Nach erheblichem Zuschauerschwund in den letzten Jahren sollte „The Walking Dead“ mit der 9. Staffel noch einmal ganz neu durchstarten. Doch die Quoten sind auf einen dramatischen Tiefpunkt gefallen.
Auch beim zweiten Versuch konnte sich „The Walking Dead“ in Staffel 9 nicht fangen – im Gegenteil. Nur 4,95 Millionen Zuschauer sahen die Episode „Die Brücke“ (hier findet ihr unsere Review zur Folge) beim US-Sender AMC. Lediglich die zweite und die vierte Episode der ersten Staffel lockte seinerzeit unter fünf Millionen Zuschauer vor die US-Bildschirme. Die Serie ist quasi genau da, wo sie vor acht Jahren begann.
Einen neuen Tiefpunkt erreichte sie dennoch, und zwar im sogenannten Nielsen Rating. Dies erfasst in den USA, wie viele TV-Haushalte es überhaupt gibt und wie viele sich davon für eine bestimmte Serie entschieden. Die neueste Folge von „The Walking Dead“ erreichte in diesem Rating eine 2.0 in der werberelevanten Zielgruppe, also haben zwei Prozent der gesamten TV-Haushalte in den USA bei „Die Brücke“ eingeschaltet. So schlecht schnitt noch nie eine Episode in der Geschichte von „The Walking Dead“ ab.
„The Walking Dead“: Neustart misslungen
Schon zuvor war der Staffelstart eher für Negativschlagzeilen verantwortlich. Die 1. Episode „Ein neuer Anfang“ sahen gerade einmal 6,1 Millionen Zuschauer. Das sind nur noch halb so viel wie zum Start von Staffel 8, bei dem noch 11 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten. Damit hat die ehemalige Erfolgsserie den schlechtesten Start seit Beginn der ersten Staffel hingelegt!
Der Zuschauerschwund der letzten Jahre ist vor allem auf erzählerische Schwächen unter dem Showrunner Scott M. Gimple zurückzuführen. Aus diesem Grund wurde er in der 9. Staffel von der langjährigen Autorin Angela Kang ersetzt. Diese führte gleich diverse Änderungen ein, wie beispielsweise eine neue Anfangssequenz im Comic-Look. Außerdem gibt es zwischen dem Finale von Staffel 8 und der 1. Episode von Staffel 9 einen Zeitsprung von 18 Monaten. Wie der Name der Episode „Ein neuer Anfang“ schon deutlich macht, wollte man damit einen kompletten Neustart wagen.
Doch der Neuanfang ist den Zuschauern offensichtlich nicht radikal genug, um sie wieder in Scharen vor die TV-Geräte zu locken. Auch wir kommen in unserem Review zu dem Schluss, dass es zu wenig Änderungen gibt, um die abgewanderten Fans zurückzugewinnen. Dass demnächst auch noch Rick und Maggie aus der Serie verschwinden werden, wirkt angesichts der schlechten Quoten natürlich dramatisch. Es ist stark zu vermuten, dass dann noch mehr Zuschauer endgültig das Handtuch werfen werden.
Trotz aller Probleme hat Josh Sapan, der Sendechef von AMC kürzlich angekündigt, dass die Serie noch mindestens 10 Jahre laufen soll. Die Frage ist, ob dann noch jemand einschalten wird.