Beinahe beiläufig enthüllt Folge 4 von „1923“ Staffel 2 den Ursprung des berüchtigtsten „Yellowstone“-Ortes, der durch eine reale Todeszone inspiriert wurde.
Habt ihr dieses Detail bemerkt? „1923“ enthüllt den Ursprung des gefährlichsten Ortes aus „Yellowstone“. In Staffel 2 von „1923“, die aktuell wöchentlich auf Paramount+ veröffentlicht wird, muss der Dutton-Clan erneut um die Existenz der Yellowstone-Ranch kämpfen, wobei ihnen mächtige Feinde das Leben schwer machen und sogar mit dem Tod drohen. Dabei wird beinahe beiläufig zum ersten Mal von einem berüchtigten Ort aus „Yellowstone“ gesprochen, den die Duttons anscheinend nicht als erste entdeckten.
Welcher Ort gemeint ist, wo das reale Vorbild liegt und warum dort nicht nur die Duttons und ihre Feinde auf üble Gedanken kommen könnten, erklären wir euch hier.
Eine dritte Staffel von „1923“ kommt wohl nicht, noch tiefer in die Vorgeschichte der Duttons könnt ihr jedoch im Prequel „1883“ einsteigen, das inzwischen auf Netflix zu sehen ist. Mehr zu dieser grandiosen Western-Serie erfahrt ihr im Video:
Ikonischer „Yellowstone“-Ort erhält durch „1923“ neue Bedeutung
In der vierten Folge von „1923“ Staffel 2 wird erstmals der Ursprung des berüchtigten Ortes enthüllt, an dem die Duttons in „Yellowstone“ ihre Feinde entsorgen. Der sogenannte „Bahnhof“ (im Original „Train Station“) ist ein abgelegener Streifen Land an der Grenze zwischen Montana und Wyoming, in dem es keine Einwohner*innen gibt. Dieses County ohne Gemeinde macht es juristisch unmöglich, dort eine Jury für Gerichtsverfahren zu bilden, sodass Verbrechen, die hier begangen werden, praktisch nicht verfolgt werden können.
In „Yellowstone“ wurde dieser Ort genutzt, um unliebsame Gegner zu töten und die Leichen spurlos verschwinden zu lassen. Wenn Rip Wheeler (Cole Hauser) und Co. also jemanden „zum Bahnhof bringen“, endet das für die Betroffenen nie gut.
Doch überraschenderweise waren es nicht die Duttons, die diesen gesetzlosen Ort als Erste entdeckten und als Leichendeponie nutzten. Donald Whitfield (Timothy Dalton), der skrupellose Gegenspieler der Duttons in „1923“, entdeckt das Gebiet und erklärt seinem Handlanger Banner Creighton (Jerome Flynn), dass es ein perfekter Ort ist, um unerwünschte Leichen zu entsorgen:
„Es ist ein County mit einer Bevölkerung von Null. Und deshalb gibt es dort natürlich auch keine zwölf Geschworenen. Es gibt keinen Richter, es gibt keinen Sheriff. Mit anderen Worten: Es gibt kein Verbrechen.“
Diese Worte erinnern stark an eine spätere Szene in Staffel 5 von „Yellowstone“, in der John Dutton III. (Kevin Costner) seiner Tochter Beth (Kelly Reilly) erklärt, dass an diesem Ort keine Jury existiere. Diese Parallele zeigt, dass es sich um denselben Ort handeln muss, den die Familie Dutton über Generationen hinweg genutzt hat.
Die Todeszone aus „Yellowstone“ gibt es wirklich
Der Drehbuchautor Taylor Sheridan ließ sich für dieses Konzept laut Collider von einem real existierenden Gebiet inspirieren: der sogenannten „Zone of Death“ im Yellowstone-Nationalpark, die sich im südwestlichen Teil des Parks an der Grenze zu Idaho befindet. Diese Zone umfasst etwa 50 Quadratmeilen und gilt aufgrund eines rechtlichen Schlupflochs als potenziell straffreier Raum für Verbrechen.
Der Grund dafür liegt in der einzigartigen Gerichtsbarkeit: Der Yellowstone-Nationalpark erstreckt sich über drei Bundesstaaten (Wyoming, Montana und Idaho), wird aber ausschließlich vom Gerichtsbezirk Wyoming verwaltet, da der Großteil des Parks dort angesiedelt ist. Laut der US-Verfassung (Sechster Verfassungszusatz) müssen Angeklagte von einer Jury aus dem Bundesstaat und Bezirk verurteilt werden, in dem das Verbrechen begangen wurde. Da jedoch niemand in der Idaho-Zone des Parks lebt, ist es unmöglich, eine Jury zusammenzustellen. Das bedeutet theoretisch, dass dort begangene Verbrechen – einschließlich Mord – nicht strafrechtlich verfolgt werden könnten.
Diese Theorie wurde erstmals 2005 von dem Jura-Professor Brian C. Kalt in einem Essay mit dem Titel „The Perfect Crime“ (via Social Science Research Network) aufgestellt. Obwohl die Idee nie praktisch getestet wurde und es keine bekannten Verbrechen in der „Zone of Death“ gibt, bleibt die juristische Lücke bestehen.
Die Serie „Yellowstone“ greift diese Idee auf, indem sie diese Zone als Ort darstellt, an dem die Duttons ungestraft Leichen entsorgen können. Auch wenn der sogenannte „Bahnhof“ geografisch an der Grenze zwischen Montana und Wyoming liegt, bleibt die Parallele zur realen „Zone of Death“ im Yellowstone-Nationalpark offensichtlich. Diese Gesetzeslücke spielt übrigens nicht nur in „Yellowstone“ eine Rolle, sondern auch im Roman „Free Fire“ von Western-Autor C. J. Box, der in der Serie „Joe Pickett“ (ebenfalls auf Paramount+ zu sehen) adaptiert wurde.
Wird Whitfield von den Duttons „zum Bahnhof“ gebracht?
Mit der Enthüllung in „1923“ zum Ursprung der Leichendeponie aus „Yellowstone“ wird der Grundstein für die Dutton’sche Tradition der Selbstjustiz gelegt. Zwar waren die Duttons nicht die ersten, die dort Blut vergossen, es scheint jedoch unvermeidlich, dass sie diesen Ort ebenfalls entdecken. Womöglich durch eine Wendung im Konflikt mit Whitfield? Da er den Ort als Erster entdeckte, könnte dies auf sein eigenes Schicksal hindeuten.
Ob Whitfield und seine Handlanger im Kampf gegen die Duttons am Ende selbst dort landen, bleibt abzuwarten. Allerdings wissen wir durch „Yellowstone“ ja bereits, dass das geplante Ski-Resort nie realisiert wird. Den Feinden der Duttons steht somit wohl keine glückliche Zukunft bevor.