In der Flut an Streaminginhalten ist es oftmals schwer, die wahren Perlen zu finden. Eines dieser Serien-Highlights, das definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient hat, geht jetzt in eine neue Runde.
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen – perfektes Wetter also, um es sich zu Hause auf der Couch gemütlich zu machen und fleißig Serien zu bingen. Nur was soll man gucken? Wir wollen euer Augenmerk auf einen wahren Comedy-Leckerbissen auf Disney+ richten, der hierzulande oftmals unter dem Radar fliegt, mit dem ihr euch aber einige schöne Stunden bescheren könnt: „What We Do in the Shadows“, deren vierte Staffel jetzt bei dem Streamingdienst gestartet ist. Die Serie basiert auf der Vampir-Mockumentary „5 Zimmer, Küche, Sarg“, die im Original ebenfalls „What We Do in the Shadows“ hört.
Genau wie der ebenfalls großartige „5 Zimmer, Küche, Sarg“, den ihr hier bei Amazon im Stream leihen oder kaufen könnt, stecken hinter „What We Do in the Shadows“ die beiden Comedy-Meister Jermaine Clement und Taika Waititi; letzterer machte sich inzwischen auch als Regisseur der letzten beiden „Thor“-Werke und unter anderem „Jojo Rabbit“ einen Namen. Im Film spielten Clement und Waititi noch selbst tragende Rollen, steuerten das Drehbuch und die Regie bei, in der Serie sind sie als ausführende Produzenten mit an Bord.
Darum geht es in „What We Do in the Shadows“
Wie der Film folgt „What We Do in the Shadows“ im Dokumentarstil einer Vampir-WG, die für reichlich chaotische Eskapaden sorgt. Angeführt wird die WG von Nandor, der Gnadenlose (Kayvan Novak), der einst ein mächtiger Krieger im Osmanischen Reich war. Obwohl er eigentlich durchaus eine gutherzige Seite hat, kann er seine Gefühle oftmals schwer ausdrücken und blickt zudem mit einer gewissen Naivität auf die modernen Menschen. Der sexsüchtige Vampir Laszlo Cravensworth ist vor allem dank der fantastischen Darstellung von Matt Berry das Highlight der Serie; allein seine ausgefallenen Betonungen sind es wert, die Serie im englischsprachigen Original zu sehen. Der Pansexuelle Laszlo ist mit der Vampirin Nadja (Natasia Demetriou) verheiratet, die oftmals wie die Klügste im Bunde wirkt und durch die Fehltritte der anderen schnell mal frustriert ist. In Sachen Derbheit und Egoismus steht sie ihren männlichen Kollegen aber in nichts nach.
Komplettiert wird das Vampir-Quartett durch Colin Robinson (Mark Proksch), der allerdings ein Energie-Vampir ist. Als solcher saugt er nicht das Blut von Menschen, sondern deren Energie – indem er sie teils sprichwörtlich zu Tode langweilt und so für herrliche Fremdschammomente sorgt. Das finale Mitglied der Gruppe ist Guillermo (Harvey Guillén), der menschliche Vertraute von Nando, womit er im Grunde dessen Diener und somit für die Drecksarbeit zuständig ist. Guillermos größter Traum ist es, von Nando zu einem Vampir gemacht zu werden; da der ihn aber weiterhin als Lakaien beschäftigen will, denkt er gar nicht daran, Guillermo zu verwandeln.
„What We Do in the Shadows“ besticht zum einen damit, die Welt der Vampire – und auch Werwölfe – auf spaßige Art aufzubauen und ihr immer wieder neue Facetten hinzuzufügen. Dabei hilft der Stil einer Fake-Dokumentary, auch Mockumentary genannt, da Nando und Co. wieder einzelne Aspekte stimmig direkt in die Kamera erklären können. Zugleich ist es ungemein spaßig, Jahrhunderte alte Vampire in der modernen Welt agieren zu sehen, was oftmals für Missverständnisse und unterhaltsame Konflikte sorgt. Dabei glänzt die Serie natürlich mit ihren Figuren und der fantastischen Besetzung, durch die man diese chaotische Bande schnell in sein Herz schließt und sich stets auf ihr neuestes verrücktes Abenteuer freut. In diesem Sinne: Viel Spaß dabei, vier Staffel von „What We Do in the Shadows“ bei Disney+ zu bingen!
Bei Vampiren müssen sicherlich alle sofort an Dracula denken. Doch wie gut kennt ihr den berühmtesten Blutsauger? Findet es heraus: