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Mit dem „You“-Finale hat Netflix mich am Ende leider enttäuscht – obwohl ich die Staffel geliebt habe

Mit dem „You“-Finale hat Netflix mich am Ende leider enttäuscht – obwohl ich die Staffel geliebt habe
© 2024 Netflix, Inc.

Die finale Staffel von „You – Du wirst mich lieben“ stellt das Ende von Joe Goldberg dar und sorgt für Spannung pur. Doch die letzte Folge wurde meinen Erwartungen nicht gerecht.

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Vor rund sieben Jahren machte ich, wie viele andere auch, erstmals Bekanntschaft mit Joe Goldberg, dem charmanten und zurückhaltend wirkenden Buchhändler. Was zu Beginn wie die verzweifelte Suche eines jungen Mannes nach der großen Liebe aussah, entpuppte sich schnell als mitreißende Psychothriller-Serie. Denn Joe, gespielt von Penn Badgley, war nicht nur verliebt in die Frauen, die er kennenlernte, sondern regelrecht besessen von ihnen und bereit für ihre Liebe über Leichen zu gehen. Doch wehe, sie wendeten sich von ihm ab…

Auch wenn ich sonst Filme und Serien, die viel Blut und Gewalt beinhalten, lieber meide, zog mich der Netflix-Hit in seinen Bann und ließ mich nahezu jede Staffel bingewatchen. Meine Vorfreude auf die fünfte Season war daher entsprechend groß. Und da diese die letzte sein wird, waren auch meine Erwartungen überaus hoch. Schließlich haben wir in den vergangenen Jahren schon einiges geboten bekommen. Doch das von Netflix als episch beworbene Finale lässt mich enttäuscht zurück.

Comebacks sorgen für Überraschungen und Spannung

– Achtung, es folgen Spoiler zu Staffel 5 von „You“ –

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Wie bereits erwähnt, habe ich fest damit gerechnet, dass die fünfte und damit letzte Staffel von „You – Du wirst mich lieben“ grandios werden wird. Was unter anderem auch an der Werbung für das Finale gelegen hat. Und tatsächlich zog mich auch diese Season wieder komplett in ihren Bann, denn sie war durchaus spannend und hielt den ein oder anderen Überraschungsmoment bereit.

Ihr habt die finale Staffel von „You“ noch nicht geschaut? Der Trailer vermittelt euch einen ersten Eindruck:

Von Rückblenden und somit einem Mini-Comeback ehemaliger Protagonist*innen bis hin zur Rückkehr tot geglaubter Charaktere, war alles mit dabei. Wer jedoch gehofft hatte, dass Joes erste Ehefrau Love Quinn (Victoria Pedretti) zurückkehrt, wird leider enttäuscht. Ich für meinen Teil habe bereits damit gerechnet, dass es zumindest mit ihr kein Wiedersehen geben wird. Dafür lernen wir jedoch Joes Sohn Henry (Frankie DeMaio), der nun bei ihm und Kate (Charlotte Ritchie) lebt, besser kennen.

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Apropos Kate – natürlich wird auch sie Joe im Laufe der Staffel enttäuschen und so findet er Gefallen an einer neuen Frau, auf die er sich fixieren kann: Bronte (Madeline Brewer). Was er jedoch nicht ahnt, die scheinbar gleichgesinnte Frau wird ihn ins Verderben stürzen. Das zumindest deuten die Episoden, die zum großen Finale hinführen, an.

Meine Geduld wurde in der finalen Folge auf die Probe gestellt

Wie sich im Laufe der Staffel herausstellt, ist Bronte, die eigentlich Louise heißt und Guinevere Beck (Elizabeth Lail) kannte, nicht rein zufällig in Joes Leben getreten. Tatsächlich hat sie es sich nach dem Tod von Beck zum Ziel gesetzt, den wahren Täter ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Wie bereits erwähnt – eine überraschende Wendung, die der finalen Staffel durchaus Spannung verleiht.

Wie immer gelingt es Joe jedoch, seine neue Angebetete um den Finger zu wickeln, sodass diese ihre Meinung über ihn plötzlich ändert. Ein paar Folgen später kommt es dann jedoch noch einmal zu einer Meinungsänderung und Bronte nimmt sich fest vor, Joe den Todesstoß zu verpassen. So weit, so gut. Doch ab hier beginnt für mich die finale Staffel zu schwächeln.

In Folge 10, welche das Staffelfinale markiert, soll Joes Geschichte endgültig enden. Der von mir erwartete große Knall bleibt jedoch aus. Stattdessen plätschert die Folge vor sich hin und alles erscheint ein wenig langwierig. Denn gleich zu Beginn der Episode wird angekündigt, dass Bronte Joe ein Ende setzen will, doch bis es endlich so weit ist, vergehen zahlreiche Minuten. Und wer jetzt glaubt, dass Joe einen mindestens genauso qualvollen Tod sterben wird, wie seine bisherigen Opfer, hat weit gefehlt.

Joe erhält seine gerechte Strafe – doch zufrieden stellt mich diese nicht

Tatsächlich kommt Joe lediglich als Eunuch davon und wird zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem Bronte, ihre Freundinnen, Kate sowie weitere Frauen aus seiner Vergangenheit dafür gesorgt haben, dass all seine Taten aufgedeckt werden. Auch wenn die Aussicht auf ewige Einsamkeit für Joe die wohl schlimmste Strafe sein mag und daher durchaus gerecht ist, stellt sie mich leider keineswegs zufrieden. Denn in meinen Augen hat Joe für all seine Vergehen noch viel zu wenig gelitten.

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Das zeigt sich auch in der letzten Szene, welche uns den Serienkiller in seiner Zelle zeigt. Ja, die Einsamkeit nagt an Joe, doch noch ist er nicht das erwartete Häufchen Elend und von Reue fehlt jede Spur. Ferner noch bestärken ihn Liebesbriefe und Nachrichten von Fans in seinem Glauben und seinen Taten. Joe sieht sich nach wie vor nicht als Problem, sondern all die Menschen um ihn herum. Nach einem Ende klingt das für mich nicht.

Die langwierige Episode, Joes fehlende Reue und die Tatsache, dass er trotz seiner Vergehen von den Menschen gefeiert wird (womöglich spielen die Macher*innen damit auf den Hype der Serien-Fans um Joe als Traummann an) stellen mich einfach nicht zufrieden. Ob mich ein qualvoller Tod am Ende eher abgeholt hätte? Wer weiß. In meinen Augen wurde jedoch eine Chance vertan, der Serie ein gebührendes Ende zu verpassen und auch die Chance zur Reflexion zu bieten – denn ein Mörder ist keineswegs ein Traummann.

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