Dank „The Ones Who Live“ feierte Rick Grimes sein großes Serien-Comeback. In den Comics hatte seine Geschichte hingegen einen ganz anderen Weg eingeschlagen.
Mit der Comicbuchreihe „The Walking Dead“ schuf Autor Robert Kirkman die Grundlage für eines der größten Franchises im Horror-Genre. Mittlerweile umfasst das Zombie-Universum sieben Serien. Doch hätte sich der Haupttitel „The Walking Dead“ an die Handlung der Vorlage gehalten, dürfte das neueste Spin-off „The Ones Who Live“ eigentlich gar nicht existieren…
– Achtung: Es folgen Spoiler zu den „The Walking Dead“-Comics –
In Anbetracht des Erfolgs, den „The Ones Who Live“ verzeichnen kann, dürften die „The Walking Dead“-Verantwortlichen von Glück reden, im Verlauf der Hauptserie mehr als einmal von der Comichandlung abgewichen zu sein: Nicht nur kann der Ableger fantastische Publikumsrezensionen vorweisen, auch ging die Rick-Grimes-Serie als meist gestreamter Staffelauftakt in die Geschichte von AMC+ ein. Robert Kirkman hatte für den Werdegang des einstigen Police Officers allerdings eine andere Richtung im Sinn – und die führt nicht in die Civic Republic.
„The Walking Dead“ im Stream auf Disney+
Was ihr wissen solltet, bevor ihr euch „The Ones Who Live“ bei MagentaTV zu Gemüte führt, erfahrt ihr im Video:
Nur Friendzone: Rick und Michonne waren im Comic nie zusammen
Die „The Walking Dead“-Serie hat dem Publikum gezeigt, wie aus tiefem Vertrauen eine enge Freundschaft und schließlich bedingungslose Liebe entsteht. Die Zuneigung zwischen Rick (Andrew Lincoln) und Michonne (Danai Gurira) ist letztendlich so groß, dass ihre Geschichte sogar in einem eigenen Spin-off weitererzählt wird. Neue Folgen von „The Ones Who Live“ könnt ihr bei MagentaTV streamen.
Wer die zugrundeliegenden Comicbücher von Robert Kirkman gelesen hat, weiß allerdings: In der Vorlage sind Rick und Michonne zwar sehr gut befreundet, haben aber nie romantische Gefühle füreinander entwickelt. Stattdessen gewann in der Originalhandlung Andrea das Herz von Rick, während Michonne zwischenzeitlich mit Morgan und Ezekiel anbandelte. Diese Beziehungskonstellationen haben es wiederum gar nicht in die Serie geschafft.
Beinahe hätten Richonne aber auch in den Comics einen großen Moment gefeiert. Zumindest dachte Kirkman darüber nach, wie er in einem Kommentar verriet (via ComicBook.com):
„Ich hatte ganz vergessen, dass ich in Erwägung gezogen hatte, Michonne und Rick zu einem Paar zu machen. Jahre bevor es in der Serie passierte, war der Gedanke da. Letztendlich (Spoiler-Alarm!) kam Rick mit Andrea zusammen, und ich habe die Beziehung von Rick und Michonne auf eine starke Freundschaft beschränkt, aber es wäre definitiv fast passiert.“
Die Szene, in der Kirkman den Funken zwischen Rick und Michonne beinahe hätte überspringen lassen, findet ihr im Comicbuch Volume 13. Darin gehen sie auf Patrouille und sprechen über ihre verstorbenen Liebsten:
„The Walking Dead“-Comics besiegeln Schicksal von Rick Grimes
Die epische Liebesgeschichte aus „The Ones Who Live“ ohne Rick und/oder Michonne? Kaum vorstellbar. Wäre „The Walking Dead“ der von Kirkman erdachten Handlung gefolgt, hätte es also gar keine Grundlage für das neue Zombie-Spin-off gegeben. In den Comics findet sich aber noch ein weiterer, womöglich sogar noch wichtigerer Knackpunkt, der die Rick-Grimes-Serie eigentlich unmöglich gemacht hätte.
Während Rick in der Serie nach der fatalen Brückenexplosion in Staffel 9 für tot gehalten wird, muss er in den Comics nämlich tatsächlich sein Leben lassen: Nach einer Rede im Commonwealth – jenem Ort, den Rick in der Serie niemals zu Gesicht bekommen hat – wird der ikonische Anführer von Sebastian Milton erschossen. Ganz recht, der Sohn von Pamela Milton, der in der Serie bei einem Aufstand von Beißern zerfleischt wird, hat in den Comics den Tod von Rick zu verantworten.
In der Vorlage wurde Rick nie vom Civic Republic Military (CRM) verschleppt; die CR spielt in den Comics nämlich gar keine Rolle. Demnach ist „The Ones Who Live“ nur deshalb möglich, weil „The Walking Dead“ die Geschichte des einstigen Police Officers weitreichend änderte. Falls ihr nun wissen wollt, welche Änderungen die Bücher von Robert Kirkman noch bereithalten, könnt ihr euch alle 32 Comic-Ausgaben vergünstigt im Kompendium sichern: