Letztlich war sie zu teuer, um sie fortzuführen. Doch ein Star einer unter Sci-Fi-Fans beliebten Serie weckt jetzt neue Hoffnung auf ein richtiges Finale.
Wenn das Budget einer Serie auf 20 Millionen US-Dollar pro Folge ansteigt, dann sollte sie besser auch ein entsprechend großes Publikum anziehen. Streamingdienste wie Netflix kennen dieses Dilemma nur zu gut: „Stranger Things“ mit seinen 30 Millionen US-Dollar pro Folge ist natürlich als Hit groß genug, doch bei Titeln wie „3 Body Problem“ (20 Millionen US-Dollar), „One Piece“ (18Millionen US-Dollar) und „Sandman“ (15 Millionen US-Dollar) ist jede Verlängerung hart umkämpft.
Das galt auch für „Westworld“, die in vielerlei Hinsicht als ambitionierteste Sci-Fi-Serie unserer Zeit bezeichnet werden kann. Immerhin kostete Staffel 4 das zuständige Networks HBO satte 160 Millionen US-Dollar, zudem bestach die Serie seit jeher mit einer verschachtelten Narrative und großen philosophischen Fragen. Das Problem war allerdings, dass die acht letzten Folgen von „Westworld“ nicht mehr genug Zuschauer*innen anzogen, um Staffel 5 zu rechtfertigen. 2022 folgte nach sechs Jahren konsequenterweise das Aus.
Auch wenn die Serie nach ihrer großartigen ersten Staffel qualitativ durchaus nachgelassen und deswegen eben etliche Fans verloren hatte, ist es dennoch bitter, dass wir nie das angedachte Ende dieses ehrgeizigen Projekts zu sehen bekamen. Doch das könnte sich tatsächlich noch ändern.
Im Gespräch mit ComicBook.com enthüllte Aaron Paul, der seit der dritten „Westworld“-Staffel an Bord war, dass die Verantwortlichen weiterhin nicht aufgegeben haben:
„Ich halte immer noch daran fest… Ich kenne die ganz, ganz grobe Richtung. [Co-Schöpfer Jonathan Nolan] hat mich ein wenig eingeweiht. Wir schmieden immer noch Pläne, vielleicht etwas zu machen. Ich möchte niemandem falsche Hoffnungen machen, aber wir wollen diesen Kreis wirklich schließen. Mal sehen, was passiert.“
In den Kinos sorgt ein neuer Film aktuell für Sci-Fi-Unterhaltung. Ob er sich lohnt, verrät euch unser Video:
Geht „Westworld“ nicht als Serie zu Ende?
Es ist bemerkenswert, dass die Beteiligten offenbar weiterhin an der Idee festhalten, „Westworld“ noch ein richtiges Ende zu geben. HBO hat seine teure Sci-Fi-Serie schließlich sogar bei der hauseigenen Streamingplattform Max aus dem Angebot genommen. Das weckt nicht gerade Hoffnung, dass das Network Potenzial für eine weitere Staffel sieht. Bei WOW und Sky könnt ihr „Westworld“ übrigens immerhin in Deutschland problemlos streamen.
Angesichts der immensen Kosten und des vergleichsweise geringen Interesses ist es unwahrscheinlich, dass ein anderer Streamingdienst oder ein anderes Network die Serie retten will. Die Frage drängt sich also auf, ob man das Medium wechseln sollte. Ein Buch, ein Comic, ein Hörspiel oder dergleichen wäre zwar keine optimale, aber eine günstigere Alternative, um „Westworld“ abzuschließen. Ob die Serienschöpfer*innen Jonathan Nolan und Lisa Joy sich auf solch einen Kompromiss einlassen, bleibt jedoch abzuwarten.