Die Comic-Vorlage für „The Walking Dead“ ist zu Ende – doch der Verantwortliche des Zombie-Universums denkt nicht daran aufzuhören.
Im Juli 2019 überraschte der „The Walking Dead“-Comic so ziemlich alle, als er mit Ausgabe 193 ohne große Ankündigung einfach endete. Die gleichnamige Serien-Adaption hat seitdem also ein Ablaufdatum – oder doch nicht? Scott Gimple, der lange Zeit für die Serie zuständig war und jetzt das gesamte Film- und Serien-Universum von „The Walking Dead“ beaufsichtigt, will nicht aufhören.
Im Gespräch mit Entertainment Weekly wurde Gimple auf das Ende des Comics angesprochen. Seine klare Antwort: „Es gibt keinen Zeitplan. Wir machen weiter.“ Der Abschluss der Vorlage schreckt ihn derweil nicht ab, im Gegenteil: „Ich habe schon gesagt, Angela [Kang, Showrunner der Serie, Anm. d. Red] sagte auch, dass sich die letzte Ausgabe des Comics wie eine Pilotfolge liest“. Scott Gimple findet also, dass das eigentliche Ende der Comics sogar der Beginn einer völlig neuen Geschichte sein könnte und damit hat er durchaus recht.
So kann die Serie das „The Walking Dead“-Ende ignorieren
– Achtung: Es folgen Spoiler für die „The Walking Dead“-Comics! –
Zumal die Serie den Abschluss der Vorlage ohnehin nicht direkt kopieren kann. Darin sehen wir den erwachsenen Carl nach einem Zeitsprung, viele Jahre, nachdem sein Vater Rick getötet wurde. Es haben sich inzwischen noch umfangreichere Gemeinschaften aufgebaut, die zueinander Beziehungen pflegen. Innerhalb der Innenstädte dieser Gemeinschaften haben die Menschen zudem seit langer Zeit keine Zombies mehr zu Gesicht bekommen, weswegen es inzwischen sogar eine Art fahrenden Zirkus mit Zombies gibt, der den Schrecken als Attraktion präsentiert.
Carl (Chandler Riggs) ist in der Serie bekanntlich schon gestorben und Rick (Andrew Lincoln) hat sich nicht mit seinem Tod, sondern mit einem Helikopter verabschiedet. Theoretisch könnte Ricks Tochter Judith (Cailey Fleming) Carls Platz aus den Comics einnehmen und das Publikum als Erwachsene noch einige Jahre weiter in die Zukunft bringen.
Wie Scott Gimple angemerkt hat, wäre aber selbst dieser Punkt nicht zwingend das Ende. Vielmehr würden die Verantwortlichen anscheinend auf dieser Grundlage aufbauen: „Es gibt noch etliche Geschichten zu erzählen. Solange es das Publikum will, würden wir sie liebend gerne erzählen.“ Zwar kämpft „The Walking Dead“ seit Jahren mit sinkenden Zuschauerquoten, dennoch schalten weiterhin einige Millionen Zuschauer*innen pro Folge ein, wovon andere Serien nur träumen können. Die Serie könnte also auch den Zeitsprung mitnehmen, dann aber Judiths Geschichte oder die einer neuen Generation weitererzählen, über die Comics hinaus.
Die nächsten Folgen aus Staffel 10 von „The Walking Dead“ könnt ihr ab dem 24. Februar 2020 in Deutschland dank des Sky Entertainment Tickets im Stream sehen.
Bei der Zombie-Serie halten sich immer noch viele Missverständnisse hartnäckig:
Das „The Walking Dead“-Universum wächst und wächst
Ein Serien-Ende steht derweil laut Gimple noch nicht endgültig fest, aber es gibt schon Ansätze: „Ich hatte Vorstellungen und ich glaube, man muss immer eine kleine Auswahl an möglichen Wegen haben“, denn es gebe einige Dinge, die sich immer wieder im Laufe einer Serie verändern können. Entsprechend weiß Gimple zumindest, wo er thematisch hin will, der genaue Weg ergibt sich aber wohl erst im Laufe der nächsten Jahre.
Oder sogar im Laufe der nächsten Jahrzehnte. Denn in letzter Zeit sah es eher so aus, als wolle Gimple das „Walking Dead“-Universum noch weiter ausbauen. Neben der Hauptserie und dem Spin-off „Fear the Walking Dead“ kommt mit „The Walking Dead“: World Beyond“ bald der nächste Ableger. Zudem sind drei Filme mit Rick Grimes geplant und einige weitere Serien und Filme könnten folgen. So ist auch im Gespräch, dass getötete Figuren für solche kurzzeitigen Formate zurückkehren. Fans dürfen also gespannt sein, was die Zukunft bereithält.
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