Ohne Henry Cavill steht es nicht gut um die einst erfolgreiche „Witcher“-Serie auf Netflix. Tatsächlich hatte das Team die Möglichkeit, die Serie zu beenden.
Es ist, wie es ist: Henry Cavill, Herz und Seele der Netflix-Fantasy-Serie „The Witcher“, wird nach Staffel 3 nicht mehr länger als Hexer Geralt von Riva Silber- und Stahlklinge mit sich führen und auf dem namenlosen Kontinent für Recht und Ordnung sorgen. Es ist äußerst selten, dass eine erfolgreiche Serie mittendrin einen Wechsel der Hauptdarsteller*innen verkraften muss, geschweige denn in ein und derselben Rolle.
Liam Hemsworth, Bruder von Marvel-Star Chris Hemsworth, der Cavill nach Staffel 3 als Weißen Wolf beerben darf, wird in große Fußstapfen treten müssen – eventuell zu große. Die Kontroverse um Cavills Weggang hat womöglich schon zu großen Schaden angerichtet, unter dem das Spin-off „The Witcher: Blood Origin“ trotz Michelle Yeoh leiden musste. Die Fantasy-Serie kam weder bei den Kritiken noch beim Publikum gut weg, konnte auch bei den Streamingzahlen nicht überzeugen. Ob hier überhaupt eine weitere Staffel folgen wird, ist also aktuell gar nicht sicher, zumal das Ganze ohnehin von Anfang an als Mini-Serie ausgelegt war.
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Vor diesem Hintergrund kann man davon ausgehen, dass die kommende neue Staffel der Hauptserie, deren erster Teil ab dem 29. Juni 2023 über Netflix zur Verfügung gestellt wird, höchstwahrscheinlich nicht an die Streamingzahlen der zweiten Staffel herankommen wird. Viele Fans hatten schon kurz nach der Meldung zu Cavills Weggang angekündigt, weitere Folgen boykottieren zu wollen. Das zeigte sich auch beim jüngsten Teaser-Trailer, der aktuell über 321.000 Dislikes gegenüber knapp 68.000 Likes auf dem US-Kanal von Netflix auf YouTube verfügt – also rund viermal so viele Dislikes. Einsehbar ist das Ganze per Browser-Plugin.
Da stellt sich doch die Frage, warum sich die Verantwortlichen bei Netflix und das Team um Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich nicht dazu entschieden haben, „The Witcher“ mit Staffel 3 zu beenden. Dann wäre die Serie wenigstens konsistent geblieben. Tatsächlich wurde ihr das von Netflix angeboten, wie die Filmemacherin im Gespräch mit Gamesradar (via Redanian Intelligence) verraten hat:
„Es war an der Zeit für ihn (Henry Cavill, Anm. d. Red.), in seinem Leben weiterzuziehen. Ich glaube, wir haben alle auf unsere eigene Art und Weise getrauert. Wir hatten die Wahl, Geralt aussteigen zu lassen und die Serie zu beenden. [Aber] das wollten wir nicht. Es gibt einfach noch zu viele Geschichten zu erzählen. Hätten wir Geralt durch einen anderen Hexer ersetzt, hätten wir uns völlig von den Büchern entfernt. Und ich glaube, das wollte auch niemand.“
Eine interessante Aussage, soll doch einer der Gründe für Cavills Ausstieg aus der Netflix-Serie darin bestanden haben, dass er nicht einverstanden gewesen sein soll mit Hissrichs inhaltlicher Entfernung von Autor Andrzej Sapkowskis Romanvorlage. Den Teaser-Trailer zu „The Witcher“ Staffel 3 könnt ihr euch im Video ansehen.
„The Witcher“: Liam Hemsworth soll ein würdiger Nachfolger sein
Bei Netflix muss es wohl klar gewesen sein, dass die teure Fantasy-Serie ohne ihren Hauptdarsteller ein finanzielles Risiko darstellen würde. Aber Lauren Schmidt Hissrich ist sich sicher, dass Liam Hemsworth als Nachfolger nicht nur überzeugen, sondern eine ganz neue Dynamik mit sich bringen wird:
„Wir freuen uns alle auf die Ankunft von Liam [Hemsworth]. Er muss in große Fußstapfen treten, aber er hat auch viel Energie und ist voller Enthusiasmus bei der Sache. Das ist natürlich ein ganz neues Kapitel für uns. Und es geht um eine Menge Dinge. Aber am Ende des Tages lieben wir, was wir tun – und wir werden weitermachen.“
Stellt sich nur die nicht minder große Frage, ob Netflix der einst vielversprechenden Serie nicht doch noch den Stecker nach Staffel 3 zieht – nämlich dann, wenn die Streamingzahlen nicht mehr stimmen sollten.
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