In Hollywood gelten andere Gesetze. Die meisten Naturgesetze sind zum Beispiel schon mal komplett außer Kraft gesetzt. Und auch die verfassungsrechtlichen Gesetze werden in Kinofilmen gerne mal nach dem Gutdünken der Autoren umgeschrieben. Hier sind ein paar besonders gefährliche Irrtümer, die von der Filmwelt bis heute verbreitet wurden.
1. Man kann nicht komplett in Treibsand versinken
Zum Warmwerden: Diese Sache mit dem gefährlichen Treibsand, also das darin Versinken binnen weniger Minuten – das ist absoluter Mumpitz. Zwar ist es in manchen Fällen durchaus möglich im Treibsand zu versinken, allerdings nur bis zu den Knien, ganz selten bis zur Hüfte. Mehr nicht. Hollywood hat da also etwas falsch verstanden. Sehr sogar.
2. Mit einer brennenden Zigarette kann man Benzin nicht entzünden
In opulenter Zeitlupe fliegt die Zigarette, die der Held mit einem süffisanten Spruch in Richtung Bösewicht geschnipst hat, durch das Bild. Als sie ihr Ziel erreicht – vielleicht einen umgekippten Benzinkanister oder eine Tankstelle, vielleicht auch einen ausgelaufenen Fahrzeugtank - erhellt eine gewaltige Explosion den Kinosaal. Dumm nur, dass die Zigarette in Wirklichkeit…so gar nichts bewirkt hätte.
3. Impfstoffe lassen sich nicht binnen weniger Stunden herstellen
Die Angst vor einem tödlichen Virus, das sich rasend schnell auf der ganzen Welt verbreitet, ist dieser Tage allgegenwärtig. Und Hollywood bedient sich dieser Angst. Wissenschaftlich korrekt geht es dabei aber so gut wie nie zu. Größter Schwachpunkt der tödlichen Filmviren: Würden sie wirklich so schnell töten, wie es uns in vielen Hollywoodfilmen nahegelegt wird, würden sie sich letztlich gar nicht mehr verbreiten – mobile Kranke erzielen nämlich höhere Reichweiten. Auch die oft erzählte Verbreitung über die Luft und das Erstellen von Impfstoffen und Heilungen binnen weniger Stunden ist wissenschaftlich gesehen ganz großer Humbug.
4. In der Schwerelosigkeit bewegt man sich nicht langsamer
Im Weltraum bewegt man sich aufgrund der Schwerelosigkeit deutlich langsamer. Das wissen wir nicht nur aus zahllosen Hollywoodfilmen, sondern auch aus den realen Aufnahmen von NASA & Co. Tatsächlich bewegt man sich im Weltall aber deutlich schneller. Der einzige Grund warum die echten Astronauten sich so langsam bewegen: Sie wollen Unfälle durch unkontrollierbaren Schwung vermeiden.
5. Schalldämpfer machen Waffen nicht lautlos
Lautlos und geschmeidig infiltriert der Agent das feindliche Anwesen. Seine 9mm sucht und findet zahlreiche Ziele. Ein fast unhörbares „Fumb, Fumb“ quittiert die abgefeuerten Kugeln. Der Agent ist mit einem Schalldämpfer unterwegs. Er tötet lautlos. Ninja-Style! In Wirklichkeit wären in der gesamten Nachbarschaft längst die Lichter angegangen. Ein echter Schalldämpfer ist nämlich immer noch verdammt laut!
6. Antimaterie kann man nicht sehen oder transportieren
Zunächst einmal: Gibt es so etwas wie Antimaterie überhaupt? Ja, gibt es. Es ist Materie, die aus Antiteilchen besteht. Sogenannte Anti-Atome und -moleküle sind in der Natur zwar unbekannt, können aber in aufwendigen Experimenten tatsächlich hergestellt werden. Leider ist das auch schon alles, was Hollywood mit der Realität gemein hat. Wann immer also eine Materie-Antimaterie-Reaktion als Energiequelle eingesetzt wird, eine Waffe aus „Antimatter“ gebaut wird oder Antimaterie irgendwie als sichtbare Substanz von A nach B getragen wird – ist das Bullshit!
7. Die Sonne stirbt nicht in einer Milliarde Jahren
Wir kennen das: Ständig brechen ein paar mutige Astronauten zur Sonne auf, weil diese langsam erlischt und die Menschheit damit vor ein unlösbares Problem stellt. Die dabei verbreitete Vorstellung, dass die Sonne in einer Milliarde Jahre ihre gesamte Energie verbraucht hat, ist aber leider auch kompletter Quatsch. Tatsächlich wird die Sonne ein Roter Riese, der die Erde in fünf Milliarden Jahren komplett umschließen wird. Auch schön, oder?
8. Amnesie bedeutet nicht Gedächtnisverlust
42% der Amerikaner glauben, dass ein zweiter Schlag auf den Kopf Amnesie heilen kann. Das. Ist. Falsch. Die Statistik zeigt, wie stark Hollywood unsere Vorstellung von Amnesie und Gedächtnisverlust geprägt haben. Diese Vorstellung hat dabei nichts oder nur sehr wenig mit der Realität zu tun. Zunächst einmal: Patienten, die unter Amnesie leiden, verlieren nicht nur Informationen, sie haben auch massive Probleme neue Informationen aufzunehmen – was sie natürlich als Protagonisten eines Hollywoodfilms disqualifiziert. Also wurde dieser Tatsache einfach gestrichen.
9. Verletzungen verlaufen ganz anders als im Film
Das weiß hoffentlich jedes Kind: Fast jede im Kino dargestellte Verletzung wird massiv verharmlost. Egal, ob es ein harter Faustkampf oder ein paar Kinderstreiche sind – die Betroffenen würden in der Realität sofort im Krankenhaus landen.
10. Bei Explosionen knallt es nicht sofort
Wenn im Kino ein Gewitter aufzieht, dann knallt’s. Ein greller Blitz jagt über die Leinwand und wird von einem bombastischen Donnergrollen vom Band begleitet. Dass das nicht der Realität entspricht, weiß eigentlich jeder, der schon mal bei einem Gewitter aus dem Fenster gesehen hat. Erst der Blitz, dann der Donner. Licht ist eben schneller als Schall. Und wenn wir dieses physikalische Gesetz nun noch auf eine Explosion anwenden, wissen wir, dass deren bombastischer Knall uns eigentlich auch sehr viel später erreichen sollte. Tut er aber nicht.
11. Dir steht kein Telefonanruf zu!
Wir sehen es fast täglich im Fernsehen: Ein US-Polizist liest jemanden seine Rechte vor, woraufhin der Verhaftete dann seinen Telefonanruf fordert. Dieser steht ihm immerhin laut Gesetz zu. Blöd nur, dass es in der Realität ganz anders aussieht. Um es kurz zu machen: Es ist deutlich komplizierter. Weder gibt es ein allgemeines Recht auf das Telefonat, noch müssen die Beamten den Verhafteten ihre Rechte vorlesen. Somit ist beinahe jede Szene, die Festnahmen in Hollywoodfilmen zeigt, auch voller Fehler.
12. Man kann nicht durch Fenster springen
Nummer 12 geht schnell. Das Glas im Kino ist nicht echt. Es ist aus Zucker. Zucker! Echtes Glas bricht nicht so leicht. Im Gegenteil. Es braucht sehr viel Kraft, um ein echtes Fenster zu zerstören. Wer durch ein Fenster springt, wird also mit größter Wahrscheinlichkeit davor liegen bleiben – und dann verbluten.
13. Man kann sich im freien Fall nicht unterhalten
Wenn die Protagonisten aus Flugzeugen springen und sich sodann im freien Fall noch ein paar Dialogzeilen zurufen, dann ist das leider maximal unrealistisch. Der Druck in der Mundregion ist so hoch, dass normale Kommunikation so gut wie unmöglich ist.
14. Ein winziges Loch im Flugzeug führt nicht zum Absturz
Eine Kugel im Flugzeug genügt. Das winzig kleine Loch würde sofort ein größeres Reißen und so ziemlich jeden Fluggast aus dem Fenster saugen. Tatsächlich stehen die Chancen, dass selbst die Person, die direkt neben dem Loch sitzt, das Ganze überleben würde, gar nicht mal so schlecht.