„The Witcher“ feiert auf Netflix große Erfolge und begeistert sowohl Neueinsteiger*innen als auch eingefleischte Fans der „Witcher“-Bücher und Videospiele. Obwohl die Serie in Staffel 1 vieles erklärt, werden einige essenzielle Kenntnisse einfach vorausgesetzt, was viele Zuschauer*innen wahrscheinlich verwirren wird. Wir erklären die wichtigsten Hintergründe zur Welt des Witchers (Henry Cavill) und das garantiert ohne Spoiler! Wer also noch immer nicht dazu gekommen ist, die Serie zu streamen, kann sich vorab informieren.
Was sind Hexer und warum sind sie keine Menschen?
Hexer Geralt von Riva wird in der Serie weder eingeführt, noch wird erklärt, was für ein Wesen er ist – es wird nur immer wieder betont, dass er kein Mensch sei. Das ist nur die halbe Wahrheit, denn Geralt war einst ein Mensch. Als Kind wurde er, wie viele andere Waisen- und Armenkinder, zur Hexer-Feste Kaer Morhen gebracht.
Für die Hexer-Ausbildung werden die Kinder insgesamt vier lebensgefährlichen Prüfungen unterzogen, die nur die Besten der Besten überstehen. Eine der schlimmsten Prüfungen ist die sogenannte Kräuterprobe, die nur 20 Prozent der Kinder überleben. Dabei wird den Jungs ein Giftcocktail verabreicht, der, sofern man ihn überlebt, das Kind zum Mutanten werden lässt. Hexer sind ausschließlich Männer, da ein weiblicher Körper die Kräuterprobe und Mutationen nicht überstehen würde. (Wie die Serie zeigt, ist die Ausbildung für Magierinnen aber auch kein Zuckerschlecken.)
Am Ende der gesamten Ausbildung sind Hexer perfekte Krieger mit schnelleren Reflexen, scharfem Gehör, Nachtsicht, verbesserter Wundheilung und deutlich verlangsamtem Alterungsprozess. Nebenwirkung der unmenschlichen Prozedur sind weiße Haare, Unfruchtbarkeit sowie eine gewisse Emotionslosigkeit.
Warum hat Geralt manchmal bleiche Haut und pechschwarze Augen?
Gleich in der ersten Szene der Serie lernen wir Geralt mit diesem gespenstischen Aussehen kennen. Kurz darauf sieht er dann wieder „normal“ aus. Das liegt daran, dass Hexer vor der Monsterjagd einen Trank aus weißer Nieswurz, Stechapfel, Weißdorn und Wolfsmilch zu sich nehmen. Dank der Mutation sterben Hexer an diesem giftigen Getränk nicht, sondern können ihre Organe damit vollständig unter Kontrolle halten und steigern ihre Reflexe und Sinne noch einmal um ein Vielfaches. Dass Hexer unter der Wirkung des Tranks selbst wie eine Schreckgestalt aussehen, nehmen sie billigend in Kauf.
Sind Hexer auch Magier?
In der ersten Folge äußert sich Geralt abfällig über Magier, schleudert seinen Feinden kurz darauf aber selbst einen Zauberspruch entgegen – widerspricht sich das nicht? Nein, denn Hexer verwenden ihre ganz eigene Form der Magie: Die Hexer-Zeichen. Es ist eine sehr einfache Form der Zauberei, die nur wirkungsvoll ist, wenn sie gezielt eingesetzt wird. Geralt kann unter anderem mit dem Aard-Zeichen eine telekinetische Druckwelle aussenden und mit Axii den Verstand seines Gegners beeinflussen.
Warum besitzt Geralt zwei Schwerter?
Auch ein Aspekt, der in der „The Witcher“-Serie leider nicht erklärt wird. Geralt trägt ein Schwert auf dem Rücken, ein anderes ist am Sattel seines Pferds Plötze befestigt. Das Stahlschwert auf seinem Rücken wenden Hexer nur gegen Menschen und normale Tiere an. Auch Mutanten, die einst Menschen waren, werden mit Stahl bekämpft.
Geralts andere Waffe ist ein Silberschwert, das Hexer ausschließlich gegen Monster und magische Wesen verwenden. Diese Kreaturen sind besonders anfällig gegen dieses Metall und werden in besonderen Fällen auch nur davon verletzt. In einer Szene der dritten Folge „Verrätermond“ umwickelt Geralt ein Monster mit einer Kette, woraufhin zischend Rauch aufsteigt. Das liegt daran, dass diese Kette ebenfalls aus Silber ist.
Wie sieht die Welt von „The Witcher“ aus?
Wie in so vielen anderen Fantasy-Geschichten ist auch die Welt des Hexers Geralt äußerst umfangreich. Der Kontinent besteht zum einen aus den nördlichen Königreichen, die aus einer Gruppe unabhängiger Königreiche, Fürstentümer und den Skellige-Inseln bestehen. Zu diesen Königreichen gehört auch Cintra, das eine große Rolle in der Serie spielt. Dem Norden gegenüber steht das mächtige Reich Nilfgaard im Süden, das sich durch aggressive Eroberungen die dortigen Ländereien angeeignet hat. In der Welt leben außer Menschen auch Zwerge, Elfen, Halblinge und andere Fabelwesen, die verächtlich als „Anderlinge“ bezeichnet werden.
Was ist die Sphärenkonjunktion?
Mehrfach erwähnt, doch nicht erklärt, wird die sogenannte Konjunktion der Sphären. Dabei handelt es sich um eine kosmische Kollision mehrerer Paralleluniversen vor etwa 1.500 Jahren. Sie gilt gemeinhin als Ursprung von Ungeheuern wie Ghulen und Basilisken. Die Elfen behaupten, dass durch die Sphärenkonjunktion auch die Menschen in die Welt gelangten. Menschliche Zauberer nehmen dagegen an, dass die Menschen damals schon existierten, zu dem Zeitpunkt aber erst die Magie erhielten. Gelehrte gehen außerdem davon aus, dass sich solch eine Weltenkollision jederzeit wiederholen kann. Die Spin-off-Serie „The Witcher: Blood Origin“ spielt lange vor der Originalserie in der Zeit der Sphärenkonjunktion und gibt ein paar aufschlussreiche Informationen zu diesem Ereignis aber auch zum allerersten Hexer preis.
Auf welcher Vorlage basiert die „The Witcher“-Serie?
Die Serie basiert auf der Buchvorlage von Andrzej Sapkowski, nicht aber auf den drei Computerspielen, die erst viele Jahre später angesiedelt sind. Die erste Staffel mischt dabei Geschichten aus den ersten beiden Kurzgeschichtenbänden „Der letzte Wunsch“ und „Das Schwert der Vorsehung“ mit „Das Erbe der Elfen“, dem ersten Band der fünfteiligen Geralt-Saga.
Insgesamt sind neun „The Witcher“-Romane von 1992 bis 2013 erschienen. Wer die Serie mag, sollte unbedingt in die Bücher reinschnuppern, da sie noch viel tiefgründiger, witziger und oft auch tragischer sind. Hier findet ihr die richtige Reihenfolge der „The Witcher“-Bücher.
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