Auch nach dem Ende von „The Walking Dead“ wächst das Zombie-Franchise weiter – und der kommende Titel „Dead City“ könnte dabei einen Meilenstein markieren.
Mit „The Walking Dead: Dead City“ bekommt das Zombie-Universum das vierte Spin-off spendiert. Die vorangegangenen Titel „Fear the Walking Dead“, „The Walking Dead: World Beyond“ und „Tales of The Walking Dead“ konnten in meinen Augen nicht wirklich mit der Mutterserie mithalten – und Publikumsbewertungen auf IMDb und Rotten Tomatoes zeigen, dass ich mit dieser Meinung nicht allein bin. Doch die ersten (Teaser-)Trailer des Maggie-Negan-Ablegers wecken in mir die Hoffnung, dass uns erstmals ein „TWD“-Spin-off bevorsteht, das mit der Originalgeschichte auf einer Ebene – wenn nicht gar darüber – stehen könnte.
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Bekanntlich soll man aufhören, wenn es am schönsten ist. Dieses Sprichwort weiß AMC allerdings gekonnt zu ignorieren – oder sind wir vielleicht noch gar nicht am schönsten Punkt angelangt? Zumindest verschlägt uns das kommende Spin-off „The Walking Dead: Dead City“ in ein noch nie dagewesenes Setting. Und das ist ja schon mal ein vielversprechender Anfang, wie auch Showrunner Eli Jorné betont (via ComicBook.com):
„Es ist ‚The Walking Dead‘, wie ihr es noch nie gesehen habt. Wir waren in Atlanta, aber wir haben noch nie wirklich in einer Stadt wie dieser gelebt.“
Altbekannte Gefahr neu aufgezogen
Dass man als Überlebende*r in einer Zombie-Apokalypse Orte mit hohem Gefahrenpotenzial meiden sollte, versteht sich von selbst. Und dazu gehören eben vor allem Lokalitäten, an denen einst viele Menschen lebten – denn viele Verstorbene bedeuten viele Zombies. Dementsprechend erklärt sich früh, weshalb die Gruppe rund um Rick Grimes (Andrew Lincoln) in „The Walking Dead“ hauptsächlich an abgelegenen und verlassenen Plätzen campierte.
Nur gelegentlich wagten sich wenige Charaktere in Großstädte vor und bezahlten das oftmals direkt mit dem Leben. Umso spannender kommt da der Schauplatz in „The Walking Dead: Dead City“ daher, denn als Verbündete wider Willen müssen sich Negan (Jeffrey Dean Morgan) und Maggie (Lauren Cohan) durch das post-apokalyptische Manhattan kämpfen, um Hershel (Logan Kim) aus den Fängen eines gefährlichen Killers (Željko Ivanek) zu befreien.
Aus den Wäldern über die Dächer von Manhattan
Wie genau das post-apokalyptische Manhattan in New York City aussehen wird, erfahren wir wohl erst zum Serienstart im Juni 2023. Einen kleinen Vorgeschmack lieferte AMC-Präsident Dan McDermott aber bereits:
„Brücken und Tunnel wurden zu Beginn des [Ausbruchs] gesprengt, weil die Beißer die Insel überrannt hatten und so blieb es dann zwölf Jahre lang. Und jetzt findet sich dort eine Zwei-Millionen-Beißer-Herde, die die Straßen beherrscht und sie tückisch und gefährlich macht.“
Überlebende müssen sich deshalb mittels Seilbahn über die Dächer der Stadt fortbewegen. Für Maggie und Negan, die nur das bodenständige und (zumeist) friedfertige Leben in Alexandria, Hilltop und Oceanside gewöhnt sind, stellt das natürlich eine Wendung um 180 Grad dar. Doch nicht nur die zwei Hauptcharaktere müssen lernen, sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden, auch das Publikum taucht damit in unbekannte Gefilde ein, die unvorhersehbare Gefahren mit sich bringen.
Dass „The Walking Dead“ auf den Comics von Robert Kirkman basiert, wisst ihr sicherlich. Aber habt ihr die Werke auch gelesen?
Negan hat sogar einen eigenen Comic spendiert bekommen:
Alle Hoffnung auf „Dead City“: Endlich frischer Wind?
Anders als bisherige Spin-offs könnte „The Walking Dead: Dead City“ also endlich frischen Wind in das Zombie-Franchise bringen. Und der ist auch dringend nötig. Denn sind wir ehrlich: Im Grunde haben „Fear the Walking Dead“, „The Walking Dead: World Beyond“ und „Tales of The Walking Dead“ zwar andere, zum Teil unabhängige Geschichten erzählt – die Mutterserie aber nicht unbedingt um neuen Content erweitert. Irgendwie ist in den elf Staffeln von „The Walking Dead“ eben alles schon mal vorgekommen.
Als bekennender „TWD“-Fan hoffe ich deshalb darauf, im Maggie-Negan-Spin-off endlich mal wieder überrascht zu werden. Einigen Szenen aus den bisher veröffentlichten Teaser-Trailern ist das sogar schon gelungen. Ich denke da insbesondere an den „Zombie-Regen“, den Negan trocken, aber dennoch verdutzt beobachtet, oder das Aussehen der Beißer, das deutlich schockierender daherkommt als in elf Staffeln „The Walking Dead“. Zum ersten Mal gelingt es dem Franchise damit, die Bedrohung durch die Untoten aufleben zu lassen. Immerhin haben uns Rick und Co. ursprünglich gelehrt, dass Zombies in der Post-Apokalypse bei weitem nicht die schlimmste Gefahr darstellen.
Gelingt „Dead City“ der Balance-Akt?
Doch wo wir schon beim Stichwort „Fight the Dead, fear the Living“ sind: Auch die Menschen wirken in den Teaser-Trailern bedeutend angsteinflößender als bisherige Gegner*innen wie Alpha, der Governor oder die Scavengers. Primär haben es Negan und Maggie auf The Croat abgesehen, doch auch andere Überlebende machen schnell klar, dass sich das Duo auf feindlichem Terrain befindet.
Gleichzeitig lassen die kurzen Clips in mir ein Gefühl von Stabilität aufkeimen. Vor allem die über Jahre gesponnene Fehde zwischen Negan und Maggie dient dazu, sich immer noch an etwas Bekanntem festhalten zu können. Aus meiner Sicht könnte „Dead City“ damit ein Balance-Akt gelingen, den bisher nur wenige Spin-offs in der Serienwelt auf die Bildschirme zu bringen wussten. Wie gut es dem Ableger letztendlich tatsächlich gelingt, zeigt sich ab dem 18. Juni 2023. Bis dahin könnt ihr austesten, welchem Charakter ihr am ähnlichsten seid: