© Bernard Walsh/Netflix
Auch das Spin-off von „Vikings“ vermischt Fakten, Fiktion und Fantasy, doch 100 Jahre nach den heldenhaften Geschichten um die uns aus der Mutterserie bekannten Wikinger, spielen doch mehr historische Personen eine Rolle, von denen man mindestens schon einmal gehört hat. Doch wer glaubt, man könne die Handlung der zweiten Staffel von „Vikings: Valhalla“ jetzt schon im Geschichtsbuch oder bei Wikipedia nachlesen, täuscht sich zumindest zum Teil. Damit wir eine spannende Serie bekommen, wurden Jahrzehnte und Jahrhunderte auf einen kleinen Zeitraum komprimiert und Figuren, Orte, Geschehnisse und Daten teilweise ein wenig verbogen. Aber es stecken auch sehr zahlreich wahre historische Splitter in dem Wikinger-Actiongemetzel über Leif und Freydis Eriksson und die anderen Nordmänner und Schildmaiden, Jarls und König*innen.
- „Vikings: Valhalla“ ist exklusiv in Deutschland auf Netflix zu sehen und hat gleich nach dem Start die Netflix Top 10 als Senkrechtstarter erobert.
- Eine zweite und dritte Staffel sind schon produziert beziehungsweise bestellt, insgesamt sind es 24 Episoden, aber vielleicht werden es auch mehr?
- Auch die Mutterserie „Vikings“ von Michael Hirst findet ihr komplett bei Netflix. „Vikings: Valhalla“ wurde von Jeb Stuart als Showrunner betreut, Hirst war aber als ausführender Produzent dabei.
Leif Eriksson – ein überaus tüchtiger Seefahrer
- Schauspieler: Sam Corlett (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen
- Leif Eriksson: Um das Jahr 970 auf Island geboren und ca. 1020 verstorben. Er war der Sohn Eriks des Roten, der diesen Beinamen nicht nur aufgrund der roten Haare, sondern auch wegen seiner blutigen Hände hatte. Sein Sohn Leif wurde für drei Jahre wegen Totschlags aus Island verbannt und nutzte die Zeit auf einem bis dahin unbekannten Landstück westlich von Island im Atlantik. Bei seiner Rückkehr bewarb er dies als „grünes Land“ – Grönland – und heizte dort tüchtig die Kolonisation an. Er war schon zu Lebzeiten ein gefeierter Seefahrer und Entdecker. In die Geschichte eingegangen ist er aber vor allem durch die Entdeckung des amerikanischen Kontinents um das Jahr 1000. Damit ist er der erste Europäer, der zu dieser Zeit amerikanisches Gebiet betrat und Teile der nordamerikanischen Küste erkundete. Darunter auch Vinland, wo der Sage nach auch seine Schwester Freydis und deren Ehemann aus Grönland bei der Gründung einer Kolonie dabei waren. Die Entdeckung des neuen Landes allerdings geschah wohl einfach zufällig, weil Schiffe auf dem Weg zurück nach Grönland vom Kurs abgekommen sind. Leif wurde vermutlich als Heide erzogen, fand aber Gefallen am Christentum und bekam wohl 999 vom norwegischen König Olav Tryggvason den Auftrag, Grönland zu missionieren – da dürfte er also schon getauft gewesen sein. Seine Missionierung lief überaus erfolgreich, wovon auch eine hohe Kirchendichte berichtet. In den Sagas „Eiríks saga rauða“ ist erwähnt, dass er auch seine Mutter zum Konvertieren brachte. Alle Quellen besagen aber, dass ihm das mit seinem Vater, Erik der Rote, nicht gelungen ist. Dieser sei der letzte Grönländer gewesen, der das Christentum nicht angenommen hat, wie Rudolf Simek im Deutschlandfunk erklärt. Wie es heißt, wurde er aber von seiner konvertierten Frau erpresst, eine kleine Kapelle auf dem Hofgelände errichten zu lassen. Andernfalls hätte sie nicht mehr mit ihm geschlafen, solange er sich nicht taufen ließe.
- Tipp: „Wikinger Geschichten: Harald Schönhaar, Erik der Rote, Leif Eriksson und die Nordmänner in Amerika“ von Jennie Hall
Leif Eriksson und seine Frau auf einem Fenster in der Lutherianischen Kirche von Akureyri auf Island
Freydís Eiríksdóttir – eine brutale Mörderin?
- Schauspielerin: Frida Gustavsson (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen.
- Freydís Eiríksdóttir: Sie war die Tochter Eriks des Roten und Leif Erikssons Halbschwester. Man vermutet, dass sie zwischen um 970 und 1000 nach Christus geboren wurde und lebte, genauere Daten über ihr Leben sind nicht belegt. Sie soll in Grönland mit ihrem Ehemann Þorvarðr gelebt haben und war mehrfach an Expeditionen von Grönland nach Nordamerika (Vinland) beteiligt. Überliefert sind zwei Geschichten von ihr, wobei sie einmal andere Menschen rettet und einmal ihren Mann mit dem Bericht von ihrer Vergewaltigung zu einer ausgiebigen Gewalttat in einer Kolonie in Vinland anstiftet, bei der alle Männer getötet werden. Sie selbst soll dann einige Frauen mit der Axt im Racherausch brutal dahingeschlachtet haben. Für letzteres soll sie in Grönland, wohin sie nach der blutigen Tat mit ihrem Mann zurückkehrte, ausgestoßen worden sein.
- Tipp: In dem Buch „Wikinger zwischen Pommes und Polarkreis: Sagas oder Wahrheit“ ist Freydis, der Tochter Erik des Roten, ein Kapitel gewidmet.
Harald Sigurdsson – Gründer von Oslo und König von Norwegen
- Schauspieler: Leo Suter (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen.
- Harald Sigurdsson (Harald III. Hardråde): Er wurde 1015 in Norwegen geboren und starb im Oktober 1066. Von 1047 bis zu seinem Ende war er König von Norwegen. Er war das Kind von Sigurd Syr und Asta Gudbrandsdotter, der Mutter von König Olav II. Dadurch war Olav sein Halbbruder. 1030, als Harald 15 Jahre alt war, musste er aus Norwegen fliehen, weil er an der Schlacht von Stiklestad beteiligt war, bei der Olav fiel. Er war dann zunächst bei Jaroslow I. in Nowgorod im Dienst und später bei vielen Kaisern und Kaiserinnen. 1042 ging er zurück nach Norwegen, heiratete Elisabeth von Kiew und versuchte, seinen Thronanspruch durchzusetzen, bis er alleiniger Herrscher von Norwegen war. Anschließend führte er viele Kriege und Plünderungszüge nach Dänemark und den dort ansässigen Sven Estridsson, mit dem er zuvor verbündet war. 1064 machten beide Könige einen Vertrag, dass sie zu Lebzeiten auf gegenseitige Plünderungen verzichten wollten. Mit der Kirche legte er sich ebenfalls an, da er ungeweihte Priester in den Kirchen einsetzte und Opfergaben an seinen heilig gesprochenen Bruder Olav zur Bezahlung des Heeres verwendet haben soll. 1066 kämpfte er um den Thron von England, er leitete seinen Anspruch von Knut dem Großen ab. Nach diversen Kriegsmanövern erlag er am Ende im Oktober des gleichen Jahres in der Schlacht bei Hastings.
- Tipp: „The Last Viking: The True Story of King Harald Hardrada“ von Don Hollway gibt es auch als Hörbuch.
Olav II. Haraldsson
- Schauspieler: Jóhannes Haukur Jóhannesson (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen
- Olav Haraldsson ist um 995 geboren und 1030 verstorben. Von 1015 bis 1028 war er König von Norwegen und trug den Beinamen „Der Dicke“. Nach seinem Tod bekam er die Heiligsprechung und wurde als Olav der Heilige bekannt. Das Geburtsjahr ist umstritten, denn er war schon 1007 / 1008 bei einem Wikingerraubzug dabei. Aber wer weiß, was er mit 12 Jahren schon drauf hatte? Womöglich war er ein Nachfahre Harald Schönhaars (der in „Vikings“ eine Rolle spielte), aber das ist nicht gewiss. Als Wikinger arbeitete er wohl vorwiegend in der Ostsee. Den Skalden-Überlieferungen zufolge kämpfte er in Schweden und Finnland. 1009 schloss er sich mehrere Jahre einem Wikingerzug nach England an. Er überfiel danach auch Frankreich und Spanien. 1013 schloss er sich König Æthelred im Kampf gegen das Heer des dänischen Königs Sven Gabelbarts an und ließ sich in Rouen taufen. 1014 verstarb Gabelbart und sein Sohn Knut rüstete sich zum Kampf gegen England, wo er 1016 zwar König wurde, aber bis 1020 benötigte, um sich dort zu etablieren. Diese Zeit nutzte Olav, um in Norwegen Macht zu gewinnen. Zwischen den beiden kam es zum schwelenden Konflikt und beide suchten nach Verbündeten, um ihre Macht zu stabilisieren. Knut reiste nach Norwegen und ließ sich auf allen Thingversammlungen als König Norwegens bestätigen. Er setzte seinen Neffen Håkon Jarl für die Regierungsgeschäfte ein und begab sich nach England zurück. Es ist nicht bekannt, warum, aber sein Neffe fuhr ihn dort besuchen und kam bei der Rückfahrt auf der Nordsee ums Leben. Es gab somit keinen norwegischen Jarl mehr und 1030 begab sich Olav ebendorthin, wo sich ihm in Oppland sein Halbbruder Harald Sigurdsson anschloss. In Stiklestad traf ein Bauernheer auf den Zug Olavs und es kam zur Schlacht, bei der ihn drei Bauern umgebracht haben sollen. Warum die Bauern überhaupt so erbittert gegen Olav ankämpften, ist bis heute nicht befriedigend geklärt worden. Über Olav Haraldsson existieren zahlreiche Skalden, Sagas und Legenden, wobei seine Darstellung nicht einheitlich ist. Unklar bleibt, ob er die Bedeutung, die ihm später zugeschrieben wurde, schon zu Lebzeiten hatte. Unter ihm wurde die Institution der norwegischen Kirche etabliert, aber einen Kampf mit Heid*innen musste er nicht austragen, denn zu dieser Zeit war das Land schon weitgehend christianisiert.
- Tipp: „Der Heilige Wikingerkonig Olav Haraldsson Und Sein Hagiographisches Dossier“.
Olav II. Haraldsson – Olav der Heilige beim Zerstören heidnischer Götterbilder
König Knut der Große – Herrscher über das Nordseereich
- Schauspieler: Bradley Freegard (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen.
- Knut der Große: Ungefähr 995 geboren und am 12. November 1035 verstorben, herrschte er über ein Großreich, das England, Dänemark, Norwegen und Südschweden umfasste. Er war der zweite Sohn von Sven Gabelbart, der 2014 verstarb und entstammte einer Dynastie, die seit dem 10. Jahrhundert die Herrscher Dänemarks stellte. 1013 war er Teil einer Invasion auf England, die sein Vater Sven leitete. Knut fiel im Sommer 1015 mit einer großen Invasionsstreitmacht erneut in England ein und heiratete 1017 die Witwe von König Æthelred, Emma von der Normandie, um seinen Anspruch auf die Macht zu festigen. Nach Æthelreds Tod regierte Edmund Ironside auf dem englischen Thron, aber dieser wurde 1016 in der Schlacht von Knut besiegt und erkannte anschließend Knuts Herrschaft über England mit Ausnahme von Wessex an. Edmund verstarb im November des gleichen Jahres und Knut wurde als englischer König gekrönt.
- Tipp: „Myth Of A Hero Who Renewed His Strength: Learning About The King Canute – Tales Of The Danish Conquest of King Canute“.
Knut der Große befahl der Flut, nicht anzusteigen
Laut einer Legende wollte Knut seiner Gefolgschaft zeigen, dass auch ein König nicht grenzenlose Macht besitzt und somit der Flut auch nicht erfolgreich befehlen kann, nicht anzusteigen.
Emma von der Normandie
- Schauspielerin: Laura Berlin (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen.
- Emma von der Normandie: Sie ist um 987 als Tochter Richards I. von der Normandie und dessen Frau Gunnora geboren und verstarb 1052 in Windsor. Sie war zweimal verheiratet, jeweils mit Königen von England (Æthelred und Knut). Nach dem Tode Æthelreds konnte sie nicht ihre eigenen Kinder auf den Thron bringen, sondern ein Sohn aus erster Ehe übernahm die Macht: Edmund II. Ironside. Sie verbrachte kurze Zeit mit ihren Kindern im normannischen Exil bei ihrem Bruder Richard II., doch nachdem Edmund Knut unterlag, ging sie zurück und heiratete Knut. Nach dessen Tode wiederum wollte sie wieder für eines ihrer drei Kinder die Macht beanspruchen und nahm auch den königlichen Schatz von Winchester in ihren Besitz. Die Dinge entwickeln sich anders, sie verbrachte Jahre im Exil in Flandern, kehrte 1040 zurück und erlebte die Thronbesteigung ihres jüngsten Sohns Hardiknut. Sie soll wohl noch geplant haben, den norwegischen König Magnus I. zu ehelichen, zog sich aber am Ende aus der Politik zurück. Sie beauftragte ein spannendes Buch in drei Teilen über die Geschichte Dänemarks bei der Abtei Saint-Bertin. Das „Encomuim Emmae Reginae“ erzählt über die Eroberung Englands durch Sven Gabelbart, dann von der Rückeroberung des Gebiets durch seinen Sohn Knut, dessen Hochzeit mit Emma und seine Regentschaft über das Nordseereich. Das dritte Buch behandelt das Leben Emmas nach dem Tod Knuts und die späteren Machtübernahmen, unter anderem durch ihren Sohn Hardiknut.
- Tipp: „Die Macht einer Königin: Eleonore von Aquitanien und Emma von der Normandie als Königinnen von England“ und „The Forever Queen“ von Helen Hollick.
Earl Godwin
- Schauspieler: David Oakes (auf Instagram) – laut IMDB für 24 Episoden vorgesehen.
- Godwin von Wessex: Er wurde um 1001 in Sussex geboren und verstarb 1053 in Winchester, unter König Knut und seinen Nachfolgern war er einer der mächtigsten Männer Englands. Knut ernannte ihn zum Earl of Wessex. Nach dem Tod des Königs entstand ein Ringen um die Macht, aus dem am Ende 1042 Eduard der Bekenner als König hervorging. Godwin erkannte ihn als König an, stellte aber die Bedingung, dass er eine seiner Töchter ehelichen müsse, in der Hoffnung, seine Familie dadurch auf den Thron zu heben. Eduard achtete aber strikt darauf, dass die Ehe kinderlos blieb. Godwin stand in Opposition zu normannischen Einflüssen am Hof, Eduard schickte ihn 1051 ins Exil, gab ihm aber die Grafschaft zurück, nachdem er bewaffnet mit einer Armee danach verlangte. 1053 starb Godwin bei einem Essen mit Eduard, sein Sohn Harold wurde Graf von Wessex und nach dem Tode Eduards auch König von England. Seine Söhne verstarben zahlreich in der Schlacht: 1066 Tostig bei Stamford Bridge und Harold Gyrth und Leofwine bei Hastings knapp einen Monat später.
- Tipp: „Queen Emma & Earl Godwin: Power, Love and the Vikings in Mediaval Europe“.
Prinz Edmund II. „Ironside – Eisenseite“
- Schauspieler: Louis Davison – laut IMDb für 7 Episoden vorgesehen
- Edmund II. Ironside von England aus dem Hause Wessex kam um 989 auf die Welt und verstarb Ende November 1016. Nach dem Tode seines Vaters Æthelred während der Belagerung Londons im April durch Knut den Großen, wurde er zum König ausgerufen, aber im Verlauf mehrerer Kämpfe, entscheidend zuletzt die Schlacht von Assandun, von Knut geschlagen. Knut bot ihm aber versöhnlich die Herrschaft über Wessex an. Teil der Vereinbarung war, würde einer der beiden Könige sterben, so falle dem einen der Teil des jeweils anderen zu und somit die Herrschaft über das gesamte Reich. Edmund war einen Monat später tot und Knut der König vom ganzen Land.
- Tipp: „Anglo-Saxon Kingdoms: A Captivating Guide to the History of Wessex and Mercia“ gibt es auch als Hörbuch.
Königin Ælfgifu von Northampton
- Schauspielerin: Pollyanna McIntosh (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen
- Königin Ælfgifu war die erste Ehefrau von Knut dem Großen und hat von 1029 bis zu dessen Tod 1035 über Norwegen mitregiert. Sie wurde in Mercia um 990 geboren und gehörte einer einflussreichen Adelsfamilie an. Sie verstarb 1040. Sven Gabelbart, Knuts Vater, vermählte seinen Sohn 1013 mit Ælfgifu, um während seiner Invasion Englands unter der skandinavisch-stämmigen Bevölkerung seine Loyalität zu bekunden und seine Macht zu sichern.
Eadric Streona von Mercia
- Schauspieler: Gavin Drea (auf Instagram) – laut IMDB für 3 Episoden vorgesehen
- Eadric Streona war zwischen 1007 und 1017 Ealdorman von Mercia. Sein Beiname Streona wird als „der Greifer“ oder „der Habgierige“ übersetzt. Er wurde auf Befehl von Knut, der ihm betrügerische Machenschaften vorwarf, im königlichen Palast in London getötet.
Sven Gabelbart
- Schauspieler: Søren Pilmark (auf Instagram) – laut IMDb für 2 Episoden vorgesehen
- Sven I. Gabelbart wurde um 960 geboren und starb im Februar 1014. Ab 986 war er der dänische König. Er nahm an vielen Raubzügen nach England teil und begann 1003 mit größer angelegten Invasionen auf das Land bis ihm 1013 eine große Eroberung gelang und er König Æthelred vertrieb. Allerdings war er nur bis zu seinem Tod 1014 König von England. Sven hatte drei Kinder: König Harald I. von Dänemark, Knut der Große und Königin Estrid Svendsdatter. Man nimmt an, dass bei dem St.-Brice’s-Day-Massaker am 13. November 1002, das bei „Vikings: Valhalla“ den Anfang der Geschichte darstellt, Gunhilde, eine Schwester von Sven, getötet wurde. Jedenfalls diente Sven König Æthelreds gräulicher Befehl, alle Dänen im Danelag zu töten, als Rechtfertigung seiner invasiven Angriffe auf England.
- Tipp: „Jelling-Dynastie: Knut der Große, Harald Blauzahn, Sven Gabelbart, Harald I., Gorm, Sven Alfivason, Gunhild vo Dänemark, Harthaknut, Harald II.“.
Jarl Estrid Haakon – erfundene Herrscherin im erfundenen Kattegat bringt mehr Authentizität in die Serie
- Schauspielerin: Caroline Henderson (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen (Überraschung!)
- Historischer Hintergrund für Jarl Haakon: Es gibt keinen, denn auch Kattegat ist eine freie Erfindung von Michael Hirst und von daher herrschen dort die fiktiven Könige. Ihre Hautfarbe ist aber durchaus realistisch. Auch zu dieser Zeit, denn die Wikinger haben an den verschiedenen Orten ihrer Expeditionen nicht nur Sklav*innen genommen, sondern sich auch vermählt und entsprechend wissenschaftlicher DNA-Untersuchungen war die Wikinger*innenwelt wesentlich bunter, als sie zumeist imaginiert und dargestellt wird. Eine Schwarze Herrscherin ist also durchaus realistisch, wenn Jarl Haakon auch kein direktes historisches Vorbild zugrunde liegt.
Jarl Kåre – der fiktive pathologische Heidenhasser
- Schauspieler: Asbjørn Krogh Nissen (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen
- Jarl Kåre ist ebenfalls nur ausgedacht und will nicht nur, dass die Christ*innen die Macht haben, er will auch die Heid*innen ausrotten. Dabei treibt ihn seine persönliche Geschichte an, in der er als Kind von dem Menschenopfer, das sein Bruder erbrachte, schwer traumatisiert wurde. Er steht für den religiös-fanatischen Teil des Macht-Getriebes, dass den Paganismus als Glauben nicht mehr tolerieren konnte und in seiner Existenz zu vernichten suchte.
- Sehr witzig ist, dass der Schauspieler Asbjørn Krogh Nissen erst kürzlich in dem Film „Valhalla – Die Legende von Thor“ die Rolle von Odin persönlich übernahm. Der dänische Film von 2019 / 2020 ist im Prime-Abo in der Flatrate enthalten.
Jarl Gorm
- Schauspieler: Julian Seager (auf Instagram) – laut IMDb für 24 Episoden vorgesehen
- Er hat keine historische Entsprechung, aber sein Name ist vielleicht eine Anspielung auf Gorm der Alte, der zwischen 900 und 964 gelebt haben soll. Ein dänischer Anführer, der als der erste König von Dänemark angesehen wird. Die Grabhügel in Jelling beziehen sich auf ihn und seine Frau. Er tritt stellvertretend als grimmiger Heide auf, der mit Christ*innen nicht gemeinsame Sache machen wollte, sondern lieber ein den ein oder anderen Kampf wagte.