Ob aufgrund von Streitigkeiten, tragischen Ereignissen oder schlicht vollen Terminkalendern: in TV-Serien kommt es in der Tat des öfteren vor, dass Figuren ersetzt werden. Und damit meinen wir nicht, dass sie den Serientod sterben, oder einfach nicht mehr auftauchen. Nein, hier ist ganz einfach von Ersatz die Rede: in einer Folge oder Staffel wird ein Charakter von Schauspieler „X“ verkörpert, nur um in der nächsten plötzlich von Schauspieler „Y“ gespielt zu werden. Hier haben wir für euch elf besonders schamlose oder tragische Beispiele zusammengestellt.
Ed Skrein: „Game of Thrones“
Vielleicht erinnert ihr euch: ganz am Anfang war Ed Skrein (jetzt besser bekannt aus „Deadpool“) noch in „Game of Thrones“ dabei. Er verkörperte Daario Naharis, ein Soldat im Gefolge von Daenerys Targaryen (Emilia Clarke). In der vierten Staffel der Serie wurde er dann aber schlicht und einfach vom niederländischen Schauspieler Michiel Huisman ersetzt. In diesem Beispiel zeigt sich, dass ähnliches Aussehen kein Kriterium sein muss: während Skreins Naharis mit seinen langen Haaren an einen Elben aus „Herr der Ringe“ erinnerte, setzt Huisman mit Vollbart und halblangem Haar eher auf den typischen „Game of Thrones“-Look. Skrein soll allerdings nicht wegen seines Aussehens ersetzt worden sein. Er selbst spricht von Auseinandersetzungen mit den Machern, der Grund könnte viel einfacher aber auch darin liegen, dass seine etwas überzogene Schauspiel-Leistung bei Fans nicht besonders gut ankam.
Lisa Robin Kelly in „Die wilden ’70er“
„Die wilden ’70er“ war ein großer Zuschauer-Hit und ebnete vielen der jungen Schauspielern, wie Ashton Kutcher und Mila Kunis, den Weg zu einer erfolgreichen TV- und Film-Karriere. Lisa Robin Kelly hatte dieses Glück leider nicht. Nachdem sie zunächst die älteste Tochter der Foreman-Familie verkörperte, wurde sie mitten in der dritten Staffel der Show gefeuert und schließlich zwei Staffel später von Christina Moore ersetzt. Grund dafür war leider, dass Kelly schon in jungen Jahren mit einem schweren Drogen- und Alkoholproblem zu kämpfen hatte.
Janet Hubert in „Der Prinz von Bel-Air“
„Der Prinz von Bel-Air“ gehört ebenfalls zum Kreis der populäreren TV-Serien und kann heute als das Fundament von Will Smiths Schauspiel-Karriere angesehen werden. Leider waren nicht alle Co-Stars so begeistert von ihm wie das Publikum: Janet Hubert verkörperte für drei Staffeln Wills Tante. Leider kam sie mit Will Smith überhaupt nicht klar: Sie bezeichnete ihn als Egomanen, durch dessen Verhalten ihre Zeit am Set die reinste Hölle gewesen sei. Aufgrund dieser Differenzen wurde sie kurzerhand von Daphne Reid ersetzt. Im Gegensatz dazu ist das folgende Beispiel glücklicherweise etwas erfreulicher.
Alicia Goranson in „Roseanne“
Wie versprochen hat dieses Beispiel nichts mit Drogensucht oder Konflikten zu tun: Alicia Goranson spielte die Figur Becky in der TV-Serie „Roseanne“. In Staffel fünf wurde Becky dann überraschend von Sarah Chalke verkörpert. Der Grund ist recht simpel: Groanson erreichte ihr 18. Lebensjahr und entschied sich dafür, ein Studium am renommierten Vassar College in New York aufzunehmen. Dadurch konnte sie allerdings nicht mehr in der TV-Serie erscheinen, was zu ihrem Ersatz führte.
Alessandra Torresani in „Arrested Development“
Die erfolgreiche und von Kritikern gepriesene Comedy-Serie „Arrested Development“ lief zunächst von 2003 bis 2006. Fans waren empört über das plötzliche Ende der Show und freuten sich deshalb umso mehr, als Netflix sich ihrer erbarmte. Seit 2013 ist die Serie dort wieder zu sehen und hat viel Erfolg. Eine Änderung hat es allerdings gegeben: eine High-School-Flamme von George Michael (Michael Cera) namens Ann Veal wurde zunächst von Alessandra Torresani gespielt, wohingegen sie auf Netflix von Mae Whitman verkörpert wird. Anscheinend war der ursprüngliche Plan, die Figur bei jedem Auftritt von einer anderen Schauspielerin spielen zu lassen. Daraus wurde aber nie etwas und Fans sind auch mit Whitman zufrieden.
Andy Whitfield in „Spartacus“
Andy Whitfield spielte den gleichnamigen Hauptcharakter in der erfolgreichen „Spartacus“-Serie. Leider erkrankte er nach der ersten Staffel an Krebs und verstarb einige Zeit später. Der Schauspieler Liam McIntyre trat seine Nachfolge an. Whitfield ließ seinen Kampf gegen die Krebserkrankung von einem TV-Team dokumentieren, was zu der Dokumentation „Be Here Now“ führte, die auf Netflix zu sehen ist.
Tom Ellis in „Once Upon A Time – Es war einmal…“
In „Once Upon a Time“ sind Märchen wahr und Zuschauer sehen all ihre Heldinnen und Helden in einer einzelnen TV-Show versammelt. Robin Hood wurde hier zunächst von Tom Ellis (heute vor allem bekannt als der Teufel in Person in „Lucifer“) gespielt. Leider war dessen Terminkalender allerdings so voll, dass er die Rolle an Sean Maguire abgeben musste – einen guten Robin Hood gibt der allerdings auch ab.
Aml Ameen in „Sense8“
„Sense8“ ist eine Netflix-Show der Wachowski Zwillinge, die sich mit der „Matrix“-Trilogie in das kulturelle Bewusstsein sämtlicher Zuschauer gebrannt haben. Das Geschwisterpaar hat sich vor wenigen Jahren als transsexuell geoutet und lebt seitdem als Lilly und Lana Wachowski. „Sense8“ beschäftigt sich mit der telepathischen Vernetzung von acht Personen. Aml Ameen gehörte zu den Stars der ersten Staffel, wurde dann aber durch Toby Onwumere ersetzt. Gerüchte wurden laut, dass der Grund hierfür Ameens transphobische Haltung gegenüber den Wachowskis gewesen sei. Auch wenn Ameen selbst keine Stellung dazu bezogen hat, dementierte Co-Star Jamie Clayton die Gerüchte und gab an, dass kreative Differenzen, der Grund für Ameens Ausscheiden gewesen seien.
Anita Barone in „Friends“
Ganz am Anfang von „Friends“ wurde Carol, die Ex-Frau von Ross, noch durch Anita Barone verkörpert. Sie wünschte sich regelmäßigere Auftritte von Carol, was ihr die Macher angeblich übel nahmen. So wurde sie nach einer Folge kurzerhand von Jane Sibett ersetzt. Ihrer Karriere hat das aber keinen Abbruch getan: sie ist weiterhin im amerikanischen Fernsehen unterwegs.
Luke Grimes in „True Blood“
In „True Blood“ wurde die Figur von James zunächst von Luke Grimes verkörpert. An dieser Konstellation gab es nichts auszusetzen, bis die Handlung der Show neue Bahnen einschlug. So wurde klar, dass James eigentlich bisexuell ist, als er eine Beziehung mit dem populären Charakter Lafayette (Nelsa Ellins) einging. Grimes war es unangenehm, eine Liebesszene mit einem anderen Mann zu drehen, weshalb ihn die Macher schlicht und einfach mit Nathan Parsons ersetzten. Die Tatsache, dass Grimes sich angesichts der Sexualität seiner Figur zierte, stieß bei Co-Stars und Fans auf wenig Verständnis.
Conan Stevens und Ian Whyte in „Game of Thrones“
Wer glaubt, „Game of Thrones“ sei nur einmal in dieser Liste vertreten, hat sich geirrt. Die Show ist demnach nicht nur für die Art, in der sie einige Figuren einfach mal abmurkst bekannt, sondern auch die Tatsache, dass sich andere Charaktere auf mysteriöse Weise verändern. Ein weiteres Beispiel dafür ist „The Mountain“: Dieser wurde von gleich drei Schauspielern verkörpert. In der ersten Staffel hatte Conan Stevens die Ehre, er gab die Rolle aber auf, um in „Der Hobbit“ mitzuspielen. Für ihn übernahm Ian Whyte, der gleich mehrere Rollen in der TV-Show übernahm: So zum Beispiel zwei White Walkers und den Riesen Wun Wun. Der jetzige und wohl auch bekannteste Mountain ist der isländische Strongman Hafþór Júlíus Björnsson.