In der Auftaktfolge des neuen „The Walking Dead“-Spin-offs „The Ones Who Live“ hat sich ein kleines Easter Egg versteckt, das beinahe im Dunkeln der Nacht untergeht.
Während der Ableger „The Walking Dead: Daryl Dixon“ mit einer ergreifenden Szene eine Hollywood-Legende geehrt hatte, gilt die Hommage in der ersten Episode von „The Ones Who Live“ einer Figur aus den eigenen Reihen. Die Verantwortlichen haben im Serienauftakt einen Hinweis auf eine „The Walking Dead“-Folge untergebracht, die mittlerweile fast neun Jahre zurückliegt.
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „The Ones Who Live“ Folge 1 –
Was ihr wissen solltet, bevor ihr „The Ones Who Live“ bei MagentaTV streamt, erfahrt ihr im Video:
Mit der ersten „The Ones Who Live“-Folge feiert Andrew Lincoln sein lang ersehntes Comeback in der Rolle von Rick Grimes. Bevor er nach einer Brückenexplosion schwer verwundet vom Civic Republic Miliary (CRM) verschleppt wurde, führte er seine Verbündeten durch die Gefahren der Post-Apokalypse. Eine Person, die dabei mehrfach seinen Weg kreuzte, war Morgan Jones (Lennie James). Er und sein Sohn Duane (Adrian Kali Turner) waren die ersten Überlebenden, denen Rick begegnete, nachdem er aus dem Koma erwacht war – und er ist es auch, dem sich die versteckte Anspielung im neuen Ableger widmet.
Kehrtwende im CRM: Okafor strebt nach Frieden
Leutnant Colonel Donald Okafor (Craig Tate) hatte sich über die Jahre vehement dafür eingesetzt, dass Rick Grimes und Pearl Thorne (Lesley-Ann Brandt) Teil des Militärs werden – obwohl sie lange Zeit für nichts als Ärger in der Civic Republic sorgten. Rick hatte viermal versucht, zu fliehen. Und Thorne trachtete Okafor gar nach dem Leben. Dennoch möchte er beiden zu Führungspositionen verhelfen.
Allerdings verfolgt er damit einen nicht ganz selbstlosen Plan. Denn Okafor sah von Anfang an etwas in ihren Persönlichkeiten, das er sich nun selbst zu nutzen machen möchte: Durchsetzungskraft, Stärke und den Willen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Letzteres strebt Okafor selbst an. Das passt jedoch nicht unbedingt zu den Absichten, die das CRM verfolgt, weshalb er dessen Gefüge langsam, aber sicher von innen heraus umkrempeln möchte.
Deshalb will Okafor mit Rick und Thorne eine Geheimoperation in Gang setzen; denn er glaubt nicht nur daran, dass die Welt ein besserer Ort werden kann, sondern auch, dass seine Schützlinge fähig sind, die Welt zu retten. Um ihnen das nötige Hintergrundwissen über Kampfstrategien, Machtgefüge und Kriegsführung nahezubringen, überreicht Okafor Rick und Thorne einen Stapel Bücher. Darunter befindet sich ein Titel, der euch womöglich bekannt vorkommen dürfte:
„The Walking Dead“ zeigt, wie ein Mann zerbricht
Falls ihr euch nun fragt, was es mit dem Buch auf sich hat oder wie es mit Morgan Jones verbunden ist, solltet ihr noch einmal in die vierte Folge der sechsten „The Walking Dead“-Staffel reinschauen. Diese steht euch unter anderem auf Disney+, Joyn PLUS+, Netflix und bei Amazon Prime Video zur Verfügung.
Die besagte Folge, die übrigens den Titel „Hier ist nicht hier“ trägt, unterbricht die Handlung der sechsten Season, um Morgan Jones in einem völlig neuen Licht erstrahlen zu lassen. Als er in Staffel 1 das erste Mal auf Rick traf, hatte er sich mit seinem Sohn Duane im Haus von Ricks einstigen Nachbarn verschanzt. Da der ehemalige Police Officer gerade erst aus dem Koma erwacht war, mussten sie ihn darüber aufklären, dass die Welt zugrunde geht – denn die Toten stehen wieder auf. Unter ihnen weilt auch Morgans Frau Jenny (Keisha Tillis). Vater und Sohn litten sehr unter dem Verlust.
Schließlich trennte sich Rick von Morgan und Duane, um seine Familie zu suchen. Eigentlich wollten sie über Funk in Kontakt bleiben, hörten allerdings lange Zeit nichts voneinander. Bis Rick, Michonne (Danai Gurira) und Carl (Chandler Riggs) in der dritten Staffel in einen Kugelhagel gerieten, für den – wie sich herausstellte – Morgan verantwortlich war. Da mittlerweile auch sein Sohn Duane ums Leben gekommen war, hatte er den Verstand verloren. Zwar konnte Rick zu ihm durchdringen, doch Morgan verzichtete darauf, sich dessen Gruppe anzuschließen.
„The Art of Peace“ kehrt zurück: Eine Hommage an den Frieden
Am Ende der fünften Staffel trafen Rick und Morgan schließlich wieder aufeinander – ausgerechnet in dem Moment, in dem Rick Pete Anderson (Corey Brill) erschoss. Zuvor hatte er die berühmte „We Are the Ones Who Live“-Rede gehalten. Der Kreis schließt sich also in gewisser Weise. Auf Grundlage dessen, was Morgan zwischen Staffel 3 und 5 erlebt hat, zeigt er sich bestürzt über Ricks düstere Wandlung. Denn Morgan ist es dank obigem Buch tatsächlich gelungen, wieder zu sich selbst zu finden.
Was genau ihm widerfahren ist, erfahren wir in Staffel 6, Folge 4: Morgan schlich sich an das Haus eines Mannes an, weshalb dieser ihn gefangen nahm. Er stellte sich als Eastman (John Carroll Lynch) vor und warf Morgan „The Art of Peace“ in die Zelle, um ihm die Kunst des Aikido zu lehren. Morgan rezitierte:
„Aikido heißt nicht töten. Obwohl in fast allen Glaubensrichtungen ein Gebot besteht, kein Leben zu nehmen, rechtfertigen die meisten das Töten aus dem einen oder anderen Grund. Beim Aikido jedoch versuchen wir vollständig auf das Töten zu verzichten. Selbst bei den allerbösesten Menschen.“
Da er nach dem Tod seiner Familie keinen Lebenssinn mehr sah, wünschte sich Morgan, von Eastman getötet zu werden. Doch der brachte ihm die Kampfkunst und dessen ethische Inhalte näher – und schenkte Morgan damit ein neues Leben. Dennoch waren andere Charaktere natürlich nicht vor dem Tod gefeit. Könnt ihr euch noch an die schrecklichsten Szenen erinnern?