Haben Sylvester Stallone und ein Regisseur Kleindarstellende am Set von „Tulsa King“ verunglimpft? Diesen Vorwurf erheben einige Personen auf Facebook.
Mit „Tulsa King“ hat sich Altstar Sylvester Stallone einen langgehegten Wunsch erfüllt: Nicht nur wirkt er erstmals in einer Serie in einer Hauptrolle mit, der 77-Jährige konnte auch endlich seine schauspielerischen Qualitäten in einer waschechten Mafia-Produktion nach dem Vorbild von „Die Sopranos“ unter Beweis stellen. Viel zu selten wurden diese im Laufe seiner langjährigen Karriere abgerufen und gefordert, so etwa in „Cop Land“. Hollywood wollte ihn stets nur als Actionhelden sehen. Dabei ist Stallone zu mehr fähig – wenn man ihn denn lässt.
Für die Action hat die Traumfabrik mittlerweile andere Namen auf der Besetzungsliste, Stallone kann sich in aller Ruhe Projekte aussuchen, die er wirklich machen will – frei von Erwartungshaltungen und einem Konkurrenzdenken wie zu seinen Actionstar-Tagen. „Tulsa King“ ist so ein Projekt. Und das Ergebnis gefällt: Die Paramount+-Serie kann auf der Bewertungsseite Rotten Tomatoes gute Kritiken (79 Prozent), aber mit 91 Prozent vor allen Dingen eine phänomenale Publikumswertung aufweisen.
Eine zweite Staffel ist bereits in Arbeit, die Dreharbeiten dazu sollen in Kürze in Oklahoma und Atlanta beginnen. Stallone selbst hat sich bereits über Instagram zu Wort gemeldet und angedeutet, dass jede Menge Überraschungen auf die Fans zukommen werden. Eine dieser Überraschungen ist bereits eingetreten – auch wenn der Mime das mit seiner Ankündigung nicht gemeint haben dürfte. So erheben mehrere Kleindarstellende in einer privaten Facebook-Gruppe schwere Vorwürfe gegen die Produktionsfirma und vor allem gegen Sylvester Stallone und einen nicht näher genannten Regisseur (via Deadline): Es habe eine regelrecht toxische Arbeitsatmosphäre am angeblich chaotischen Set geherrscht. Stallone soll die oftmals für den Hintergrund einer Szene und/oder kleine Rollen wie Partygäste vorgesehenen Personen im Gespräch mit einem der Regisseure zudem massiv herabgewürdigt haben.
Bezeichnungen und Worte wie „verdammt hässlich“, „Fettwanst“ und „fetter Kerl mit Gehstock“ sollen dabei gefallen sein. Angeblich soll Stallone gar gefordert haben, dass stattdessen „schöne junge Mädchen“ angeheuert werden sollten. Es gibt aber auch Stars, die nicht nur ihre Crew-Mitglieder und ihre Co-Stars schlecht behandeln, sondern auch ihre Fans, wie ihr dem Video entnehmen könnt.
„Tulsa King“: Produktion bestreitet die Vorwürfe
Die Agentur Rose Locke Casting aus Atlanta hat offenbar aufgrund dieser Vorfälle die Zusammenarbeit mit der Produktion aufgekündigt, wie sie ebenfalls über Facebook bekanntgegeben hat:
„Wir wollten euch ein Update zu den Geschehnissen hier in unserer Casting-Welt liefern: Wir haben beschlossen, uns von ‚Tulsa King‘ zu trennen. Wir werden in der nächsten Woche aufhören und der 12. [April] wird unser letzter Tag sein. Wir wünschen denjenigen, die diese Serie übernehmen, alles Gute.“
Craig Zisk, der die zehn neuen Episoden von „Tulsa King“ Staffel 2 komplett übernimmt und zudem neben Taylor Sheridan („Yellowstone“) als Produzent fungieren wird, dementierte die Vorwürfe gegenüber TMZ. Dass die Zusammenarbeit mit der Agentur Rose Locke Casting beendet worden sei, habe seiner Meinung nach eher damit zu tun, dass sie ihre Arbeit nicht sorgfältig erfüllt habe. Statt junger Leute für eine Szene in einem angesagten Casino habe Inhaberin Rose Locke sichtlich ältere Personen ans Set gebracht.
Man habe diese Leute dennoch für den Dreh akzeptiert. Locke habe letzten Endes von sich aus die Zusammenarbeit beendet, nachdem es mit Zisk zu einer Diskussion in Bezug auf die korrekte Vorgehensweise beim Casting gekommen sei. Stallone habe auch niemals nach „hübschen Mädchen“ verlangt, seine Ehefrau Jennifer Flavin sei immerhin während der gesamten Dreharbeiten am Set zugegen gewesen, so der Filmemacher.
Mit den „Expendables“-Filmen hat Sylvester Stallone in späten Jahren noch eine neue Actionreihe aus der Taufe gehoben. Wie gut kennt ihr euch mit ihr aus? Testet euer Actionwissen:
