Die 6. Folge der 7. Staffel von „The Walking Dead“ schweift erneut von der Hauptstory ab und widmet sich einer Nebenfigur, die bisher eher wenig im Rampenlicht stand: Tara. Ob dieser Versuch gelungen ist, erfahrt ihr in unserer Review.
Dass die neue Season von „Walking Dead„ immer häufiger abschweift und sich lieber auf einzelne Charaktere und Ortschaften konzentriert, sind wir inzwischen gewohnt. Trotzdem wirkt eine Folge, in der nur Tara (Alanna Masterson) und Heath (Corey Hawkins) im Zentrum stehen, gewagt. Immerhin haben die beiden keine so große Anhängerschaft wie Daryl (Norman Reedus) oder Carol (Melissa McBride). Doch trotz einiger Schwächen hatte die Episode ihre starken Momente. Und das lag nicht nur an Taras Präsenz, sondern auch an der interessanten neuen Siedlung, die uns vorgestellt wurde.
The Walking Dead Staffel 7: Deutscher Start, Episoden & Trailer
Zusammenfassung: Die Welt wird größer
Das letzte mal haben wir die beiden gesehen, als Ricks Gruppe den Außenposten der Saviors vernichtet hat. Heath und Tara sind seitdem auf der erfolglosen Suche nach Medizin und Munition, ohne zu ahnen, was inzwischen passiert ist. Eines Tages werden sie auf einer abgeriegelten Brücke von einer Gruppe von Beißern eingekesselt und getrennt. Während Heath sich vor der Horde auf ein Auto rettet, fällt Tara ins Wasser und wird an einem verlassenen Strand angespült.
Zum Glück sind dort eine junge Frau namens Cyndie und ein kleines Mädchen namens Rachel unterwegs. Das freche Kind will Tara sofort töten, während Cyndie Mitleid mit der Fremden hat und sie vor dem sicheren Tod rettet. Ihr Mitgefühl erweist sich jedoch als großer Fehler. Als sie Tara Proviant bringt, stellt sich diese ohnmächtig und folgt ihr heimlich ins Camp. Während sich Tara im Busch versteckt, beobachtet sie die scheinbar friedliche Siedlung, die nur von Frauen und Kindern bewohnt wird.
Episodenguide zu “Walking Dead“ Staffel 7
Doch als die Frauen Tara entdecken, wird klar, dass Außenseiter hier nicht willkommen sind. Tara wird von den schießwütigen Amazonen gejagt und in letzer Sekunde von Cyndie gerettet, die sie schon am Strand beschützt hat. Daraufhin wird Tara von der Anführerin Natania an eine Heizung kettet und nach ihrer Herkunft ausgefragt, doch Tara lügt die Frauen an und sagt, dass sie alleine unterwegs ist.
Töten oder getötet werden
Obwohl Natania genau weiß, dass Tara nicht die Wahrheit sagt, beschließt sie ihr eine Chance zu geben. Bei einem gemeinsamen Abendessen erzählt sie von der Geschichte des Camps. Eine feindliche Gruppe (Saviors) hat sie einst überfallen und alle Männer und Jungs getötet. Seitdem halten sie sich im Dickicht versteckt und töten jeden Fremden, damit niemand von ihrem geheimen Aufenthaltsort erfährt. Sie wissen, dass es grausam ist, unschuldige Menschen umzubringen, aber ihnen blieb nichts anderes übrig. Natania schlägt Tara daraufhin vor, bei ihnen zu bleiben. Damit wäre allen geholfen: Tara hätte eine neue Heimat und sie wüssten, dass ihr Geheimnis sicher bleibt.
The Walking Dead Staffel 8: Start in Deutschland
Daraufhin gibt Tara ihre Fassade auf und erzählt ihnen die Wahrheit über Alexandria. Sie gesteht ihnen, dass auch sie und Ricks Gruppe schreckliche Dinge getan und den Außenposten der Saviors angegriffen haben. Außerdem schlägt sie eine Partnerschaft mit Alexandria vor. Natania geht zunächst auf den Vorschlag ein und lässt Tara zusammen mit zwei Frauen nach Alexandria aufbrechen. Doch in Wirklichkeit plant sie die unerwünschte Mitwisserin heimlich exekutieren zu lassen, ohne dass Cyndie davon erfährt.
Die Wahrheit über die Saviors
Im Wald kommt es schließlich zu einer Verfolgungsjagd zwischen Tara und den Frauen. Tara wird gestellt und erfährt was Ricks Attacke bedeutet. Sie haben nicht Negan, sondern lediglich einen Außenposten der Saviors ausgeschaltet. Damit sei Alexandrias Schicksal besiegelt und die Frauen hätten keine andere Wahl, als Tara zu töten. Die Saviors haben nämlich einst ihre Männer getötet und durch Tara könnten sie wieder zu ihrer Siedlung gelangen. Bevor die Frau Tara erschießen kann, kommt jedoch Cyndie in letzter Minute zur Rettung.
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Sie bringt Tara zur Brücke, auf der sie Heath verloren hat. Lässt sie jedoch vorher schwören, die Siedlung unter allen Umständen geheim zuhalten. Die beiden trennen sich und obwohl Tara Heath nicht finden kann, der wahrscheinlich entkommen konnte, bricht sie optimistisch in Richtung Alexandria auf. Mit einer lustigen Sonnenbrille und einer Doktorfigur, die sie Denise schenken will, steht sie glücklich vor den Toren Alexandrias. Nur um von einem erschütterten Eugene empfangen zu werden.
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Nun kennt Tara nicht nur die Wahrheit über die Saviors und alles was Negan in der Zwischenzeit getan hat. Sie erfährt auch, dass ihre Freundin Denise tot ist sowie, dass Negan Glenn und Abraham erschlagen hat. Rosita, die noch immer verzweifelt nach Rache aus ist, fragt Tara, ob sie irgendwo Waffen oder Munition gefunden hat. Doch Tara hält des Versprechen und verrät nichts über die Siedlung. Man fragt sich nur für wie lange. Mit der Zeit wird der Druck durch Negan steigen und dann bleibt Tara nichts anderes übrig, als die Frauen zu verraten.
Fazit: Menschen sind nicht böse, sie vergessen nur, wer sie sind
Im Vergleich zu den letzten Folgen war die 6. Folge der 7. Staffel von „Walking Dead“ fast optimistisch. Cyndie und Tara zeigen, dass noch Gutes in der Menschheit steckt. Während Cyndie Taras Leben rettet, auch wenn es gegen die Gesetze ihrer Siedlung verstößt, hält Tara ihr Versprechen, auch wenn es einen großen Nachteil für Alexandria bedeutet. Fragt sich nur wie lange das so bleibt und ob nicht doch aus den Fremden irgendwann Verbündete werden müssen. Die Frauen können sich nicht ewig vor den Saviors verstecken und Alexandria braucht dringend Unterstützung im Kampf gegen Negan. Auf jeden Fall ist es interessant zu sehen, dass es noch mehr Player in der Gegend neben Hilltop und dem Kingdom gibt.
Nichtsdestotrotz hatte die Episode einige Schwächen. Auch wenn Tara die Handlung überraschend gut tragen konnte, war eine ganze Episode, die nur ihr gewidmet ist, mehr als unnötig. Es hätte überhaupt nicht geschadet, zwischendrin etwas mehr Fokus auf die anderen Siedlungen zu legen. Andere Serien wie „Game of Thrones“ schaffen es ja auch, Handlungen parallel zu erzählen.
So kommt man sich als Zuschauer vor, als wären den Autoren die Ideen ausgegangen oder als würden sie jeden billigen Trick nutzen, um die Zuschauer möglichst lange auf die Folter zu spannen. Ein weiteres Negativbeispiel ist, wie Heaths Schicksal inszeniert wurde. Tara findet auf der abgeriegelten Brücke, die eigentlich von stark verwesten und verstaubten Beißern überannt ist, einen Beißer, der wie Heaths Doppelgänger aussieht. Ein kleiner Gimmick, um den Zuschauer kurz im Glauben zu lassen, er sei tot. Dabei ist es völlig aberwitzig, dass so etwas passiert. In solchen Momenten verkauft „Walking Dead“ seine Zuschauer eindeutig für dumm und gleitet ins lächerlich abstruse ab.
Zum Glück wird die Handlung in den nächsten Folgen etwas spannender. In der Promo zu den letzten beiden Folgen, erfahren wir mehr über Negan und die Saviors. Außerdem sind Jesus und Carl in der Höhle des Löwen angekommen. Hier könnt ihr selbst einen Blick drauf werfen.