Es war im Grunde abzusehen: Christopher Nolan wird wohl seine nächsten Filme nicht mehr mit Warner Bros. produzieren, wie es nun heißt.
Es war eine beispiellos erfolgreiche und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Meister-Regisseur Christopher Nolan und Warner Bros: Was mit „Batman Begins“ seinen Anfang nahm („Insomnia – Schlaflos“, wenn man Warners Rolle als Distributor hier hinzuzählt), endet nun zumindest vorerst mit dem Sci-Fi-Thriller „Tenet“, der als gewagtes Unterfangen inmitten der Coronakrise in 2020 in die Kinos gebracht wurde. Dazwischen schufen Nolan und Warner Bros. großartige Werke wie „Inception“, „Interstellar“ sowie den unterschätzten „Prestige – Die Meister der Magie“.
Doch nun gehen der britische Filmemacher und das Traditionsstudio getrennte Wege, wie The Wall Street Journal berichtet. Der Grund ist in erster Linie das Vorhaben von Warner, 2021 alle Filme in den USA parallel zum Kinostart auch für einen Monat über den hauseigenen Streamingdienst HBO Max bereitzustellen. Dieses Hybridmodell feierte das Studio als Win-Win-Situation für Kinobetreiber*innen und das Publikum.
Das sehen die Kreativköpfe hinter den Werken allerdings anders. Vor allem, da sie offenbar vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. So warf „Dune“-Regisseur Denis Villeneuve dem Studio vor, es habe seine geplante Trilogie noch vor dem Kinostart „vernichtet“. Auch Nolan kritisierte das Studio kurz nach der Bekanntgabe scharf. Aber der 50-Jährige lässt der Kritik nun offenbar auch Taten folgen: Nach über 15 gemeinsamen Jahren und 8 Filmen nimmt Nolan seinen Hut und verlässt den Schoß von Warner.
Nicht nur Christopher Nolan kann gute Sci-Fi-Filme inszenieren, auch diese weiteren Filme sollten Sci-Fi-Fans gesehen haben:
Christopher Nolan übte heftige Kritik am Hybridmodell
Es waren drastische Worte, die Nolan bei seiner Kritik an Warner und dessen Hybridmodell äußerte. Und HBO Max sei der „schlimmste Streamingdienst“:
„Einige der größten Filmemacher*innen und wichtigsten Filmstars unserer Industrie gingen abends zu Bett und dachten, dass sie für das großartigste Studio überhaupt arbeiten, nur um beim Aufwachen festzustellen, dass sie für den schlimmsten Streamingdienst arbeiten.“
Die Studio-Verantwortlichen würden seiner Meinung nach noch nicht mal wirklich erkennen, was sie da verlieren, so Nolan weiter. Und tatsächlich gab es kurz darauf Berichte, wonach die Filmemacher*innen anderen Studios wie Sony Pictures regelrecht die Bude einrennen würden, um ihre Filme mit einem Studio zu produzieren, das sie auch zuerst ins Kino bringt. Und nun ist also auch einer der besten Filmemacher der aktuellen Zeit weg von Warner.
Das erste Bild hier ist unverkennbar aus „Inception“. Aber die weiteren Filme werden es euch nicht mehr so leicht machen, versprochen: