Im „One Piece“-Manga schlichen sich jüngst erstaunlich viele Fehler ein, was Fans zu einigen Theorien bewog. Doch jetzt drängt sich der Verdacht auf, dass dahinter doch kein Masterplan steckte…
– Achtung: Es folgen Spoiler zu Kapitel 1128 von „One Piece“ (noch nicht im Anime adaptiert)! –
Die Strohhutbande hat es anscheinend endlich nach Elban, dem Land der Riesen, verschlagen. Nach einem Absinth-Gelage an Bord der Riesenpiraten fanden sich Ruffy, Zorro, Nami, Lysop, Sanji und inzwischen auch Chopper schließlich in einer Art Spielzeugwelt wieder, die unter anderem von riesigen Tieren bevölkert wird. In Kapitel 1128 sahen wir auch erstmals die von einer Totenkopfmaske verborgene riesenhafte Person, die die Spielzeugwelt offensichtlich erschaffen hat und von deren Bewohnern als Sonnengott verehrt wird.
Alles wirkt also nach dem relativ normalen Beginn einer neuen „One Piece“-Arc: Die Strohhutbande wurde getrennt, muss eine neue Insel entdecken und trifft dabei auf reichlich Mysterien und Bedrohungen. Doch das vorherige Kapitel 1127 weckte zunächst den Anschein, als würde der Schein trügen und mehr hinter dem Gesehenen stecken. Schuld daran waren etliche Fehler, die „One Piece“-Fans in dem Kapitel fanden und hinter denen sie eine größere Bedeutung vermutet hatten.
Etlichen Leser*innen stachen die vielen Unstimmigkeiten hinsichtlich der Kontinuität auf: Sanji entzündete bei einer Attacke sein rechtes Bein, griff aber mit dem linken an; Ruffy sagte „Gear 4“, benutzte aber eine „Gear 3“-Attacke; Ruffy ist am Ende erst ohne Waffe auf dem Rücken zu sehen, direkt darauf hat er ein Schwert, ein Bild später eine Axt dort hängen; Lysops Tasche ist mal da, dann wieder nicht; Selbiges gilt für Namis Schwert sowie Bänder, die sie an einem Bein und einem Arm trägt. Ein Fan fasste diese und weitere Merkwürdigkeiten hier auf Reddit zusammen.
Da „One Piece“ für Fehler in dieser Dichte nicht bekannt ist, stellten die Fans eine Theorie auf, um die Geschehnisse mit der neuen Geschichte von Manga-Schöpfer Eiichirō Oda in Einklang zu bringen. Einige glaubten, der Absinth-Rausch sei Schuld und die Strohhutbande müsse erst noch ausnüchtern, bevor sie die Welt wieder korrekt wahrnehmen. Andere vermuteten, der Elban-Prinz Loki stecke dahinter, schließlich ist sein Namensvetter aus der Nordischen Mythologie als Gott der Tricks und des Schabernacks bekannt. Manche überlegten deswegen gar, ob Ruffy, Sanji und Zorro nicht echt, sondern nur Täuschungen oder mit einem Zauber erzeugte Doppelgänger seien.
Doch das neue Kapitel 1128 scheint all diese Theorien zu untergraben. Denn die Geschichte folgt bislang einem eben klassischen Verlauf, keine Spur von einer möglichen Täuschung oder so auffallenden Ungereimtheiten wie im Kapitel zuvor. Es wirkt aktuell vielmehr, als handele es sich dabei doch um echte Patzer. Dass „One Piece“ sonst mit Qualität glänzt, beweist euch auch dieses Video:
„One Piece“-Fans reagieren humorvoll auf Fehler
Zum Glück reagiert die „One Piece“-Fangemeinde darauf nicht wütend, sondern mit einer gehörigen Portion Humor, wie ein Blick zu Reddit beweist. Dort fanden sich unter den Kommentaren zum neuesten Kapitel Beiträge wie diese:
„Oda, nachdem er die Theorien auf Reddit nach der Veröffentlichung des letzten Kapitels gelesen hat.“
„Oda: Hey, Editors, habt ihr vor der Veröffentlichung auf Ungereimtheiten geachtet?
Editors:“
„Odas Assistenten“
„Oda hat tatsächlich Absinth getrunken, während er das Kapitel fertigstellte.“
Die Fans zeigten sich jedoch durchaus auch weiterhin irritiert von all den Fehlern im vorherigen Kapitel:
„Es war die schiere Menge an Fehlern, die die Theorie glaubhaft machte. Ein oder zwei Fehler in einem Kapitel sind verständlich. Aber es war etwa einer auf jeder zweiten Seite.
In Verbindung mit der Tatsache, dass wir uns am Anfang einer Arc befinden, dass mehrfach halluzinatorische Getränke erwähnt werden und Loki in der Mythologie ein Trickser ist, ergab das einfach einen Sinn.“
Manche glauben sogar weiterhin daran, dass eine Absicht dahinter steckte:
„Ich glaube, es zeigte, wie sie den Absinth aus ihren Körpern spülen.
Das letzte Mal, als ich das Zeug hatte, war ich selbst am nächsten Tag noch neben mir, ich habe eine Banane in die Mikrowelle getan.“
Es gibt ein paar Fans, die weiterhin die Möglichkeit nicht aufgeben wollen, dass hier einige Tricksereien am Werk sein könnten, die die Fehler erklären. Andere führen weltlichere Erklärungen ins Felde, beispielsweise die aufgrund von Zeitdruck belastenden Arbeitsbedingungen, über die Eiichirō Oda mehrfach gesprochen hatte; vor allem der Schlafmangel ist wohl eklatant. Auch wenn die Unstimmigkeiten also nicht innerhalb der Geschichte erklärt werden, zeigen Fans hoffentlich weiterhin Humor und Verständnis.
Falls ihr lieber den „One Piece“-Anime anseht: Den Anfang von Ruffys Geschichte gibt es jetzt dank der Prime Deal Days günstiger bei Amazon auf DVD und Blu-ray. Wie es um euer „One Piece“-Wissen bestellt ist, könnt ihr derweil in unserem Quiz auf die Probe stellen:
