Anzeige
Anzeige
  1. Kino.de
  2. Serien
  3. Westworld
  4. News
  5. „Westworld" Staffel 2 Folge 4 Review: Das Ende der Menschlichkeit

„Westworld" Staffel 2 Folge 4 Review: Das Ende der Menschlichkeit

„Westworld" Staffel 2 Folge 4 Review: Das Ende der Menschlichkeit

„Westworld“ hat nach der enttäuschenden letzten Folge wieder zur alten Form zurückgefunden. Die vierte Episode „Das Rätsel der Sphinx“ bietet Action, Horror und neue Erkenntnisse über die wahre Natur des Parks.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Homo Deus als Horrorvision

Die 2. Episode von „Westworld“ Staffel 2 deutete bereits an, dass Firmenpatriarch/Berufsarschloch James Delos (Peter Mullan) nicht sterben will. Nun sehen wir die schrecklichen Konsequenzen dieses Wunsches. Delos kann zwar als Kopie weiterleben. Doch zu welchem Preis? Wie ein Hamster im Käfig strampelt er sich in einem ewigen Loop ab, nur um früher oder später dem Wahnsinn anheim zu fallen. Während der junge William (Jimmi Simpson) noch über den erbärmlichen Zustand seines Ziehvaters trauert, kennt sein älteres Ich (Ed Harris) keine Gnade.

Als alter Mann rechnet William mit James ab. Die Welt sei eine bessere ohne ihn. Alle, die er geliebt hat, sind tot, inklusive seines Sohns Logan, dessen Namen James tragischerweise in einer letzten Minute der Klarheit ausruft.

Anzeige

William erkennt, dass Unsterblichkeit nicht erstrebenswert ist. Doch statt James zu erlösen, lässt er ihn in seiner Qual zurück. Warum hasst William Delos so sehr? Gibt er ihm die Schuld für seinen moralischen Verfall? Erkennt William nicht, dass er selbst für seine Taten verantwortlich ist? In dem Sinne bietet Fords Quest William die Chance, Buße für seine Missetaten zu tun. Doch dafür muss er sich erstmal seine wahre Natur eingestehen.

Der Mann in Schwarz: Zwischen Todessehnsucht und Todesmut

Fords neue Geschichte macht etwas Unerwartetes aus William. Das erste Mal nach Jahrzehnten spielt er nicht den Bösewicht, sondern den Helden. William hängt an den Hosts, ob er es nun wahrhaben will oder nicht. Deshalb rettet er auch das Dorf seines Sidekicks – wenn auch mit anfänglichem Widerwillen. Der Tod sei das einzige was real, was wahr ist, meint William. Doch wenn der Tod uns erst zu Menschen macht, dann sind die Hosts keine Dinge, sondern lebendige Individuen. Damit müsste sich William eingestehen, dass er sie zu Unrecht über Jahrzehnte misshandelt hat.

Auch Ford versetzt ihm durch das seltsame Host-Mädchen einen neuen Schlag: „Sie mögen sich zwar nicht erinnern, aber ich weiß, wer du bist William und eine gute Tat wird das nicht ändern. Wenn du nach vorne schaust, schaust du in die falsche Richtung.“ Ford meint damit höchstwahrscheinlich Williams moralischen Verfall und seine Weigerung, sich seiner Vergangenheit zu stellen.

William ist genau das geworden, was er nie sein wollte. Ein rücksichtsloses Arschloch, das nicht sterben will und die Welt schlechter macht. Doch im Gegensatz zu James hat William noch einen guten Kern. Vielleicht wird ja seine Tochter Emily (Katja Herbers), die sich wenig überraschend als die mysteriöse Frau aus Folge 3 entpuppt, ihm dabei helfen. William sehnt sich nach dem Tod, doch die schnelle Erlösung wird auch für ihn nicht kommen. Der Park ist noch nicht fertig mit dem Mann in Schwarz.

Anzeige

Bernard und Elsie stoßen auf das große Geheimnis des Parks

Clementine hat es nicht etwa auf Bernard abgesehen. Im Gegenteil, sie bringt ihn, wahrscheinlich auf Fords Befehl hin, zu einer Höhle. Dort trifft Bernard seine ehemalige Assistentin Elsie, die nach dem Angriff in Staffel 1 von ihrem Chef verschleppt wurde. Ihr Treffen ist kein Zufall. Die beiden sollen das Labor finden, in dem sich James Delos TM aufhält. Und was sie dort vorfinden, ist das reinste Grauen. Das Bild des geistesgestörten James, der mit verstümmeltem Gesicht in die Pedale tritt, wird uns wohl nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen und auch die Wissenschaftler wurden bestialisch getötet.

In einer Rückblende erfahren, dass Bernard schon einmal da war. Damals hat er zusammen mit den Drone-Hosts die Wissenschaftler getötet und eine ominöse rote Kugel aus einem 3-D-Printer mitgenommen. Was ist das für eine Kugel? Speichert sie etwa das Bewusstsein oder die DNA der Gäste? Vielleicht sogar Fords Bewusstsein? Sammelt Delos womöglich die Daten der Gäste, um ihnen wie James Delos die Unsterblichkeit zu versprechen? Bernard verschweigt Elsie verständlicherweise seine Erinnerungen. Dass sie ihm noch einmal vertraut, könnte sich als ihr größter Fehler erweisen.

Fazit

Am Ende stehen noch viele Fragen offen. Welchen Einfluss hat Ford auf die Hosts? In der 1. Staffel dachten wir, dass er ihnen die Freiheit geben will. Doch bisher scheint das genaue Gegenteil der Fall zu sein. Bernard ist das beste Beispiel dafür, dass die Hosts in erster Linie Fords Befehl folgen und erst in zweiter Instanz ihrem eigenen Willen.

Doch wie macht das Ford eigentlich? Lebt er als Programm in den Hirnen der Hosts wie einst Arnold? Und wenn es der Fall ist, kann er die Kontrolle über die Welt behalten oder wird er bald selbst zum unkontrollierbaren Virus? Der Park hat noch nicht alle Geheimnisse gelüftet, doch wir scheinen nach dieser Episode der Lösung näher als bisher. Doch vielleicht spielt die Serie auch einfach mit uns und wir werden genauso von Fords Geschichte kontrolliert wie die Hosts.

Anzeige