Verabschiedet euch von langwierigen Erzählsträngen und monotoner Optik: „Daryl Dixon“ revolutioniert das „The Walking Dead“-Universum wie kein anderes Spin-off.
Mit Staffel 3 wird „Daryl Dixon“ direkt doppelt „The Walking Dead“-Geschichte schreiben, denn Daryl Dixon (Norman Reedus) und Carol Peletier (Melissa McBride) verschlägt es in der Fortsetzung nicht nur nach Großbritannien, sondern auch nach Spanien. Wem das noch nicht genug der Innovation ist, darf sich auf einen komplett neuen Look freuen, wie der erste Teaser-Trailer beweist:
Obwohl der Clip gerade einmal 29 Sekunden lang ist, eröffnet sich uns damit ein umfassender Einblick in die Fortsetzung. Zunächst sehen wir das ikonische Duo – unter der Führung von Stephen Merchant („The Office“) – durch London wandern. Eine kurze Segelbootreise später finden wir uns in Spanien wieder. Kurze Ausschnitte beweisen, dass es dort Kolonien gibt, in denen Kinder sorglos aufwachsen dürfen und Überlebende den Tod als Teil der Kultur integriert haben.
Zwar endet das Video mit den Worten „You and me, both“ (zu Deutsch: „Du und ich, gemeinsam“), offenbar steht uns jedoch eine weitere Trennung von Daryl und Carol bevor: Mit dem Motorrad bahnt sich Daryl allein seinen Weg durch die schier endlose Steppe, unterdessen sagt Carol den Beißern den Kampf an.
– Der folgende Teil des Artikels spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen. –
Endlich: „Daryl Dixon“ peilt neue Reize an
Der wichtigste Aspekt des Trailers bezieht sich aber meiner Meinung nach gar nicht unbedingt auf die Handlung, sondern auf die Optik: Während der Anfang noch nach typischer „The Walking Dead“-Manier aussieht, erinnert der zweite Teil eher an einen Western. Und genau das sei auch das Ziel, wie Serienschöpfer David Zabel im Interview mit Collider zu Protokoll gab:
„In Spanien haben wir dann eine ganz andere Stimmung als in Frankreich, was wirklich cool ist. Wir kommen ein bisschen in eine Western-Stimmung, und die Farben sind anders. Es ist sandig, staubig und windig.“
„Daryl Dixon“ übertrumpft „The Walking Dead“ schon jetzt
Damit kehrt sich das Spin-off endlich von einer Schattenseite des Franchise ab: So sehr sich „The Walking Dead“ bemühte, gelegentlich sehen Szenenbild, Effekte und Farbgebung einfach billig und lieblos aus. Zwar konnten „Dead City“, „Daryl Dixon“ und „The Ones Who Live“ dahingehend Besserung geloben, dafür schlich sich allerdings wiederum eine gewisse Monotonie ein. Jedes Spin-off stand optisch für sich, ließ aber Abwechslung vermissen.
Im Gegensatz dazu zeigt sich der obige Teaser-Trailer in einem Look, den es so noch nicht im TWDU gegeben hat. Statt düster und kühl wirkt das Bild warm, ohne an Bedrohung einzubüßen – beinahe fühle ich mich in die Welt von „Red Dead Redemption“ oder „Sons of Anarchy“ versetzt. Es liegt eine gewisse Spannung in der Luft, die verspricht, dass die nächste Gefahr zum Greifen nah ist.
Abermals wagt „Daryl Dixon“ also mehr Innovation als alle anderen Ableger – in einem Punkt fürchte ich mich jedoch davor, dass sich „Daryl Dixon“ selbst wiederholen könnte. Bisher ist unklar, was Daryl und Carol dazu bewegt, von Großbritannien nach Spanien zu reisen – immerhin entfernen sie sich damit rund 1.100 Kilometer von ihrem eigentlichen Ziel: der Überfahrt in die USA.
Das Segelboot im Teaser impliziert, dass sie erneut den Wasserweg wählen. Bahnt sich also womöglich der nächste Schiffbruch an? Ursprünglich ist das ja der Grund, wieso sich Daryl in den unbekannten Gefilden Frankreichs wiederfindet… Auf den ersten Blick lässt sich auf dem Boot aber nur eine Person erblicken. Dementsprechend habe ich noch Hoffnung, dass alles gekonnt in die Handlung eingebettet wird, ohne sich an alten Stigmata zu bedienen. Gewissheit bekommen wir aber wohl erst im Jahr 2025, wenn „Daryl Dixon“ Staffel 3 Premiere feiert.
Bis dahin könnt ihr schon mal austesten, wie gut ihr euch mit dem Hauptcharakter auskennt: