Selbst im hohen Alter von 76 Jahren denkt Sylvester Stallone nicht daran, in Rente zu gehen, sondern zeigt sich vor und hinter der Kamera aktiv wie eh und je. Als Hauptdarsteller von „Tulsa King“ betritt er sogar Neuland, denn es handelt sich um seine erste Serienhauptrolle überhaupt. Warum ihr ihren Start nicht verpassen solltet, erfahrt ihr hier.
Vor 11 Jahren brachte Netflix mit der Gangsterkomödie „Lilyhammer“ seine erste selbst produzierte Serie heraus. Von Bruce Springsteens Sidekick Steve van Zandt großartig verkörpert, erzählte sie die Geschichte eines New Yorker Gangsters, der sich im Norwegischen Exil ein neues Imperium aufbaut. Ähnliche Pfade betritt nun Sylvester Stallone für die Konkurrenz von Paramount. In „Tulsa King“ spielt er einen Mafiosi, der ebenfalls aus New York stammt und in die Provinz abgeschoben wird. Nachdem er eine lange Haftstrafe verbüßte, soll er in Oklahoma ein neues Imperium aufbauen und trifft dort ähnlich wie Little Steven in Norwegen auf allerhand schräge Charaktere.
Gänzlich neu ist die Idee von „Tulsa King“ also nicht, Sylvester Stallone als Gangster auf Abwegen hat aber dennoch seinen ganz eigenen Reiz, weshalb man sich die Serie nicht entgehen lassen sollte, zumal auch der Trailer launige Unterhaltung verspricht.
Mehr als eine stumpfe Kampfmaschine: Ein Plädoyer für Sylvester Stallone als Schauspieler (Meinung)
Ein Licht, das ausschließlich blau leuchtet und leichenüberströmte Schlachtfelder: Natürlich hat sich Sylvester Stallone mit den Fortsetzungen zu „Rambo“ und so manch anderem schnell heruntergespulten Actionfilm vorrangig finanziell einen Gefallen getan. Dass hinter der muskelbepackten Kampfmaschine ein sensibler Schauspieler und Filmemacher steckt, kam in seiner langen Karriere entsprechend oft zu kurz.
Dabei braucht man sich nur seinen ersten Auftritt als „John Rambo“ anzuschauen, um zu erkennen, welch talentierter Charakterdarsteller Sylvester Stallone eigentlich ist. Das Drama um einen traumatisierten Vietnamkriegsveteranen, der keinen Platz mehr in seinem Heimatland findet, für das er einst in den Krieg zog, ist so ziemlich das Gegenteil vom stumpfen Rumgeballere der infantilen Fortsetzungen im Namen von Uncle Sam und auch der erste Teil der „Rocky“-Saga, immerhin ausgezeichnet mit dem Oscar als bester Film des Jahres 1976, hat mit den plumpen Fortsetzungen aus den 1980er-Jahren so wenig am Hut wie der Hauptdarsteller seinerzeit mit dem Konkurrenten Arnold Schwarzenegger.
Der hätte bei allen Sympathien, die ich für den Gouvernator hege, niemals gegen Robert De Niro und Harvey Keitel in „Copland“ bestehen können, Sylvester Stallone hingegen hat es hingegen vollbracht, sie in seiner Rolle als phlegmatischer Dorf-Sheriff sogar an die Wand zu spielen. Natürlich war das eine Sternstunde seines Könnens, doch auch sein später Auftritt als Rocky Balboa in „Creed“ oder zuletzt als Superheld wider Willen im Actiondrama „Samaritan“ beweisen, dass der ewige Rambo weitaus mehr auf dem Kasten hat als Filme wie „Die City Cobra“ vermuten lassen. „Tulsa King“ jedenfalls bietet Sylvester Stallone die Möglichkeit, sowohl seine Klasse als Schauspieler unter Beweis zu stellen, als auch sein Image als alternder Actionheld mit einem Augenzwinkern auf den Bildschirm zu hieven. Ich jedenfalls bin dabei, wenn die neue Serie am Sonntag auf Paramount+ startet.
Der neue Streamingdienst Paramount+ kostet 7,99 Euro im Monat. Hier könnt ihr euch registrieren, um die Serie „Tulsa King“ zu schauen. Falls ihr über ein monatliches oder jährliches Abo von Amazon verfügt, könnt ihr Paramount+ als Channel bei Amazon Prime Video dazu buchen und den den Channel in dieser Version sieben Tage kostenlos testen.
Wie gut ihr euch mit Actionfilmen auskennt, könnt ihr im Quiz überprüfen.