In der achten und vorerst letzten Folge der 9. Staffel von „The Walking Dead“ schlagen die Whisperers wie aus dem Nichts zu – und Negan hat im Midseason-Finale mal wieder was zu lachen. Wir haben die High- und Lowlights der Episode in unserem Review für euch zusammengefasst. Spoiler folgen!
„The Walking Dead“ Staffel 9 Folge 8 – Trailer
Hierzulande laufen die neuen Folgen der 9. Staffel immer montags auf dem Pay-TV-Sender Fox auf Deutsch. Fox empfangt ihr in Deutschland unter anderem über Sky und Sky Ticket Entertainment. Bis Ende Januar bezahlt ihr dort aktuell nur 4,99 Euro. Hier findet ihr alle Infos zu „The Walking Dead“ im Stream.
Die Whisperers schlagen endlich zu
Alles im Midseason-Finale lief (wenig überraschend) auf den ersten tödlichen Angriff der Whisperers hinaus, und „The Walking Dead“ lieferte rechtzeitig vor der Winterpause endlich noch eine spannende Folge ab, deren Auswirkungen sich noch kaum einschätzen lassen – zumal die TV-Serie sich in einigen Aspekten erneut stark von Robert Kirkmans Comicvorlage unterscheidet. Besonders der aktuelle Heldentod des Fan-Lieblings Jesus dürfte Kenner der Comics genauso geschockt haben wie die unbedarfteren Zuschauer.
Jesus, Negan & die Flüsterer bekommen Sternstunden spendiert
Highlights des Midseason-Finales: Die unerbittliche Jagd der beängstigend zielstrebigen Beißerherde sorgte für die meiste Spannung in Folge acht der neunten TWD-Staffel. Die ängstliche Ratlosigkeit von Eugene macht auch Aaron, Daryl und Jesus nervös, besonders, als ihre sonst so bewährten Pläne, die Herde per Feuerwerkskörper in eine andere Richtung zu lenken, kläglich scheitern. Die resultierende Einkesselung der Helden an einem vernebelten Friedhof markiert – einem intensivierenden Sturm und einer unentrinnbaren Todesnähe – eine befriedigende Rückkehr zu den Horror-Wurzeln von „The Walking Dead“.
In einem letzten Aufbäumen darf Jesus noch einmal zeigen, warum er für die Überlebenden als der wichtigste Krieger gilt, indem er die unaufhaltsame Herde mit athletischen Schwerteinlagen dezimiert. Leider ist sein letzter Gegner kein hirnloser Streuner, sondern ein Flüsterer: In letzter Sekunde weicht der vermeintliche Beißer aus und durchbohrt Jesus mit einem Schwert – wirkungsvoller und schockierender hätten sich die Whisperers kaum als die neue große Bedrohung vorstellen können. Jesus wird der Serie selbstverständlich fehlen, doch genau das war lange Zeit die Stärke von „The Walking Dead“ – man konnte nie sicher sein, wen es als Nächstes erwischen wird.
Das zweite Highlight des Midseason-Finales ist das Resultat eines unachtsamen, weil bis aufs Blut gereizten Gabriel: Als er Negans Gefängnis entnervt verlässt, versäumt er es, die Zelle seines einst beängstigendsten Feindes Negan richtig zu schließen – Negan ist zurück! Man kann sich zwar über Gabriels Dummheit ärgern (oder sie für unglaubwürdig halten), doch eines ist sicher: Ein Szenario, in dem die Whisperers den Krieg erklären, Hilltop und Alexandria nicht wirklich am gleichen Strang ziehen und zu allem Überfluss Negan auf freiem Fuß ist, klingt nach ziemlich spannenden Entwicklungen in der zweiten Hälfte der neunten Staffel „The Walking Dead“.
Dumme Teenager und Ärger zwischen Hilltop & Alexandria
Lowlights des Midseason-Finales: Es mag angesichts einer durchschnittlichen Staffel recht gelungenen Episode nach Jammern auf hohem Niveau klingen, doch ein wenig ermüdend sind die halbseidenen Andeutungen eines anscheinend folgenschweren Streits zwischen Michonnes Alexandria und Maggies Hilltop schon. Ein kleiner Cliffhanger zumindest, der die Kühle ein wenig verdeutlicht, die Michonne in Hilltop entgegen bläst, hätte der Episode ganz und gar nicht geschadet. Denn seit dem 6-Jahres-Zeitsprung wurde in der Hinsicht wenig erklärt.
Ein weiteres Lowlight, wenn auch ein vernachlässigbares, ist ein dramaturgischer Kunstgriff, den man so einfach schon hundertmal gesehen hat und der einen jedesmal wieder dazu reizt, „Tu’s nicht!“ in Richtung Fernseher zu brüllen: Henry ist neu in Hilltop und braucht Freunde, weshalb er sich folgefalsch auf ein paar gelangweilte Teenager einlässt, die mit ihm nach Torschluss unerlaubt Selbstgebrannten saufen und ihm dann noch was total Verwegenes zeigen wollen. Gähn! Immerhin kommt Henry rechtzeitig zur Vernunft und macht der Beißer-Fledderei ein jähes Ende.
Allerdings ist wiederum spannend, warum Henry überhaupt so neben sich stand, dass er sich dem infantilen Treiben seiner gelangweilten neuen Freunde so unüberlegt angeschlossen hatte:
WTF-Moment des Midseason-Finales: Zumindest wenn man sich die Reaktionen der Fans von „The Walking Dead“ ansieht, geht der Preis für den WTF-Moment der Woche wohl knapp an die Enthüllung, dass Alden und Enid ein Paar sind – den Twitter-Account „The Walking Dead World“ scheint der Kuss der beiden ebenso verwirrt zu haben wie den armen Henry:
Fazit: Vielleicht kommt „Evolution“ nicht an die ganz großen Folgen von „The Walking Dead“ heran, aber das Midseason-Finale der Staffel 9 ist die stärkste Episode seit Langem. Jesus‘ furioser Abgang zeigt gleichzeitig die perfide Stärke der Whisperers, Beißer-Herden zu infiltrieren und zur Zerstörung ihrer Feinde hin zu lenken. Mit Jesus‘ Tod, Negans Flucht und der Machtdemonstration der Flüsterer macht Folge 8 die Fans der Serie endlich nicht mehr (nur) heiß auf kommende Konflikte und versäumt es dabei trotzdem nicht, die Zuschauer mit einem haarsträubenden Cliffhanger in die Winterpause zu schicken.