Amazon hat sich die Rechte an „Warhammer 40k“ gesichert und erfüllt damit einen Herzenswunsch von Henry Cavill, der als Produzent und Schauspieler dabei ist.
Gerade mussten Fans die Schocknachricht verdauen, dass Henry Cavills Zeit als Superman im DC Universe (DCU) vorbei ist, nachdem er noch seine Rückkehr angekündigt hatte. Dabei war der 39-Jährige erst kürzlich aus der Netflix-Hitserie „The Witcher“ ausgestiegen. Gleich zwei große Franchise innerhalb kürzester Zeit zu verlassen – das ist selbst für vielbeschäftigte Hollywoodstars eine Seltenheit. Während Cavill vom DCU-Aus selbst überrascht gewesen sein muss, war sein „The Witcher“-Ausstieg zumindest für ihn – und Netflix – schon lange absehbar.
Jemand wie Cavill verlässt keine erfolgreiche Produktion ohne einen Plan B. Klar, der Brite hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er eine feste Vorstellung davon hat, wie die Romane von Autor Andrzej Sapkowski umgesetzt werden sollen; und zwar möglichst vorlagengetreu. Er versprach, seine Verpflichtung den Fans gegenüber so lange aufrechtzuerhalten, wie die Netflix-Serie dem Original treu bleiben würde.
Schon die erste Staffel wich in einigen Punkten von Sapkowskis Werken ab, mit Staffel 2 von Showrunnerin Lauren S. Hissrich war sie komplett dahin. Und damit auch Cavills Hingabe. Bei „The Witcher“ war er allerdings nur Darsteller, konnte nur mit seinem Wissen argumentieren und ultimativ mit seinem Ausstieg drohen, was offensichtlich nicht ernst genommen wurde. Wer verlässt bitteschön eine Mega-Serie, die ihm einen Popularitätsschub par excellence beschert hat und noch bescheren kann?
Fans spekulierten daraufin, dass Cavills „The Witcher“-Ausstieg mit Superman zu tun haben müsste. In Wahrheit, wie sich nun herausgestellt hat, war ein gänzlich anderes Universum mit einer der Gründe. Denn eine solche Entwicklung tut sich nicht innerhalb weniger Stunden auf, sondern muss über Wochen, wenn nicht über Monate gedeihen. Nachdem es zunächst noch eine unbestätigte Nachricht war, haben Amazon Studios und Henry Cavill es jetzt ganz offiziell verkündet: Henry Cavill wird als Produzent und Hauptdarsteller bei der Umsetzung des populären „Warhammer 40.000“-Tabletop-Spiels, auch als „Warhammer 40k“ bekannt, von Games Workshop (GAW) fungieren, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung wissen lässt. Die Vereinbarung erlaube es Amazon, Filme, Serien und noch viel mehr innerhalb dieses Universums anzusiedeln. Denkbar wären in diesem Szenario also auch Videospiele wie das just veröffentlichte „Warhammer 40.000: Darktide“.
Über Instagram hat Cavill, der selbst ein riesiger Fan sowohl der „Fantasy“- als auch der „40k“-Variante des „Warhammer“-Universums ist, versprochen, der Vorlage treu zu bleiben (welch Seitenhieb!):
„Seit 30 Jahren träume ich davon, ein ‚Warhammer‘-Universum in Live-Action zu sehen. Jetzt, nach 22 Jahren Erfahrung in dieser Branche, habe ich endlich das Gefühl, dass ich die Fähigkeiten und Erfahrungen habe, um ein Warhammer Cinematic Universe ins Leben zu rufen. Die Zusammenarbeit mit Natalie Viscuso bei Vertigo war ein unbeschreiblicher Segen. Ohne sie hätten wir vielleicht nicht das perfekte Zuhause bei Amazon gefunden. Und eine Heimat wie Amazon zu haben, wird uns die Freiheit geben, dem gewaltigen Umfang von ‚Warhammer‘ treu zu bleiben. An alle ‚Warhammer‘-Fans da draußen: Ich verspreche, diese Marke, die wir lieben, zu respektieren. Ich verspreche euch, euch etwas Vertrautes zu bieten. Und ich bemühe mich, euch etwas Fantastisches zu bieten, das so bisher noch nicht zu sehen war. […] Für den Imperator!“
Wenn ihr jetzt Lust auf eine Portion Science-Fiction haben solltet, werft einen Blick in unser Video.
Amazon braucht einen garantierten Hit nach „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“
Für Henry Cavill ist es die Erfüllung seiner Geek-Wünsche und die Realisierung eines Traumprojekts nach dem Scheitern eines anderen. Für Amazon dagegen könnte ein mögliches Warhammer Cinematic Universe (WCU) das verschenkte Potenzial der Mega-Serie „Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ vergessen machen. Niemand spricht es aus, aber es dürfte klar sein, dass die sündhaft teure Produktion, die erste Staffel soll schon weit über 500 Millionen US-Dollar verschlungen haben, die Erwartungen weder der Fans noch des Unternehmens erfüllen konnte. Jennifer Salke, Chefin von Amazon Studios und MGM Studios, zeigt sich bei diesem neuen Projekt optimistisch:
„‚Warhammer 40.000‘ hat die Fantasie von Fans jeden Alters, aus allen Gesellschaftsschichten und auf der ganzen Welt beflügelt. Wir freuen uns darauf, mit Henry [Cavill], Vertigo Entertainment und Games Workshop über unsere Amazon-Unterhaltungsplattformen hinweg an diesem brillanten, fesselnden Franchise zu arbeiten, das unsere Kund*innen weltweit über Jahre hinweg erleben können.“
Mit Cavill als Produzent darf man zudem darauf hoffen, dass sich hier im Gegensatz zu „Ringe der Macht“ nicht allzu weit von der Vorlage entfernt wird. Eine solche Erfahrung dürfte der beliebte Schauspieler kaum ein zweites Mal machen wollen.
Im „Warhammer 40k“-Universum lauern Gefahren wie die Genestealer. Wie gut kennt ihr euch mit grauenhaften Sci-Fi-Wesen aus? Testet euer Wissen: