Der „The Walking Dead“-Kosmos ist immer wieder für eine Ekel-Überraschung zu haben. Das beweist eine aktuelle Szene aus der Daryl-Dixon-Serie.
Nach insgesamt 14 Jahren „The Walking Dead“-Geschichte möchte man meinen, eigentlich alles gesehen zu haben. Doch die Zombie-Spin-offs belehren uns immer wieder eines Besseren: Hatte im vergangenen Jahr noch „Dead City“ mit einer Käsereibe für Entsetzen gesorgt, hält in „Daryl Dixon“ nun ein anderes Küchenutensil als Folterwerkzeug her.
Zugegeben: In puncto Charakterwandlung kommt wohl keine „The Walking Dead“-Figur an Negan (Jeffrey Dean Morgan) heran. Ein Bösewicht aus „Daryl Dixon“ ist aber mitunter ziemlich nah dran. Schon in der ersten Season entwickelte er sich vom rachedurstigen Verfolger zum rettenden Antihelden – und an dieser Rolle hält er auch in Staffel 2 fest. Trotz Verhör. Trotz Fesseln. Und trotz brutalster Misshandlungen.
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Blutig & brutal: „Daryl Dixon“ macht „Dead City“ Konkurrenz
Gegen Ende der zweiten Episode mit dem Titel „Moulin Rouge“ erfahren wir, wie es „Pouvoir Des Vivants“-Soldat Stéphane Codron (Romain Levi) ergangen ist, nachdem Madame Genet (Anne Charrier) ihn als Verräter entlarvt hat. Zunächst hören wir lediglich seine von Schmerz erfüllten Schreie, ehe Lieutenant Sabine (Tatiana Gousseff) den Raum betritt.
Codron sitzt blutüberströmt auf einem Stuhl, die Arme gefesselt. Sabine ist bemüht, Genet von Codrons Unschuld zu überzeugen – ohne Erfolg. Als sie den Kerker wieder verlässt, wendet sich Genet mit einer Geschichte an Codron:
„Meine Mutter war Kellnerin in einem kleinen Café. Eines Tages haben ein paar betrunkene Banker den teuersten Wein bestellt. Zwölfhundert Francs. Sie hat vor Nervosität den Korken zerbrochen. Ihr Scheiß-Chef hat sie vor die Wahl gestellt: den Wein bezahlen oder rausfliegen. Sie hat mir beigebracht, dass festsitzende Korken Geduld erfordern.“
Sie übergibt einem Soldaten einen Korkenzieher, während sie fortfährt:
„Man darf nicht zu doll ziehen, aber auch nicht zu sanft. Man muss ihn langsam lockern.“
Offenbar liegt in dieser Erzählung eine Metapher, denn schließlich nickt sie ihrem Untergebenen zu, der den Korkenzieher an Codrons gefesselte Handfläche setzt und beginnt, ihn hineinzudrehen. Eigentlich wären das herausrinnende Blut und die Schreie des Gefolterten schon genug der Brutalität. Doch spätestens das schmatzende Geräusch der metallenen Spirale, die sich langsam ins Fleisch bohrt, dürfte wohl so ziemlich jedem Zuschauenden zusetzen. Ganze sechsmal muss Codron das über sich ergehen lassen, ehe uns das Episodenende aus dieser schaurigen Szene befreit. Davon hatte übrigens auch die Originalserie so einige im Angebot, wie folgendes Video beweist:
Dass das Schmuckstück, das die von Genet verlangte Information verraten würde, dabei direkt neben ihr auf einem Tisch liegt, verleiht dem Ganzen eine gewisse Ironie – zusätzlich zum Korkenzieher, der klischeehaft von der französischen Organisation als Folterwerkzeug zweckentfremdet wird. Codron kommt damit eine bedeutende Rolle zu, die Daryl (Norman Reedus) und seine Schützlinge vor einem grausigen Schicksal bewahrt. Ob er sich dafür noch bedanken kann, erfahren wir ab sofort immer montags in einer neuen „Daryl Dixon“-Folge bei MagentaTV. Wie gut ihr den Titelhelden kennt, könnt ihr im Quiz austesten: