„Walking Dead“ nimmt an Fahrt auf. Und auch wenn der Krieg gegen Negan erst in der 8. Staffel das volle Ausmaß erreichen wird, wandelt sich die Serie langsam aber sicher zum Besseren. Ob das was damit zu tun hat, dass die Macher uns nicht mehr mit lahmen Bottle-Folgen quälen?
Die Zeiten ändern sich und nicht jeder kann da mithalten. In der 15. Folge der 7. Staffel von „Walking Dead“ bahnen sich gleich an drei Orten einschneidende Veränderungen an. Fangen wir mit der vorhersehbarsten Entwicklung an. Wie zum Teufel konnte Gregory (Xander Berkeley) zum Anführer von Hilltop aufsteigen? Klar, die Saviors hatten ihre Finger im Spiel. Doch das erklärt noch lange nicht, warum seine „Untertanen“ ihn nicht schon längst gefangen genommen haben. Gregory ist auf mehreren Ebenen ein verachtenswerter Feigling: Er denkt kurz darüber nach, eine hilflose schwangere Frau (Maggie) hinterrücks zu erstechen. Er hat noch nie in seinem Leben einen Walker angefasst, prahlt aber mit erfundenen Heldentaten. Er plant den Verrat an Maggie (Lauren Cohan), obwohl sie kurz zuvor seinen Arsch gerettet hat.
Walking Dead Staffel 7: So geht es weiter
Dass Gregory sie ans Messer liefern wird, ist keine Überraschung. Was uns vielleicht erstaunen könnte, ist Negans Reaktion. Trotz seinen psychopatischen Tendenzen hat er nämlich einen Ehrenkodex, der Verräter ganz oben auf die Abschussliste stellt (siehe: Spencers Tod im Midseason-Finale). Negan zu verklickern, dass Maggie über Wochen in Hilltop versteckt gehalten wurde, scheint etwas riskant. Doch vielleicht kommt Gregory noch mit heiler Haut davon, falls er genauso geschickt lügt wie bisher.
Oceanside: Achtung, die Seemonster kommen!
Nachdem Tara (Alanna Masterson) ihr großes Geheimnis verraten hat, bricht Ricks (Andrew Lincoln) Gruppe inklusive Jesus, Daryl (Norman Reedus) und Michonne (Danai Jekesai Gurira) Richtung Oceanside auf. Idealerweise wollen sie die Bewohnerinnen und Kinder nicht verletzten, doch ganz ohne Streit werden sie die Waffen der Frauen nicht bekommen. Dafür rückt erstmal Tara vor, die die Anführerin Natania durch gutes Zureden auf ihre Seite zu ziehen versucht. Doch die starrsinnige Dame denkt nicht daran, ihre Sicherheit für einen Haufen Fremde aufzugeben und nimmt Tara als Geisel.
Nun muss Ricks Gruppe etwas ruppiger, ja fast arschlochmäßig, vorgehen. Sie jagen die Frauen durch Sprengsätze und Michonnes Warnschüsse aus dem Camp. Doch dann tritt Natania mit einer auf Tara gerichteten Pistole vor Rick. Die Pattsituation wird ausgerechnet von Cyndie gelöst, die mit einem beherzten Knockout erneut Taras Leben rettet. Zu allem Überfluss platzt eine, zugegegen, sehr gut gestaltete, „Fluch der Karibik“-artige Walker-Horde ins Geschehen. Nun können Ricks Leute beweisen, wie erfahren sie im Kämpfen sind und sogar einige Frauen auf ihre Seite ziehen. Am Ende darf Rick die Waffen mitnehmen und auch wenn ihn die Frauen erstmal nicht begleiten, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie es nicht mehr tatenlos im Versteck aushalten. Doch war es wirklich notwendig alle Pistolen mitzunehmen? Immerhin lassen sie viele Frauen und Kinder komplett schutzlos zurück? Hoffentlich wird das Lager nicht für Ricks Krieg geopfert.
Episodenguide zu “Walking Dead“ Staffel 7
Die größte Überraschung wartet aber am Schluss der Folge. Rosita (Christian Serratos) hat in Folge 14, wie vermutet, Dwight getroffen. Und der hat sich scheinbar endgültig gegen Negan gewendet. Und auch wenn Daryl erstmal wütend auf seinen Peiniger losgeht, ist Ricks höchst interessiert an der möglichen Kooperation. Kann man ihm vertrauen? Und wird Dwight direkt zu Rick überlaufen oder heimlich als Spion im Sanctuary wirken? Letzteres verspricht defintitiv, spannend zu werden.
Sanctuary: Was wird aus Sasha?
Sasha (Sonequa Martin-Green) wurde zum Glück in der letzten Folge, nicht wie vermutet, erschossen, sondern in Daryls ehemalige Zelle gesperrt. Dort macht sie eine höchst unangenehme Begegnung mit rapy David, die nur durch Negans (Jeffrey Dean Morgan) zufälliges Erscheinen beendet werden kann. Es stellt sich heraus, dass Negan etwas gegen Vergewaltiger hat. Wer hätte das gedacht, immerhin hält der Despot einen ganzen Harem von Sexsklavinnen. Doch wahrscheinlich glaubt Negan in seinem Größenwahnsinn, dass er einer von den Guten ist und die Frauen freiwillig bei ihm bleiben Das ganze Ausmaß seiner Arroganz zeigt sich auch im Verhalten gegenüber Sasha. Obwohl er mit Abraham einen ihrer engsten Freunde getötet hat, glaubt er sie durch Zwang, auf seine Seite ziehen zu können. Dafür stellt er Sasha vor eine perverse Wahl. Er lässt David erstochen in der Zelle zurück und legt Sasha ein Messer hin. Entweder sie tötet sich selbst oder sie tötet den auferstandenen Beißer. Doch dadurch entscheidet sie sich für Negans Seite.
The Walking Dead Staffel 8: Wie viele Seasons wird es noch geben?
Natürlich ist Sashas Überlebenswillen größer, doch das bedeutet noch lange nicht, dass sie so wie Eugene sofort zu Negan übergeht. Und ausgerechnet der verräterische Eugene kommt sie schließlich in der Zelle besuchen. Sasha versucht ihn ein letztes Mal davon zu überzeugen, ihr beim Attentat gegen Negan zu helfen, doch Eugene scheint ein hoffnungsvoller Fall zu sein. Statt einer Waffe schmeißt er eine giftige Pille in ihre Zelle, mit der sie Selbstmord begehen kann. Ob Sasha noch eine Chance dazu bekommt, Negan umzubringen? Negan wird Sasha jedenfalls dazu nutzten, Ricks Gruppe ordentlich unter Druck zu setzen.
Walking Dead Staffel 7 Folge 15 Review: Fazit
Man merkt, dass die parallel erzählten Handlungsfäden der Serie gut tut. Als Zuschauer muss man eben nicht sehen, wie die Figuren stundenlang durch die Landschaft spazieren, während im Hintergrund die Grillen zirpen. Kurz und knackig sollte eine Folge sein und spannende Ereignisse beeinhalten, die irgendwo hinführen. Mit der 15. Folge wurden die Vorbereitung zum Kampf gegen Negan endlich beendet. Wer jedoch in der 16. Folge eine spektakuläre Schlacht erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht. In der Preview zur nächsten Folge sieht es eher nach der Ruhe vor dem Sturm aus. Die Parteien beziehen Stellung und so manches Leben ist in Gefahr. Weiter oben könnt ihr selbst einen Blick reinwerfen.
