Für den Untergang der Menschheit gibt es einige Szenarien. Ein riesiger Asteroid im „Armageddon“-Stil, die Außerirdischen sind in bester „Independence Day“-Manier doch nicht in friedlicher Mission unterwegs oder schlicht der überfällige Ausbruch der Zombie-Apokalypse. „The Walking Dead“ hat Zombies zum derzeit beliebtesten Ende für die Menschheit emporgehoben – sofern es so etwas überhaupt gibt -, doch wie realistisch geht die TV-Serie dabei vor? Eine aktuelle Studie liefert die erschreckende Antwort.
Die Physik-Studenten der University of Leicester sollten im Zuge eines Projektes lernen, praktische Erfahrung mit wissenschaftlichen Texten zu sammeln. Um etwas Würze in die staubtrockene Angelegenheit zu bringen, untersuchten die Studenten dabei, wie schnell die Zombie-Apokalypse die Menschheit dahinraffen würde.
„The Walking Dead“: Diese brutale Szene wurde euch nicht gezeigt
Das Ergebnis: Nach 100 Tagen leben noch 273 Menschen. Weltweit.
Menschheit hat laut Studie keine Chance gegen Zombies
Die Studenten haben das sogenannte SIR-Modell (Susceptible Infected Recovered) zur Hilfe genommen, das die Verbreitung von Krankheiten realistisch darstellt und dafür die Bevölkerung in drei Klassen unterteilt. Die, die sich infizieren können, die Infizierten selbst und die Toten beziehungsweise Genesenen. Wobei es in der Zombie-Apokalypse natürlich nur Tote und keine Genesenen gibt.
Zur Grundlage der Berechnung ging man davon aus, dass ein Mensch an jedem Tag einer 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit ausgesetzt ist, von einem Zombie getötet zu werden. Damit wäre der Zombie-Virus ungefähr doppelt so ansteckend wie die Pest. Für die Zombies selbst berücksichtigte man eine Lebensdauer von 20 Tagen, bevor sie verhungern. Dennoch hat die Menschheit laut der Rechnung kaum eine Chance, denn nach knapp drei Monaten leben nicht einmal mehr 300 Menschen und auf jeden der Überlebenden kommen eine Millionen Zombies.
Das Szenario von „The Walking Dead“ ist durchaus stimmig
Ist „The Walking Dead“ also viel zu optimistisch, was unsere Chancen angeht? Nicht unbedingt. Die Studie ließ nämlich unberücksichtigt, dass wir uns wehren und verteidigen können. Die Lebensdauer der Zombies würde in Wahrheit vermutlich etwas nach unten gedrückt, sobald die Überlebenden zunehmend besser lernen, mit der neuen Situation umzugehen.
Ebenfalls wurde vernachlässigt, dass der Zombie-Virus im späteren Verlauf nicht mehr derart grassiert wie zu Beginn, einfach weil weniger Menschen leben, an denen sich die Zombies laben könnten. Und natürlich gibt es noch vermeintlich sichere Zufluchten wie Inseln oder höher gelegene Habitate, in denen sich Menschen gut verschanzen könnten.
Darum benutzt in „The Walking Dead“ niemand das Wort „Zombie“
Die Studie kommt deswegen trotz des eigentlich negativen Ergebnisses zu einem durchaus positiven Fazit. Demnach wäre es tatsächlich möglich, dass die Menschheit die Zombie-Apokalypse übersteht und anschließend eine neue Zivilisation aufbauen kann.