Henry Cavill darf wieder auf Monsterjagd gehen. Wir verraten euch in der spoilerfreien Kritik, warum „The Witcher“ das Zeug dazu hat, „Game of Thrones“ den Rang abzulaufen.
Fantasy-Fans wurden in den letzten 20 Jahren auf den Kinoleinwänden und den heimischen Bildschirmen geradezu verwöhnt. Angefangen mit „Der Herr der Ringe“, über „Game of Thrones“, bis zu den neuesten Serien wie „Shadow & Bones“ und „Das Rad der Zeit“, wurde konstant Nachschub geliefert. 2019 startete zudem die erste Staffel von „The Witcher“ auf Netflix, die nicht nur Fantasy-Fans abholte, sondern auch Gamer*innen der gleichnamigen Videospielreihe.
Mit Spannung war bereits die erste Staffel 2019 erwartet worden, schien Hauptdarsteller Henry Cavill doch wie kein Zweiter perfekt auf die Rolle des mürrischen Hexers zu passen. Am 17. Dezember 2021 startet auf Netflix die Staffel 2 von „The Witcher“. Acht neue Folgen warten darauf, von den Fans der Netflix-Serie weggebingt zu werden. Wir durften die ersten sechs Folgen bereits sehen und verraten euch, ob sich die zweijährige Wartezeit auf die neue Staffel gelohnt hat – natürlich ohne Spoiler.
Die Handlung nimmt jetzt erst Fahrt auf
Vorbei ist das Hin- und Herspringen in verschiedenen Zeitebenen, hier ist die stringente Erzählung. Musste die erste Staffel vor allem die Charaktere rund um Geralt von Riva (Henry Cavill), Yennefer von Vengerberg (Anya Chalotra), Ciri (Freya Allan), Triss (Anna Shaffer) und Rittersporn (Joey Batey) vorstellen, macht die zweite Staffel keine Pause und setzt die Handlung konsequent beim Cliffhanger der Vorstaffel fort.
Fühlte sich die erste Staffel vielmehr wie eine Aneinanderreihung der Kurzgeschichten aus den ersten beiden Büchern von Andrzej Sapkowski an, erleben wir nun den eigentlichen Einstieg in die Witcher-Handlung. Freut euch darauf, wie Geralt in seiner Vaterrolle für Ciri aufgeht und in der Witcher-Festung Kaer Morhen mit ihr nach einem sicheren Unterschlupf sucht.
Schon zuvor war bekannt geworden, dass Geralts Mentor Vesemir (Kim Bodnia) in der zweiten Staffel sein Debüt feiern wird. Kim Bodnia fügt sich mühelos in die Darsteller*innenriege als einer derjenigen ein, die mit ihrer Präsenz von Sekunde eins an überzeugen. Diejenigen, die den Netflix-Film „Nightmare of the Wolf“ gesehen haben, werden viele Details wiedererkennen.
Neue Mysterien, neue Allianzen und neue Bösewichte
Neben einigen denkwürdigen Monster-Fights fokussieren sich die verschiedenen Konflikte langsam. Aus Ciris Flucht aus Cintra in Staffel 1 und ihrer Ankunft in Kaer Morhen in Staffel 2 ergeben sich die zentralen Mysterien dieser Staffel. Wohin ihre Reise im weiteren Verlauf der Serie hinführen könnte, wird an der ein oder anderen Stelle angedeutet. Neue Details zur Welt der Hexer beantworten einige drängende Fragen und machen Lust auf kommende Ereignisse.
Etwas Dunkles bahnt sich auf dem Kontinent an. Dass sich aus der Not neue Allianzen zwischen zuvor feindlich gesinnten Charakteren und Fraktionen bilden, liegt nur in der Natur der Sache. Konflikte der physischen und psychischen Natur warten besonders auf Yennefer.
Neben den neuen Verbündeten rund um Vesemir müssen sich die Charaktere gegen ebenso neue Gegenspieler wie Meisterspion Dijkstra (Graham McTavish) und den mysteriösen Rience (Chris Fulton) behaupten. Aber auch Cahir (Eamon Farren), Kommandant der Armee von Nilfgaard, sorgt für weitere Konfliktmomente.
Der Barde singt wieder!
Die wichtige Information für all diejenigen, die selbst nach zwei Jahren andauernd einen Ohrwurm von „Toss a Coin to Your Witcher“ haben: Ja, Joey Batey darf wieder singen! Nein, in den ersten sechs Episoden ist kein weiterer Song der gleichen Klasse und Ohrwurm-Garantie wie ebenjenes Lied dabei. Dafür bringt der Barde immerhin erneut den Humor in die Serie, die sich in seinen Auftritten auch gern selbst auf die Schippe nimmt.
Am meisten punktet die neue Staffel beim Casting. Während Henry Cavill mehr Zeit hat, dem mürrischen Witcher (auch verbal) Tiefe zu geben, beweist Freya Allan, dass die komplexe Rolle der Ciri ihr auf den Leib geschneidert ist. Selbst in kleinen Gastrollen brillieren Stars wie Kristofer Hivju („Game of Thrones“), Kevin Doyle („Downton Abbey“) sowie Simon Callow („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“) und Liz Carr („The OA“).
Fazit: Wer den Start der zweiten Staffel „The Witcher“ bereits seit den Schlussminuten von Staffel 1 herbeigesehnt hat, wird nicht enttäuscht. Die zweite Staffel „The Witcher“ setzt dort an, wo sie uns zuletzt in der Schwebe ließ und verabschiedet sich von komplizierten Zeitebenen, um eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Sollte sich die Qualität in den kommenden Staffeln halten oder sogar noch steigern, könnte die Netflix-Fantasyserie womöglich „Game of Thrones“ den Rang als größte und beste Event-Fantasyserie ablaufen.
Ob ihr wirklich gewappnet seid für die neue Staffel von „The Witcher“, verrät euch unser Quiz: