Geralt von Riva ist ein recht wortkarger Geselle in der neuen Netflix-Hitserie „The Witcher“. Das war nicht immer so, wie Macherin Lauren Schmidt Hissrich verrät. Anfangs sprach Henry Cavill als Geralt genauso viel wie in der Romanvorlage.
Als Henry Cavill als Geralt von Riva für die Netflix-Serie „The Witcher“ enthüllt wurde, war die Reaktion eher verhalten. Nicht wenige zeigten sich gar enttäuscht mit dieser Entscheidung. Und so war es nicht verwunderlich, dass es auch kritische Stimmen gab, die es ihm nicht zutrauten, diesen komplexen Charakter mit dem nötigen Charisma zu spielen: „Superman“ als Hexer? Das kann nicht gut gehen, war die überwiegende Meinung im Vorfeld.
Nun ist die Serie vor knapp einer Woche offiziell gestartet und – wie so oft – konnte sich das Publikum schließlich mit eigenen Augen von seiner Darbietung überzeugen und sich eines Besseren belehren lassen. Und Cavill hat es geschafft, die Herzen der Fans sowohl der Romane von Autor Andrzej Sapkowski als auch der Videospielreihe des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt RED im Sturm zu erobern. Zahlreiche Memes und Liebesbekundungen über soziale Netzwerke sind der Beweis.
Ihr habt „The Witcher“ noch nicht gesehen? Dann erklären wir euch, was ihr im Vorfeld wissen müsst:
Viele zeigen sich begeistert davon, dass Cavill es schafft, allein über seine zumeist stoische Mimik und vor allem über seine ständigen „Hmms“ und sein Grunzen auszudrücken, wofür andere halbe Monologe bräuchten. Ein echter Mann, wenn man so will. Dass sein Geralt von Riva sich so geriert, ist aber in erster Linie Showrunner Lauren Schmidt Hissrich und Cavills Zusammenarbeit zu verdanken, wie die Macherin in einem Interview mit The Hollywood Reporter verriet:
„In der ersten Episode ließ ich Geralt von Riva zunächst eine Menge sprechen. Denn so ist er auch in den Büchern. Die Leute halten Geralt von Riva immer für wortkarg, aber in den Büchern spricht er ohne Unterlass. Am Set und ganz besonders beim Schneiden erkannten wir jedoch, dass wir all diese Erläuterungen gar nicht benötigten. Henry Cavills Geralt von Riva hat eine solche Tiefe und so eine vielschichtige Darbietung, dass wir es nicht nötig haben, dass er all seine Gefühle erklärt. Er tut es mit einem einzigen Blick oder einem Grunzen.“
Daher habe man sich entschlossen, all den unnötigen Ballast an Dialogen und Monologen zu entfernen und das, was die Bücher vermittelten, gänzlich über das Schauspiel von Cavill nach außen zu tragen. Eine Entscheidung, die funktioniert hat.
Ihr wollte wichtige Anspielungen in der Serie sehen? Dann geht es hier lang:
Henry Cavill ließ sich von „The Witcher 3: Wild Hunt“ inspirieren
Und das kommt auch nicht von ungefähr. Denn Cavill, der bekanntermaßen ein leidenschaftlicher Gamer ist, ließ sich bei seiner Darbietung vom Videospiel „The Witcher 3: Wild Hunt“ inspirieren. Genauer gesagt von Doug Cockle, der Geralt von Riva im Spiel seine Stimme leiht. „Als ich Doug Cockles unglaubliche Darbietung in ‚The Witcher 3: Wild Hunt‘ hörte, die ich immer und immer wieder vernahm, weil ich die Spiele endlos gespielt habe, erkannte ich, dass ich etwas Ähnliches anstreben könnte, um Geralts ernstes Äußeres zu kreieren“, erklärte Cavill im Gespräch mit IGN. Und genau das wollte er wortkarg und über eine schwere und ernste Stimme genau wie Doug Cockle vermitteln.
Tatsächlich kannte Cavill vor seiner Verpflichtung für die Netflix-Serie die Originalvorlage zu den Videospielen gar nicht. Also war seine Vorstellung von Geralt von Riva sehr stark von CD Projekt RED und Doug Cockles Version beeinflusst.
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