„The Walking Dead“ ist offiziell zu Ende – zumindest die Hauptserie. In etlichen Ablegern geht es weiter. Wer sich nach einem abschließenden Finale gesehnt hat, wird bei der originalen „The Walking Dead“-Geschichte fündig.
Nach 11 Staffeln ist „The Walking Dead“ jetzt offiziell vorbei und die Fans waren offensichtlich emotional vollends involviert. Auch unsere Kritik zum Ende kommt zu einem positiven Fazit, zumal es ja nicht das wirkliche Ende ist. Etliche Spin-off-Serien sind geplant, worauf auch der Epilog der finalen Folge der Hauptserie anspielt. Wer sich also nach einem endgültigen Abschluss sehnte, dürfte eher enttäuscht gewesen sein.
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Dafür sorgte aber immerhin schon die Vorlage zu „The Walking Dead“. Denn bekanntlich basiert der Serien-Hit auf der gleichnamigen, erfolgreichen Comic-Reihe von Robert Kirkman. Die endete völlig überraschend mit Ausgabe 193 im Juli 2019. Seitdem wissen wir also, wie die ursprünglich von Kirkman ersonnene Geschichte ausging – und das unterscheidet sich massiv von dem Ende, was uns jetzt in der TV-Adaption geboten wurde!
– Achtung: Es folgen Spoiler zu den „The Walking Dead“-Comics! –
Schwelgt noch einmal in – nicht so wirklich schönen – Erinnerungen:
Das Ende der „The Walking Dead“-Comics
Wenn ihr das Ende der Serie nicht gesehen habt, hilft euch unser Artikel zur Handlung der letzten „The Walking Dead“-Folge dabei, eine Übersicht zu bekommen. Wir konzentrieren uns hier größtenteils auf die Geschehnisse der Comics, denn diese unterscheiden sich enorm von denen der Serie, allein schon, weil Rick, Carl und Michonne weiterhin wichtige Rollen innehaben. Ach ja: Rick und Michonne sind hier auch nicht zusammen, stattdessen hatte er eine lange Beziehung mit Andrea, die in der Serie ja bereits früh verstarb.
Beiden Enden ist aber immerhin gemein, dass sich der finale Konflikt im Commonwealth abspielt. Die Gemeinde wirkt zunächst wie ein Leuchtfeuer der Hoffnung aufgrund ihrer Größe und Sicherheit vor den marodierenden Beißern. Allerdings gibt es hier bekanntlich auch Probleme. Die resultieren vor allem daher, dass die Bewohner*innen in Klassen einsortiert werden, die anhand ihrer Berufe vor der Apokalypse bestimmt werden. Vor allem Rick, der in den Comics fast bis zum Ende dabei war, gefällt diese Praxis absolut nicht.
Er diskutiert deswegen viel mit Pamela Milton, der Leiterin des Commonwealths, und predigt vom Verein freier Menschen, um für ein gerechteres Zusammenleben zu sorgen. Änderungen sind auch dringend nötig, denn im Commonwealth droht ein Bürgerkrieg zwischen den Klassen zu eskalieren, den genau wie in der Serie Mercer anstachelt. Rick kann ein Blutbad letztlich gerade noch so verhindern, als beide Seiten buchstäblich bereits Waffen aufeinander richten.
Jedoch verliert Rick kurz darauf sein Leben: Pamelas Sohn Sebastian, auch in der Vorlage ein verwöhnter, egoistischer Nichtsnutz, macht ihn für den drohenden Machtverlust seiner Familie verantwortlich, da seine Mutter im Zuge des Konflikts verhaftet wurde und freie Wahlen abgehalten werden sollen – weswegen Sebastian den unbewaffneten Rick in dessen Bett erschießt.
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Wie so oft werden all diese Erlebnisse im Commonwealth in den Comics deutlich gradliniger als in der TV-Serie erzählt. So gibt es in der Vorlage keine Machtübernahmen von Alexandria und Hilltop durch die neue Gemeinde, auch Arbeitslager unterhält das Commonwealth nicht, aus denen entsprechend auch keine wichtigen Personen erst befreit werden müssen.
Stattdessen springt der Comic nach Ricks Tod mehrere Jahrzehnte in die Zukunft zu Carl und seiner Frau Sophia (ja, Carols Tochter, die in der Serie bereits in Staffel 2 starb) sowie ihrer kleinen Tochter Andrea, benannt nach Carls Stiefmutter. Sie führen inzwischen ein ruhiges Leben, in ihrer Gegend wurden seit Jahren keine Streuner mehr gesichtet, die Sicherheitszone umspannt ein entsprechend gewaltiges Gebiet. Es gibt sogar wieder ein Gericht, in dem Michonne, die im Commonwealth ihre Tochter wiederfand, als Richterin arbeitet, und Eugene bastelt an einem Zug, um die Gemeinden noch effizienter miteinander zu verbinden. Maggies Sohn Hershel betreibt derweil einen Streuner-Zirkus, wo Zombies als Attraktionen dienen, da die Menschen dieser Zeit sie so selten zu Gesicht bekommen.
Einer von Hershels Streunern bricht letztlich aus, den Carl bei seiner Farm entdeckt und erschießt, bevor er alle von Hershels Beißern tötet, damit sie keine Gefahr mehr darstellen. Hershel verklagt ihn deswegen, da Carl seine Lebensgrundlage zerstört hat. Ricks Sohn kann sich vor Gericht jedoch in Anlehnung an seinen Vater, der als Märtyrer verehrt wird und an den eine Rick-Statue im Commonwealth erinnert, verteidigen. Er weist darauf hin, dass alle in diesen sicheren Zeiten leicht vergessen, wie schnell der Horror zurückkehren kann und sie alles Aufgebaute wieder verlieren würden. Michonne spricht ihn frei und Carl fährt zurück zu seiner Familie. Dort liest er seiner Tochter Andrea die Geschichte ihres Großvaters aus einem Buch vor und wischt sich am Ende eine Träne aus dem Auge.
Um noch ein paar wichtige Schicksale abzuklappern:
- Maggie wurde zur Präsidentin des Commonwealths gewählt, vernachlässigte deswegen aber die Beziehung zu ihrem Sohn Hershel.
- Negan lebt abgeschieden von allen anderen und errichtete ein richtiges Grab für Lucille (seine Frau, nicht den Baseballschläger). Carl bringt ihm regelmäßig Proviant und dergleichen vorbei, spricht aber nie mit ihm, da ihm Negan anscheinend aus dem Weg geht. Er hatte auch nicht erneut geheiratet, wie es ja in der TV-Serie der Fall war.
- Gabriel starb bereits beim Überfall der Whisperer auf Alexandria, als er von einem Beobachtungspunkt stürzte, mit dem Bein in der Leiter hängenblieb, wodurch dieses brach. Beta schlitzte dem gefangenen Gabriel daraufhin den Bauch auf und die auf Alexandria marschierende Beißer-Horde tat ihr Übriges.
- Rosita und Ezekiel wurden am Anfang des Whisperer-Kriegs von Alpha getötet, als diese ihre Grenze aus Köpfen aufstellte.
- Carol starb bereits im Gefängnis, als noch der Governor von Woodbury der Gegner war. Sie hatte versucht, eine Beziehung mit Rick und Lori zu starten, nachdem diese sie aber zurückgewiesen hatten, verfütterte sich Carol selbst an einen im Gefängnis zu Untersuchungszwecken angebundenen Beißer.
- Paul Monroe alias Jesus lebt hingegen am Ende in den Comics noch, er ist mit Aaron zusammen, womit auch dessen Schicksal wohl erwähnt wäre. Die beiden wohnen fernab der anderen bei einem Flussbett.
- Daryl existiert in den Comics gar nicht.