anderen ausgenutzt wird. Am härtesten hat es aber Arya getroffen: sie glaubt, dass ihre gesamte Familie tot ist und erblindet oben drauf auch noch. Hier ist vor allem die Zeitspanne extrem: acht Staffeln lang war Arya etlichen Schicksalsschlägen ausgesetzt. Außerdem hat sie einen Großteil ihrer Kindheit sozusagen am Set verbracht. Wir finden das schon ganz schön extrem!
Natalie Portman in „Léon der Profi“
Ganz oben auf unsere Liste schafft es auch Natalie Portmans Charakter in „Léon der Profi“. Die heute weltberühmte Schauspielerin gab damals mit gerade einmal elf Jahren ihr Spielfilm-Debüt. Für ein Kind ist der Part eigentlich unangemessen: so gab es viele Szenen in denen Portmans Mathilda rauchend gezeigt wird und auch die emotionale Intensität der Rolle (Mathilda hat ihre gesamte Familie in einem blutigen Gangster-Massaker verloren und schwört Rache an den Übeltätern) hatte es in sich. Eine große Kontroverse löste der Film auch deshalb aus, weil immer wieder auf eine romantische Verbindung zwischen Mathilda und dem Auftragskiller Léon (Jean Reno) angespielt wird. Als problematisch empfunden wurde vor allem, dass Mathilda diese Verbindung herbeizusehnen scheint. So gibt es eine Szene, in der Mathilda und Léon in ein Restaurant gehen, wo sich das Mädchen betrinkt und versucht, den älteren Mann zu küssen.
Miko Hughes „Friedhof der Kuscheltiere“
Miko Hughes spielt Gage in „Friedhof der Kuscheltiere“. Wie ihr euch vielleicht erinnert, kommt der kleine Gage bei einem Autounfall ums Leben und wird von seinem Vater auf einem altehrwürdigen Friedhof begraben, der ihn als wahres Monster wieder zum Leben erweckt. Kaum vorstellbar, war Hughes bei Erscheinen des Films gerade einmal drei Jahre alt! In diesem zarten Alter einen blutrünstigen Zombie, der von seinem Film-Vater am Ende mit einer Morphin-Spritze getötet und anschließend in Brand gesteckt wird, ist schon bemerkenswert. Wir hoffen, dass ihm der Dreh nicht zu sehr zugesetzt hat.
Kirsten Dunst in „Interview mit einem Vampir“
Möglicherweise habt ihr es schon wieder vergessen, doch Kirsten Dunst begann ihre Schauspielkarriere als Elfjährige neben Brad Pitt und Tom Cruise in „Interview mit einem Vampir“. Dort wird ihr Charakter Claudia als Kind von Louis (Brad Pitt) in einen Vampir verwandelt, was bedeutet, dass sie äußerlich nie altert, während sie innerlich heranwächst. Im Laufe des Filmes verliebt sie sich in Louis und es kommt sogar zu einem Kuss zwischen den beiden. Nach eigenen Aussagen war dies Dunsts erster Kuss, den sie als ekelhaft empfand. In einem Interview sagte sie dazu einmal: „Es war grausam und ich habe es gehasst. Brad und Tom waren wie Brüder für mich und es war also, als hätte ich meinen großen Bruder küssen müssen – widerlich! Er sagte: ‚Wie denkst du, dass ich mich fühle? Ich muss ein kleines Mädchen küssen.‘ Es war fürchterlich.“
Stefan Clapczynski in „Funny Games“
„Funny Games“ von Michael Haneke ist nichts für schwache Nerven. Der Film entzweite Kritiker und Publikum wegen seiner unbarmherzigen Gewaltdarstellungen, die die Zuschauer immer wieder zu Mittätern der dargestellten Grausamkeit werden lassen. Teil dieser Grausamkeit ist zum Beispiel, dass der kleine Schorschi (gespielt von Stefan Clapczynski) zunächst entkommen kann, im Nachbarhaus dann aber keine Hilfe, sondern die Leiche der Nachbarstochter findet und schließlich von den psychopathischen Einbrechern wieder aufgegriffen und vor den Augen seiner Eltern erschossen wird. Da sich der Film außerdem durch die besonders unangenehme Art der Gewaltinszenierung auszeichnet, finden wir, dass der gerade Elfjährige Stefan Clapczynski definitiv zu jung für diesen Film gewesen ist.
Linda Blair in „Der Exorzist“
Die Rolle der von dem Dämonen Pazuzu besessenen Reagan in „Der Exorzist“ ist definitiv extrem: Make-Up, Sprache und Verhalten des Charakters sind zweifellos verstörend und nichts für Kinder. In diesem Film wurden manche Szenen statt von der Zwölfjährigen Linda Blair deshalb auch von der volljährigen Eileen Dietz gespielt. Dieser Umstand kam jedoch erst später ans Licht und viele Szenen mit Linda Blair sind definitiv zu hart für ein Kind. Außerdem zog Blair sich eine ernsthafte Rückenverletzung zu, als die Szene, in der sie über dem Bett schwebt, gedreht wurde. Nach eigener Aussage hatte sie außerdem mit der Popularität der Filmrolle ihr Leben lang zu kämpfen.
Danny Lloyd in „Shining“
Seine Rolle des kleinen Danny in „Shining“ hat den damals sechsjährigen Danny Lloyd zur Filmikone gemacht. Sein Dreirad und der Ausruf „Redrum“ sind jedem Horror-Fan ein Begriff. Angeblich soll Regisseur Stanley Kubrick im Umgang mit dem Jungen jedoch recht vorsichtig gewesen sein und ihm nicht gesagt haben, dass es sich bei dem Projekt um einen Horrorfilm handelt. Das ist natürlich ehrenwert, obwohl wir uns trotzdem fragen, ob ein komplett durchgedrehter Jack Nicholson als „Vater“ sowie der allgemeine Handlungsablauf des Films nicht allein schon zu viel für ein Kind sind.
Jacob Tremblay in „Doctor Sleeps Erwachen“
Der 2006 geborene Jacob Tremblay hat für sein junges Alter schon eine bemerkenswerte Karriere hingelegt und zahlreiche Preise als Bester Jungdarsteller gewonnen (u.a. für „Raum“). Bereits der Auftritt des damals 12-Jährigen im ultrabrutalen Reißer „Predator – Upgrade“ (2018) sorgte für Kopfschütteln, getoppt wurde dies allerdings durch seinen Auftritt im „Shining“-Nachfolger und Stephen-King-Film „Doctor Sleeps Erwachen“ von 2019. Darin wird er von einer Gruppe Vampire gefesselt und dann brutal zu Tode gequält, während er weinend und schreiend um Gnade winselt. Es ist schwer vorstellbar, dass diese verstörende Szene für den Jungen einfach zu drehen war und spurlos an ihm vorbeiging.
Harvey Stephens in „Das Omen“
In „Das Omen“ spielt Harvey Stephens den jungen Damien, der – wie sollte es anders sein? – der Sohn des Teufels höchstpersönlich ist und im Namen seines Vaters die Weltherrschaft an sich reißen soll. Als wäre das nicht schon genug, gibt es eine recht eindrückliche Szene am Ende des Films, in der Damiens Vater (Gregory Peck) versucht, seinen satanischen Sohn mit einem geweihten Messer zu erstechen. Stephens wurde in dieser Szene nicht von einem Erwachsenen gespielt und so sind wir der Auffassung, dass diese Rolle zu brutal für den damals Sechsjährigen war.
Chandler Riggs in „The Walking Dead“
Chandler Riggs war zu Beginn der Erfolgsserie „The Walking Dead“ gerade mal elf Jahre alt. Mitten in der Zombie-Apokalypse aufzuwachsen – unabhängig davon, dass es sich hier um eine fiktionale TV-Show handelt – ist ziemlich ungewöhnlich für ein Kind. Denn auch hier bedeutet das TV-Format natürlich, dass sich die Dreharbeiten über Jahre hinweg zogen. In der letzten Staffel segnete der mittlerweile 19 -Jährige dann das Zeitliche, indem er sich nach einem „Walker“-Biss mit seiner Pistole erschoss.
Jodelle Ferland in „Silent Hill“
Mit zwölf Jahren spielte Jodelle Ferland in „Silent Hill“ mit. Sharon ist ein gruseliges Horror-Kind, wie es im Buche steht: sie schlafwandelt des nachts und hat, wie sich später herausstellt, einen dämonischen Doppelgänger. Als wäre das nicht genug, bringt sie schlussendlich die fanatische Sekten-Anführerin Christabella und eine ganze Reihe anderer Menschen mittels eines Stücks Stacheldraht ums Leben. Nichts für Kinder und Kinderstars, finden wir.
Chloë Grace Moretz in „Kick-Ass“
Chloë Grace Moretz hat schon so einige Filmrollen hinter sich, so zum Beispiel in „The Amityville Horror“ und „Kick-Ass“. Wir haben uns hier für letzteren Film entschieden, da er auf recht interessante Weise von den vorigen Beispielen abweicht. Moretz spielt mit gerade einmal 13 Jahren „Hit Girl“. Dieser Charakter schreckt vor blutiger Gewalt nicht zurück und ihre Dialoge sind nur so von Schimpfwörtern durchzogen. Kritik bekam diese Rolle nicht deshalb, weil man sich um das Kindeswohl von Moretz sorgte, sondern weil viele der Meinung waren, dass ein kleines Mädchen solche Dinge nicht sagt und tut. Andere hingegen begrüßten die Abwechslung und den dunklen Humor von „Hit Girl“.